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Gipfelbuch: Scheinbergspitze in den Ammergauer Alpen

von Stefanie Dehler
3 Kommentare
Bergtour Scheinbergspitze

Die Scheinbergspitze ist einer dieser idealen Herbst-Berge in Bayern, insbesondere wenn man früh aufbricht und vor den Massen den feinen Aussichts-Gipfel in den Ammergauer Alpen genießen kann.

Die Tour ist kurz (ca 900 Hm), bietet keinen Hütten- oder Almbesuch, liegt aber komplett südseitig und sehr sonnig – wie man es halt braucht im Herbst.

Wanderung zur Scheinbergspitze

Start ist am (kostenlosen) Wanderparkplatz im Graswangtal auf ca 1.050m, von Schloss Linderhof kommend kurz bevor man über die Grenze nach Österreich fährt. Der Berg ist beliebt, deswegen lohnt sich ein früher Start – bei unserer Tour im Oktober war gegen 8 Uhr morgens sonst noch kaum jemand unterwegs.

Scheinbergspitze in den Ammergauer Alpen

Zu Beginn geht es ein wenig durch den Wald, aber fast durchweg auf einem schmalen wurzeligen Pfad. Es dauert nicht lange und die Sonne wärmt genug um im T-Shirt weiterzugehen, dieser Herbst 2015 ist eine wahre Wonne für Wanderer in den Münchner Hausbergen.

Felsiger Weg an der Scheinbergspitze

Der Weg selber ist weder spektakulär noch anspruchsvoll, an ein paar Kraxelstellen kann man einmal eine Hand zur Hilfe nehmen, doch insgesamt ist es ein einfacher Weg, nicht ausgesetzt und auch für ungeübte Berggeher gut machbar.

Das Spektakuläre an der Bergtour ist definitiv die Aussicht, besonders an einem klaren Herbstmorgen, wie wir ihn erleben durften. Immer wieder lacht die Ammergauer Hochplatte herüber, auf der ich wenige Wochen vorher noch war (hier geht’s zum Artikel). In der anderen Richtung blickt man auf die Große Klammspitze, die Brunnenkopfhäuser blinken herüber und dahinter erstreckt sich das Graswangtal, in der Ferne Laber, Notkarspitze, Wetterstein uvm .

Ammergauer Hochplatte
Wanderung auf die Scheinbergspitze in Bayern

An einigen schlammigen Stellen hat man die Wahl zwischen einfach mitten durch oder doch am Rand vorbeischlängeln, Schneeflecken tauchen nur ab und zu rechts und links des Weges auf. Zum größten Teil geht es über trockenes Gras zwischen Latschen dahin zum Vorgipfel, von dem man zum ersten Mal den Hauptgipfel der Scheinbergspitze erspäht. Nach etwa 2 Stunden stehen wir am Gipfel auf 1.026m, mit vielleicht 5 anderen Wanderern – später wird es sehr viel voller sein. Kein Wunder bei dem einfachen Weg, der herrlichen Aussicht und der warmen Herbst-Sonnen-Ausrichtung des Weges.

Blick von der Scheinbergspitze

Es ist ein Tag für eine ausgiebige Gipfelpause auf der Scheinbergspitze. Das einzige Geräusch ist das gleichmäßige Bimmeln eines Hundes, der ein Glöckchen um den Hals trägt… und die Grüße von immer mehr Wanderern, für die am Gipfel gar nicht genug Platz ist. 

Gipfelkreuz Scheinbergspitze
Gipfelkreuz Scheinbergspitze

Runter geht’s auf dem gleichen Weg wie in der Früh, recht flott, wenn man einmal vom Gegenverkehr absieht. Die Aussicht lohnt den einen oder anderen Fotostop und wenn genug Zeit ist, kann man sich den Luxus gönnen und sich einfach ins Gras legen und die Herbstsonne das Gesicht wärmen lassen. Wir jedenfalls waren nach rund 5 Stunden wieder zurück am Parkplatz im Tal.

Scheinbergspitze

Und weil die Ettaler Mühle im Herbst schon im Schatten liegt, fährt man fürs Kuchen & Weißbier Ritual am besten nach Ettal rein, parkt am Kloster und macht im Café Edelweiß Station, bevor es auf den Heimweg geht – durch den frühen Start am Morgen hat man noch gut was vom Nachmittag übrig und trotzdem an der Scheinbergspitze eine tolle November-Tour erlebt.

Kaffee und Weißbier in Ettal

Mehr Tipps für die Ammergauer Alpen

Datum der Tour: 24. Oktober 2015

Alle Höhenangaben aus der Kompass Wanderkarte 790 Garmisch-Partenkirchen Mittenwald

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3 Kommentare

Alex 10. November 2015 - 10:00

Moin!
Mir scheint, momentan sind viele im Ammergebirge unterwegs. Ist ja auch eine schöne Ecke. Die Scheinbergspitze kenn ich noch nicht. Aber vom Schloss Linderhof gehen je etliche schöne Touren ab. Da ich jetzt von LL schnell im Ammergebirge bin, werd ich mir mal Deine Touren für diese Region genauer ansehen :-)

cheers
Alex

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Stefanie Dehler 10. November 2015 - 21:29

Mir ist bei den Herbsttouren wichtig, dass man nicht so viel im Wald geht sondern so viel wie möglich in der Sonne – und das ist bei der Scheinbergspitze perfekt gewesen! Und ja, schöne Gegend, der Vorteil von München ist, dass man so schön zwischen Chiemgau, Tegernsee, Ammergauer, Wetterstein abwechseln kann :-)

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Steffi 11. November 2015 - 10:27

Wir finden auch: Eine perfekte Wanderung für den Herbst. Dieses Jahr sind wir rund um München aber auch sowas von verwöhnt mit tollem Wetter. Kein Wunder, dass es da ein bissl voller wird – dieses fantastische Wetter muss einfach genutzt werden. Herrlichst :)

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