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Bergsteiger-Vorträge: Alix von Melle

von Stefanie Dehler
2 Kommentare

Vortrag Alix von Melle„Je höher man kommt am Berg, desto weniger Frauen gibt es!“ Gut, dass die wenigen, die weit hoch steigen, auch ab und an ins Tal und in die Stadt kommen und von ihren Erlebnissen erzählen. So wie Alix von Melle, die gestern in München einen Vortrag über ihr Bergsteigen gehalten hat und von der das Zitat da am Anfang stammt.

Es war als Multivisionsvortrag angekündigt, gezeigt wurden dann wenig Filme dafür viele tolle Fotos auf Kinoleinwand-Größe, zu denen Alix erzählt hat und die man so richtig lange, intensiv genießen konnte. Der Abend hat extrem Fernweh gemacht, von den ersten Bildern angefangen von Touren aus Südamerika, Alaska, China bis zum Moment wo es endlich um Pakistan und Nepal und die 8000er ging.

 

Nepal

Ich glaube das ist der Manaslu… 2012 in Nepal auf jeden Fall.

Nepal beginnend mit der wunderschönen Ama Dablam! Bei jedem Nepal-Bild schoss mir ein „da war ich!“ Gedanke durchs Hirn, wenn nicht auf Gipfeln, aber doch sehr in der Nähe. Und irgendwie waren das manchmal sogar staunende Gedanken, von wegen „Da warst du wirklich? Wahnsinn!“

 

Bei erfolgreichen Bergsteigern ist es häufig so, dass so ein Gipfel nach dem anderen abgehakt wird und man irgendwann gar nicht weiß, um welchen Berg es gerade geht. Das hat Alix von Melle ganz gut hinbekommen, weil sie zwischendurch immer allgemeine Dinge aus ihrem Leben und zum Höhenbergsteigen erzählt hat. Wie man Expeditionen finanziert, vom berühmten Charly Gabl vom Wetterdienst in Innsbruck, von den German Bakerys in Nepal, davon wie Frauen in den Bergen unterschätzt werden, vom Training in den bayrischen Bergen, wie man Job und Expeditionen verbinden kann. Sehr faszinierend, sehr sympathisch!

 

 

Vortrag Alix von Melle

 

Abwechslungsreich waren die Expeditionsberichte: traumhaft schöne Gipfelfotos bei strahlendem Sonnenschein, kritischere Erlebnisse von schlechtem Wetter, umkehren müssen, und das Gefühl, wenn lange Vorbereitung und viel Geld nicht mit Gipfelglück belohnt werden. Die Bedeutung von Geduld, von Gelassenheit, vom Prioritäten setzen – wenn man auf eine 8000er Expedition will, dann treibt man auch das Geld dafür auf! So sehr sich die Inhalte bei Bergsteiger Vorträgen ähneln, so unterschiedlich sind sie durch die Vortragenden selber. Ein Diemberger erzählt ganz anders als eine Kaltenbrunner und jemand aus Norddeutschland wie Alix von Melle erzählt wieder ganz anders. Und alle redenvom Schnee schmelzen, vom Concordiaplatz, vom Genießen der schönen Momente. Bei allen leuchten die Augen beim Erzählen, so wie meine glaube ich auch beim Reden von Nepal glänzen.

Witzig fand ich die Episoden bei der Besteigung des Gasherbrum II in Pakistan – ganz ähnlich und definitiv mit einigen gleichen Bildern hat ihr Mann Luis Stitzinger beim Alpintag des Alpenvereins in München von der Expedition erzählt. Vielleicht gehe ich auch zu oft zu Bergsteiger-Vorträgen ;-)

Wobei, nein, nicht zu oft, ich lasse mir immer wiedergerne von den hohen Bergen erzählen, im März gehe ich z.B. zum Vortrag von Simone Moro. Es kommen lauter gute Erinnerungen an Nepal auf, es gibt Fernweh, und einer Bergsteigerin die Hand schütteln und mit ihr plaudern ist ja wie selber am 8000er gewesen sein. Fast.

Globetrotter hat mich zu dem Vortrag eingeladen, vielen Dank dafür!

 

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Andere Bergsteiger-Vorträge:

Kurt Diemberger

Nehberg, Kaltenbrunner, Dujmovits

 

 

 

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2 Kommentare

Din 20. Januar 2013 - 20:11

Oh Fernweh! Bei solchen Vorträgen würde ich sicher sofort losfahren wollen, aber da geht es dir sicher ganz genauso, zumal du ja selbst aus Erfahrung weist, wie wunderbar es dort ist.

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Stefanie 21. Januar 2013 - 12:39

Ja, großer Fernweh-Alarm, und das gleichermaßen bei Reisezielen, die man kennt, wie bei solchen, wo man hinmöchte!

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