Manch eine/r von euch Leserinnen und Lesern mag es mitbekommen haben: ich habe das Gipfelglück Basecamp von München in den Chiemgau verlegt.
Wenn du von irgendwo nach München ziehst, denkst du zunächst, du wärest jetzt ganz nah dran an den Bergen. Mit den Jahren merkst du: es ist nur eine Illusion. Du verbringst viel zu viel Zeit auf der Autobahn, stehst früh auf um dann doch nicht so früh deine Bergtour zu starten, fährst meist auch nur für “richtige” Touren 100 km, weil die kleinen feinen sich bei der langen Strecke ja nicht “lohnen”.
Wie das anders und besser geht, werden die nächsten Monate zeigen. Es hat sich irgendwie alles so ergeben: Ich wohne in Ruhpolding, schaue von meiner Terrasse auf das Alpenglühen des Rauschbergs und die Paraglider des Unternbergs. Auf dem Weg zur Arbeit winke ich dem Sonntagshorn zu und dem 3-Seen-Gebiet rufe ich ein “bis heute Abend” zu, denn statt Besonderheit am Wochenende ist das Schwimmen im Weitsee ein ganz einfaches Feierabend-Ritual, zumindest im Sommer.

Der Weitsee am Morgen
Mein neuer Job ist in Reit im Winkl, bei der Gemeinde Reit im Winkl, im Tourismusmarketing für Reit im Winkl. Deswegen ist wichtig, dass ich den Ausblick von der Stoibenmöseralm kenne, den Kaiserschmarrn von der Hutzenalm, den Wanderpfad zum Fellhorn genauso wie den Nostalgie Sessellift zum Dürrnbachhorn, den Weg durch die Klausenbachklamm und natürlich die Skipisten der Winklmoosalm. In der Mittagspause schaue ich nach, ob Zahmer und Wilder Kaiser sich in Wolken verstecken, abends fahre ich nach Kössen zum billiger tanken oder mal kurz mit dem MTB auf die Pötschalm am Jochberg.

Reit im Winkl, in der Mittagspause

Mittersee im Dreiseengebiet. Auch Klein-Kanada genannt.

Pötschalm und Jochbergalm mit dem MTB. Zum Feierabend.
Im Blog wird erst mal alles gleich bleiben, ich mache auch weiter bei den Münchner Ironbloggern mit. Meine Arbeit wird mein Blog nicht groß beeinflussen, ich schreibe hier weiterhin was ich will und wie ich es will. Natürlich wird es mehr Chiemgau Artikel geben. Mehr Feierabend-Touren oder mal schnelle Halbtags-Touren. Und natürlich verschiebt sich der Radius der richtigen Bergtouren ein wenig – Berchtesgadener Alpen, Leoganger und Loferer Steinberge sind plötzlich herrlich nah. Der Isarwinkl, die Ammergauer Alpen, die Gegend rund um die Zugspitze dafür zu weit für Tagestouren. Leider. Skipisten und Loipen? Vor der Haustür und vor allem vor der Bürotür.

Kammerlinghorn in den Berchtesgadener Alpen

Kleine Radl-Runde am Chiemsee
Buchtipp: Der Chiemgau – weiß-blau und weltoffen. Von Inseln, Bergen, Menschen in Meer
Ein perfektes Buch, um die neue Heimat zu erkunden, habe ich ebenfalls gefunden – wobei es mich wieder in so ein Dilemma bringt. Einerseits will ich es gern empfehlen, weil es so schön geschrieben ist und auch für Urlauber und Wochenend-Besucher nützlich ist, aber andererseits darf man geheime Lieblingsplätze ja eigentlich nicht verraten…

