Home Gipfelbuch Münchner Hausberge: Thalerjoch (und ein bisschen Hinteres Sonnwendjoch)

Münchner Hausberge: Thalerjoch (und ein bisschen Hinteres Sonnwendjoch)

von Stefanie Dehler
4 Kommentare

Alpenidylle in TirolZur Sommer-Sonnenwende, so dachte ich mir vor einiger Zeit, präsentiere ich euch eine Wanderung zum Hinteren Sonnwendjoch. Eine Blogger-Wanderung sollte es zudem auch noch sein, das virtuelle mit Rebecca neulich sollte dann mal zum Real Life werden.

Zunächst mussten wir uns von der längeren, anspruchsvolleren Route verabschieden, da die Zufahrt zur Valepp wegen Murenabgängen gesperrt war. Pünktlich zum Sommer war auch gleich mal wieder hohe Gewittergefahr, so dass die kurze Route von der Ackernalm auf Tiroler Seite wohl eh die bessere Wahl war (erreichbar über Bayrischzell, zu Thiersee gehörend, Mautstraße kostet 4 Euro derzeit).

Ackernalm

an der Ackernalm

Schon die Fahrt zur Ackernalm (auf 1.330 m gelegen) bietet Bayern-Idylle pur und das Wetter ist wirklich gut, um 10 Uhr morgens. Jede Menge Kühe stehen und gehen herum, bevorzugt mitten auf dem Fahrweg. Denn leider gehts zunächst über eine breite Asphaltstraße Richtung Gipfel. Aber so kommen wir drei gut voran und können die grandiose Aussicht genießen – Wilder und Zahmer Kaiser auf der einen Seite, Guffert, Schinder und ihre Nachbarn auf der anderen. Hinter uns ein paar Hügel, die aber später noch interessant werden sollen. Je höher wir kommen, desto mehr schneebedeckte Tauerngipfel werden sichtbar, leider im Sommerdunst, so dass die Bestimmung schwer fällt.

Tauernblick

Vom breiten Weg zweigt schließlich ein Pfad über die Almwiesen ab, es wird ein wenig steiler aber immer noch angenehm zu gehen, dann schlängelt sich der Wanderweg durch ein Latschen-„Wäldchen“. Dahinter ein paar markante Felsen, da muss der Burgstein sein und ich schnappe mir schnell den hier versteckten Cache.

10 Minuten später, eine halbe Stunde vom Gipfel entfernt, drehen wir um.

Bedrohlicher Himmel

Rundherum hat sich der Himmel in einem Wahnsinns-Tempo zugezogen. Von allen Richtungen türmen sich Wolken auf, alles grau, der Sommer vorbei, obwohl es noch nicht einmal mittag ist. Umkehren ist keine leichte Entscheidung und es ist keine schöne. Aber wohl die vernünftige. Ein schlimmes Gewitter will hier keiner erleben, ein freier Bergrücken liegt vor uns, kein Baum, kein Strauch, die Blitze würden uns schnell finden. Und tatsächlich, kaum sind wir zurück am Asphalt- Regen. Ohne Blitz und Donner, aber selbst die Kühe haben sich schon untergestellt. Die Regenjacke macht ihren Job.

Der blaue Regen-Rucksack ist übrigens auch wieder mit von der Partie…

Also sitzen wir viel zu früh vor der Ackernalm, natürlich scheint inzwischen wieder die Sonne und es ist einfach zu früh schon nach Hause zu fahren. Buttermilch und Kuchen sind allerdings vorzüglich, das ist schon eine große Entschädigung für den entgangenen Gipfel.

Kuchen auf der Alm

Marillen-Streusel mit Buttermilch!

2. Gipfel-Versuch, zum Thalerjoch

Der Blick wendet sich also weg vom Sonnwendjoch und von der Kompasskarte hin zu den oben schon einmal erwähnten Hügeln. Die gar nicht so klein sind. Das Thalerjoch ist immerhin auch 1.775 m hoch. Warum eigentlich nicht? Also Schuhe noch mal fest geschnürt, Regenschutz am Rucksack verpackt und ab Richtung Süden. Wunderschöne Almwiesen mit ein paar Häusern, jede Menge Blumen, Felsbrocken überall und nur ganz vereinzelt ein paar Wegmarkierungen.

Dann in den Wald, zwar ohne Aussicht, aber über einen wunderschönen, verwurzelten Pfad, der Richtung Gipfel sogar ein paar einfach Kraxelstellen bietet, wo man zumindest genau auf die Füße gucken muss und nicht in der Weltgeschichte herum. Inzwischen haben wir einen Erste-Reihe-Blick aufs Sonnwendjoch und sogar auf den Wendelstein.

Latschen, Thalerjoch, Wanderfreundinnen

Latschen, Thalerjoch, Wanderfreundinnen

Noch 15 Minuten durch Latschen und wir stehen an einem komplett einsamen, sonnigen Gipfel, dem Thalerjoch. Schön ists hier! Wegen diesem „Hügel“ wäre man vielleicht nicht den weiten Weg von München gekommen, aber der Tag hat so doch noch ein gutes Ende genommen.

Thalerjoch

Thalerjoch vorne, Hinteres Sonnwendjoch wo es hingehört, hinten.

 

Rebeccas Bericht „Unverhofft aufs Thalerjoch“ ist natürlich auch lesenswert!

Kennst du das schon?

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4 Kommentare

Rebecca 21. Juni 2013 - 12:45

Schön, dass du auch die Kühe erwähnst, die sich beim Regen untergestellt hatten, habe ich ganz vergessen! Leider habe ich da auch kein Bild gemacht… Werde deinen Bericht auch noch bei mir verlinken. Könntest du in der Zwischenzeit noch meinen Namen berichtigen – werde mit cc und nicht mit kk geschrieben – die englische Variante halt ;)

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Stefanie 21. Juni 2013 - 13:14

Sorry ist korrigiert. Ich ärgere mich auch immer, wenn man mich falsch schreibt, und passe eigentlich immer auf… Fotografiert habe ich die Kühe auch nicht. LG

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Sonya 22. Juni 2013 - 21:20

Sehen wir es positiv. Du kannst den Gipfelversuch aufs Hintere Sonnenwendjoch nochmal mit mir starten. Toll, dass ihr eine Alternative gefunden habt. Es lebe Plan B.

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Blogger-Wanderung auf das Hintere Sonnwendjoch (1.986 m) | Hiking Blog 16. Dezember 2013 - 10:31

[…] Termin ausgemacht. Stefanie hat auch die Tour vorgeschlagen, da sie schon mal eine Wanderung zum Hinteren Sonnwendjoch machen wollte, jedoch wegen eines Gewitters vorzeitig umkehren musste. Außerdem haben sich uns […]

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