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Buchtipp: Naturführer Bayerische Alpen

von Stefanie Dehler
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Naturführer Bayrische Alpen
Blumenwiesen in den Bergen haben es mir besonders angetan. Wie sehr freut man sich als Wanderer, wenn der Schnee im Frühling endlich taut und Platz macht für rote, gelbe, blaue, pinke Farbkleckse im grünen Gras oder irgendwo am Fels. Eine große Botanikerin bin ich allerdings nicht, mehr als Enzian und Gänseblümchen konnte ich bisher nicht identifizieren. Fotografiert werden Alpenblumen trotzdem bei jeder Tour, als namenlose Schönheiten.

Nun gibt es im Rother Bergverlag ein neues Buch für Leute für mich, die die Namen zu Alpenblumen und Tieren wissen möchten, ein bisschen über die Lebensbedingungen erfahren aber ohne jetzt die Zacken der Ränder auszumessen oder die Blütenblätter zu zählen: Natur – Pflanzen – Tiere Bayerische Alpen mit Wanderungen und Erkundungstipps.

Naturführer Bayerische AlpenBei der kurzen Wanderung zum Petersbergl und zur Hohen Asten hatte ich das Buch auch im Rucksack dabei um unterwegs botanische Fortbildung zu betreiben. Für längere Touren sind über 700 Gramm Gewicht aber zu viel und es ist praktischer, sich zu Hause mit den Fotos hinzusetzen, im Nachhinein zu schauen, was man da gesehen hat und bei der nächsten Wanderung dann das neue Wissen anzuwenden.

Ich habe mich nun hingesetzt und habe meine Blumenfotos „analysiert“, alle fotografierten habe ich im Buch nicht gefunden, und ich muss zugeben, dass ich bei den folgenden Beispielen nicht 100% sicher bin mit der Bestimmung – wobei ich das aber auch nicht schlimm finde.

 

 

Sollte jemand eine dieser Pflanzen besser kennen: bitte korrigiert mich, meine Bestimmungen sind eher Schätzungen ;-)

Milchweißer Mannsschild

Das ist meiner Meinung nach ein Milchweißer Mannsschild, androsace lactea. Wächst in Höhen zwischen 1200 m und 2000 m, ich habe ihn unterhalb der Stüdlhütte fotografiert, könnte also passen.

 

 

 

 

Alpen-Kratzdistel

Eine Alpen-Kratzdistel, vielleicht. Cirsium spinosissimum. Auch in der Nähe der Stüdlhütte gefunden. Sehr kratzig ;-)

 

 

 

 

 

 

 

 

Stern-Steinbrech

Ein Stern-Steinbrech, oder? Saxifraga stellaris. Gesehen im Nationalpark Hohe Tauern, passend zu „alpinen Quellfluren, entlang von Bächen, aber auch im feuchten Felsschutt“. Lustige Sprache haben die Botaniker…

Wobei die Fotos jetzt alle aus Österreich sind und nicht Bayern, aber das sollte schon passen… Tiere sind dann noch schwerer zu fotografieren- Dohle und Steinbock geht noch, aber Vögelchen oder die 4 Seiten Libellenarten das ist schon schwieriger… Da sind die Beobachtungstipps praktisch – und man muss aufpassen, dass man vor lauter lesen („nur noch 1 Seite…“) nicht die Zeit vergisst!

Eine gute Idee finde ich die 15 Wandervorschläge, die einen zu Stellen führen, an denen man bestimmte Blumen finden kann. Die Tourenbeschreibungen sind unterschiedlicher Länge, von Spaziergang am Fellhorn bis 2-Tages-Tour mit Übernachtung auf der Mindelheimer Hütte, und geografisch verteilt zwischen Allgäu und Berchtesgaden. Und es sind keine Standardberge, die man in jedem Buch findet, sondern – für mich – neue Touren, die auf jeden Fall Lust machen und auf die Wander-Wunsch-Liste kommen.

Zu Hause am Sofa, vor oder nach einer Wanderung, lesen sich auch die Berichte von Autor Thomas Grüner gut, z.B. darüber wie er seine Foto-Touren plant, nämlich nichts dem Zufall überlassend, lange Recherche und Planung und mit einer Fotoausrüstung, die bei Gewicht und Volumen an die Gletscherausrüstung anderer Leute erinnert.

Fazit: Für professionelle Botaniker ist das Buch wenig nützlich, da alle Tiere und Pflanzen nur kurz beschrieben werden und gerade weiße Blümchen doch recht häufig vorkommen und schwer zu bestimmen sind. Wer aber bei Bergtouren grob wissen möchte, was einem so über den Weg krabbelt und was am Wegesrand wächst, der wird viel Freude an dem Naturführer haben. Und es ist eine schöne Geschenkidee für Wanderer!

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Bayerische Alpen Natur Pflanzen Tiere mit Wanderung und Erkundungstipps von Thomas Grüner, Rother Selection, ISBN 978-3-7633-3046-1, 1. Auflage von 2012; 296 Seiten mit 462 Farbfotos, 15 Wanderkarten, Format 16,3 x 23 cm, Preis 19,90 Euro

Anmerkung: Der Naturführer wurde mir vom Bergverlag Rother als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

 

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