Weltoffen und Weißblau
Klaus Bovers verrät in seinem Chiemgau-Buch “Der Chiemgau – weiß-blau und weltoffen. Von Inseln, Bergen, Menschen in Meer” 77 Geheimnisse, wenn man hier mehr erleben will als Königsschloss, Kampenwand und Beachbar. Manches habe ich bereits kennen und lieben gelernt, wie zum Beispiel den Tüttensee, die Butznalm, das Forsthaus Adlgass, anderes steht jetzt auf der To-Do-Liste, für die nächsten Monate. Aufgeteilt sind die Tipps auf „Der See, die Inseln und die Ufer“, „Das Land vor den Bergen“, „Vom Inn zur Alz“, „Entlang der Traun nach Süden“ sowie „Almen, Gipfel, Wanderwege“. Es gibt sehr viel zu entdecken! (Mit welcher Bahn Bovers allerdings zum Wandern (!) von Seegatterl zur Winklmoos-Alm fährt, bleibt sein allergeheimstes Geheimnis.)
Mehr Eindrücke von mir aus Reit im Winkl und Umgebung findet ihr ab sofort auch auf dem Instagram Account von Reit im Winkl @reit_im_winkl, ich würde mich freuen, wenn ihr den abonniert (natürlich neben dem Gipfelglück Account @gipfelglueck, der ein wenig abwechslungsreicher ist und bleibt).
Ob ich München vermisse? Ich habe bereits angefangen, mich mit den Gästezimmern, -betten, -sofas der Münchner Freunde anzufreunden. Stau auf dem Mittleren Ring vermisse ich so gar nicht. Das schnelle Internet der Stadt schon sehr. Wie der Winter wird, werden wir mal sehen, lange wird der Schnee im Tal nicht mehr auf sich warten lassen, und natürlich hat das Auto seit dem 1. Oktober Winterreifen.
Im Sommer gibt’s auf jeden Fall genug zu tun.
Infos zum Buchtipp:
Klaus Bovers: Der Chiemgau – weiß-blau und weltoffen, von Inseln, Bergen, Menschen und Meer. 192 Seiten, erschienen 2014 im Gmeiner-Verlag, ISBN 978-3-8392-1627-9.
Hier kannst du „Der Chiemgau – weiß-blau und weltoffen*“ bei Amazon bestellen. Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar vom Gmeiner Verlag zur Verfügung gestellt bekommen.
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Alles zum Chiemgau, was es jetzt schon im Gipfelglück gibt
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Herausgeberin des Gipfelglück Blogs – seit 2011 eine Sammlung von persönlichen Erfahrungen beim Wandern, Bergsteigen, Radlfahren und Reisen, im Chiemgau, in den Alpen, weltweit.
Mit einer Vorliebe für Höhenmeter, Kuchen, Kaffee, Bücher, Yoga und Weit-Weg-Unterwegs-Sein.
7 Kommentare
Herzliche Willkomm ;-)
Ich empfehle dringen die Bäckerei Schuhbeck am Bahnhof…
…ein Traum!
Ich wünscht dir ganz viel Spaß hier in der Ecke
Wohnen und Arbeiten wo andere Urlaub machen!
Danke :-)
Es wäre übertrieben zu sagen, dass ich *wegen* Schuhbeck hierher gezogen bin…aber die ist wirklich ein Traum. Wir sollten demnächst mal ein Bier zusammen trinken gehen!
Oder nene Kaffee beim Schuhbeck trinken ;-)
Liebe Grüße nach Hause aus dem verregneten Schwabing…
Regen? Ohje. Bei uns kämpft sich so langsam die Sonne durch den Nebel!
Als Oberpfälzer hör ich ja immer von den anderen, München ist ja so cool, weil man ist ja gleich in den Bergen. Die eingeschränkten Naturmöglichkeiten (Englischer Garten ist keine Natur) sehen sie selten. Ich geh hier raus und bin innerhalb 5 min raus aus bebautem Gebiet. Dafür nehm ich auch in Kauf, dass ich in die richtigen Berge mal ein wenig länger fahre. Und ehrlich, ob ich zwei Stunden oder drei Stunden fahre bis ich richtig hohe Berge habe, ist doch dann auch schon egal.
Von daher bist du jetzt sicherlich besser dran. Die täglichen Möglichkeiten vor der Haustür zählen!
München hat schon viel Natur, und beides hat seine Vor- und Nachteile :-)