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Münchner Hausberge: Guffert

von Stefanie Dehler
16 Kommentare

Guffert im HerbstDer Guffert stand schon lange auf meiner Berge-Wunschliste, und endlich hat es gestern geklappt. Herbstsonne genießen, etwas „Training“ für Nepal, Kleidung und Material auf Nepal-Tauglichkeit testen und einfach einen ganzen Tag draußen in der Sonne genießen. Die Bergtour zum Guffert ist recht lang und anstrengend, aber ideal im Herbst – im Sommer geht man Hitze glaube ich kaputt. Es gibt ein paar schöne Kletterstellen (einfach, für meine Verhältnisse) und der 360 Grad Blick vom Gipfel ist einfach der Wahnsinn.

 

Herbstnebel am GuffertAber von vorne. Die Fahrt geht nach Tirol Richtung Achensee, in Achental geht es links ab bis nach Steinberg am Rofan auf 1.000 m Meereshöhe. Am Waldhäusl gibt es einen großen Parkplatz, Tageskarte für 2 Euro. Von dort geht es direkt auf einen Pfad in den Wald, über ein Brücklein und ab bergauf- keine langweiligen Forstwege sondern direkt schmal, über Wurzeln und Steine, kreuz und quer. Mal geht es steil den Hang hinauf, dann wieder parallel am Berg entlang, sehr angenehm zu gehen. Nach einer Weile verlässt man den Wald, sieht oben den Gipfel und unten – nur Nebel. Das ist der Lohn fürs frühe Aufstehen im Herbst, man verlässt das trübe graue Tal und steht in einer sonnigen Wunderwelt der Ruhe.

 

Gipfelblick vom GuffertNach einer schotterigen Rinne geht es kreuz und quer über einen kleinen Pfad durch die Latschen, ein paar Kraxeleinlagen, mit jedem Meter wird die Aussicht auf die Tiroler Berge besser. Es ist viel los, der Guffert ist ein sehr beliebter Berg, vor allem im Herbst scheint mir. Der Guffert Gipfel ragt mächtig, gewaltig, schroff nach oben, rundherum ist alles dunkelgrün von den Latschen. Auf dem Weg verströmen die abgefallenen Nadeln Spätsommergeruch. Auf einem kleinen Plateau öffnet sich der Blick dann Richtung Bayern, die Berge rund um den Tegernsee sind zum Greifen nah, all die Berge, von denen ich immer sehnsüchtig zum Guffert rübergeschaut habe.

 

 

 

Der letzte Anstieg zum Gipfel ist eine recht ausgesetzte Kletterei, ein paar Mal gibts ein Seil zum Festhalten, aber der Fels ist griffig und bietet Haltemöglichkeiten wie in der Kletterhalle. Am Gipfel auf 2.195 m ist viel Platz für viele Menschen und Dohlen, der Blick vom Gipfelkreuz einfach ein Traum. Kaum eine Wolke, kein Nebel mehr zu sehen, nur noch Berge Berge Berge und Himmel. Und Ruhe. So soll es sein.

Das Runterklettern ist einfacher als es aussieht, sogar ganz gut als Übungsstelle, wenn man wie ich nicht so geübt ist im bergab-klettern. Notfalls auf den Hintern setzen…

Am Weg zurück nicht vom Wegweise zur Schmiedtquelle ablenken lassen – die Quelle ist nicht mehr als eine schlammige Pfütze mit einem warnenden Schild, das man gefälligst den Rastplatz sauber halten soll. Es ist dann mühselig zurück zum Weg zu kommen – eigentlich eine schöne Landschaft, aber bei der Hitze sollte man entweder richtig viel Wasser dabei haben oder halt keine Umwege wandern. Und die Quelle ist einfach unspektakuläre, muss man so sagen!

Einkehrmöglichkeit gibts unterwegs gar keine, nur ein Bach kurz vor dem Parkplatz, und das Restaurant Waldhäusl, mit ausgesprochen freundlicher Bedienung. Leider blieb nur Zeit für ein kühles Radler, der Kaiserschmarrn am Nebentisch sah aber äußerst gut aus! Kurz vor der Heimfahrt noch einen originellen Cache gesucht, für den muss sich jeder Wanderer die Zeit nehmen!

Zurückgekommen bin ich mit einem überraschend bösen Muskelkater, hoffentlich kein böses Vorzeichen für Nepal ;-) Aber am Guffert macht man halt seine 1200 Höhenmeter, hoch und wieder runter. Und bei einem so tollen Berg nimmt man gerne ein Souvenir in den Oberschenkeln mit nach Hause…

Kennst du das schon?

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16 Kommentare

Bernd Limbach 24. September 2012 - 21:55

Hallo Stefanie,
wie bekloppt bist Du denn, 1200 Höhenmeter an einem Tag auf- und wieder abzusteigen? Ich kann mich da noch gut an den Aufstieg zur Kaunergrathütte mit (zu)schwerem Gepäck erinnern. Nicht schön, definitiv nicht fit genug gewesen. Aber gutes Training ist das schon.
Wo geht’s denn hin nach Nepal?
Gruß aus dem Flachland, Bernd

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Stefanie 24. September 2012 - 22:03

Hahaha, eine Wanderung mit weniger als 1000 Höhenmeter ist nur ein Spaziergang ;-) Dabei fällt mir auf, dass ich im Bericht gar nicht stehen habe, wie hoch der Guffert ist, muss ich noch nachholen.
In Nepal gehts auf die Annapurna Runde! Sehr aufregend, ich hoffe, ich schaffe vor Abreise noch einen kleinen Beitrag dazu.

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Jens 24. September 2012 - 23:20

Schöner Bericht, der die Vorfreude auf meinen bevorstehenden Urlaub in den Bergen noch mehr steigert. Hätte mir nur noch ein paar Fotos mehr gewünscht ;-)

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Stefanie 25. September 2012 - 06:37

Leser, die nach mehr schreien, sind ja eigentlich die besten :) Aber ich habe vor der Nepaltour noch so viel zu tun, ich weiß gar nicht wie ich alles schaffen soll, auch Oktoberfest und so… Ich werde es aber versuchen mit den Bildern, der Guffert ist einfach nur toll. Hoffentlich hast du dann auch entsprechendes Wander-Urlaubs-Wetter (dann hast du deine eigenen Fotos hihihi)

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Chris 25. September 2012 - 07:36

Schöner Beitrag! Ich bin damals die extreme lange nordseitige Anstieg im Sommer(!) gegangen, und bei absolute Dunkelheit wieder zurück.Natürlich ohne Taschenlampe. So schnell kann ich Guffert nicht vergessen ;-) Viel Spass in Nepal. Vielleicht klappt es auch mit dem Vorbericht.

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Stefanie 25. September 2012 - 08:22

Taschenlampe habe ich inzwischen immer dabei und fast nie benutzt… Heute abend ist Wiesn angesagt aber vielleicht gehe ich früher nach Hause um bloggen zu können ;-)

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Ralf liebt Klettersteige 25. September 2012 - 08:58

hi stefanie, glückwunsch zum guffert. ein wahrlich schöner berg… bei deiner nächsten guffert-besteigung empfehle ich dir wärmsten den Aufstieg über den Westgrat; http://www.via-ferrata.de/img-klettern-guffert-westgrat-550.htm

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Stefanie 25. September 2012 - 09:08

Ja, im nächsten Herbst mache ich das gerne!

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Tirol 26. September 2012 - 11:46

Tolle Tourbeschreibung! Für Eroberer ist auch der Aufstieg über die Nordseite eine schöne Herausforderung: http://blogtirol.at/2012/09/bergtour-auf-den-guffert/

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Stefanie 26. September 2012 - 12:16

Schönen Dank fürs Verlinken :)

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Markus Alpenblogger 26. September 2012 - 12:23

Hallo!
Ja, in Tirol lässt es sich zweifellos gut wandern. Ich habe mir über diese Tatsache auch ein paar Gedanken gemacht und einen Blogeintrag dazu verfasst und auch über eine „Instituation“ in Tirol und deren „Funktion“ ein wenig nachgedacht:

alpenblogger.at/wandern/wandern-tirol-wanderhotels.html

Ich weiß, dass ist ein wenig „off-topic“, aber vielleicht trägt es doch was zum Thema bei und hat einen gewissen „Mehrwert“ ;-)

Liebe Grüße

Markus

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Stefanie 26. September 2012 - 12:40

Der Mehrwert sollte nicht nur sein, dass du einen Link auf dein Blog hast… Ab und an kein Problem, aber wenn es zu viel wird, ist es irgendwann Spam. Die Hotels finde ich in dem Fall nicht sehr passend, weil es um eine Tagestour von München aus geht – ohne Übernachtung. Lass es dieses Mal drin, aber bitte nicht ausarten lassen ja?

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Markus Alpenblogger 26. September 2012 - 13:44

@Stefanie: Sorry, kommt nicht mehr vor :-)

Liebe Grüße

Markus

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Miro 6. Juli 2013 - 22:50

Hallo,
falls jemand am Sa 06.07.13 auf dem Guffer eine Kamera Canon Ixus gefunden hat (gehört meiner Tochter) bitte um Kontakt unter Tel.00498994465787 oder Mail:paulus3@onet.eu
Danke voraus!

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Aaron 9. Oktober 2015 - 22:43

Hey schön geschrieben. Ich bin ja noch eher ein Frischling was die Berge angeht, aber immer auf der Suche nach schönen zielen. Freu mich schon mehr von dir zu lesen.
Gruß Aaron.

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Stefanie Dehler 11. Oktober 2015 - 09:49

Viel Spaß beim Lesen! Der Guffert ist nicht wirklich ein Gipfel für Frischlinge, ein wenig Bergerfahrung braucht man da schon. Aber zum Glück hat er ja viel Nachbarn, von denen man schon mal auf ihn drauf schauen kann!

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