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Münchner Hausberge: Spätwinter am Hirschhörnlkopf

von Stefanie Dehler
5 Kommentare

Wanderung zum HirschhörnlkopfDer Hirschhörnlkopf war seit einiger Zeit mein winterlicher Plan B-Berg. Plan B heißt, ohne lange Vorbereitung aufbrechen können, weil der Berg nicht lawinengefährdet ist, gut ausgeschildert, mit rund 4 1/2 Stunden eine gute Länge hat und schöne Aussicht verspricht. Aber auch nicht sooo toll, nicht einer von den Bergen, die man sich für perfektes Wetter aufspart. Als sich dann heute in der Früh ein Wanderplan zerschlug, war es an der Zeit Plan B aus der Tasche zu ziehen.

Und es war absolut das richtige für heute, der viel spätere Start als sonst war bei dem Wetter nicht so schlimm. Bei grauem Wetter fuhr ich in München los auf die Salzburger Autobahn A8 und dann über Holzkirchen, Bad Tölz, Lenggries in die Jachenau. Der Parkplatz am Schützenhaus Jachenau kostet normal 2 Euro, im Moment ist aber der Parkscheinautomat kaputt (ausnutzen, nicht weitersagen!).

Die Ausschilderung ist wirklich gut, als ein Beispiel nur dieser Baum: ein gelbes Schild, ein weißes Schild, ein roter Pfeil und ein roter Punkt, damit sollte niemand den Weg verpassen.

Beschilderung Hirschhörnl

Aber man weiß ja nie, deswegen hängt am Baum nebenan noch ein rotes Rechteck aus Blech :-)

Wanderschilder am Hirschhörnlkopf

Die Wegbeschaffenheit typisch Spätwinter, Frühfrühling, an vielen Stellen noch sehr weicher Schnee, an vielen Stellen aber Matsch, Schneematsch und ab und zu auch schon der trockene steinige Waldweg! Gamaschen sind sehr zu empfehlen, Grödeln aber nicht notwendig. Es war warm genug, zumindest 20 Minuten nur im T-Shirt zu wandern! FRÜHLING!

Frühling im Wald

Der Weg beginnt flach, bald geht es aber stetig bergauf, mal auf kompletter Schneedecke, mal durch fließendes Schmelzwasser, im Zickzack den Hang hinauf. Durch Gestrüpp und kleine Nadelbäume, später richtig durch den Wald. Aussicht zum Staffel und bald auch zum Walchensee. Nach etwa 2 Stunden erreicht man das Ende des Waldes und steht auf einem breiten Bergrücken, hier liegt noch tiefer Schnee, der von Minute zu Minute weicher und unangenehmer zu laufen geht.

Gipfelanstieg Hirschhörnlkopf

Bevor es zum letzten Gipfelanstieg geht, ziehe ich dann die Schneeschuhe an, eigentlich nur, damit ich sie nicht umsonst mitgeschleppt habe, nach ein paar Schritten bin ich aber sehr froh darüber. Bisher war ich einer Spur im Schnee gefolgt, in deren Fußstapfen ich treten konnte. Diese Spur ist jetzt weg und mit den Schneeschuhen geht es so viel einfacher den recht steilen Hang hinauf. Ein paar Schneeflocken wirbeln plötzlich herum.

Blick ins Alpenvorland

Mehrfache Freude am Gipfelkreuz: Sonne und blauer Himmel hier und da entschädigen für den frischen Wind, insgesamt ist es zwar grau und wolkig, die Aussicht dennoch toll, auch wenn ich mit dem Gipfel bestimmen nicht sehr erfolgreich bin heute. Walchensee, Starnberger See, Ammersee sind gut zu erkennen und rundherum im Alpenvorland: kein Schnee mehr! Grün und braun, nicht mehr weiß!

Gipfelkreuz Hirschhörnlkopf

Auch direkt am Gipfelkreuz ist kein Schnee und ich setze mich kurz zur Brotzeit hin. Als ich das davonfliegende Papier des Müsliriegels auffangen will, zieht mir der Wind mein Alukissen unterm Hintern weg… Ein Grund, bald mal wieder ein Outdoor-Fachgeschäft aufzusuchen und zugleich, die Schneeschuhe wieder anzuschnallen und flott den Gipfelhang hinunter zu hüpfen. Unten an der Hütte der Bärenhauptalm steht eine Bank, windgeschützt und besser für eine Pause geeignet.

Hütte an der Bärenhauptalm

Die Wegverhältnisse sind im Moment nicht einfach, nur für geübte Winterwanderer würde ich sagen. Durch den Matsch ist es z.T. sehr glitschig und man sieht im weichen Schnee nicht unbedingt, wo Felsen sind oder wo es tief hinabgeht. Beim Rückweg muss man wirklich konzentriert bei jedem Schritt bei der Sache sein. Heißt aber im Gegenzug: bei diesem Berg hat man im Moment seine Ruhe! Etwa nach der Hälfte des Rückwegs sind mir zwei Leute entgegen gekommen, sonst niemand!

Schlamm im Frühling

Ja, und jetzt brauche ich einen neuen Plan-B-Berg.

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5 Kommentare

phil 11. März 2013 - 16:30

Eine nette Tour. Nur das Wetter sieht irgendwie so aus, als könnte es sich nicht ganz entscheiden ob’s denn jetzt schön werden sollte oder gleich der Regen losbricht.
Ich hätte übrigens einen Plan B-Berg-Tip: Wie wär’s denn mit dem Wendelstein.
Der stand jahrelang direkt vor meinem Fenster herum. :)

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Stefanie 12. März 2013 - 08:52

Ohja, Wendelstein ist ein guter Plan B Berg, danke für den Tipp! Das Wetter war wirklich sehr wechselhaft aber auf meiner Seite, erst 2 min vor dem Auto fing der Regen an.

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Maren 23. März 2014 - 08:13

Liebe Stefanie, vielen Dank für den Tipp. Habe gestern Vormittag die letzten sonnigen Stunden genutzt, um auf den Hirschhörnlkopf zu steigen. Da der Winter kein richtiger Winter gewesen war, waren die Wege trocken und gut begehbar. Mehr Frühsommer als Spätwinter also ;-) Die Aussicht vom Gipfel auf den Walchensee und die schneebedeckten Berge lohnt sich! Super nette Wanderung für den Einstieg in die Wandersaison.

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Stefanie Dehler 23. März 2014 - 10:41

Das freut mich zu hören :-)

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Winterwanderung von der Jachenau auf den Hirschhörnlkopf | auf-den-berg.de 9. Januar 2022 - 23:03

[…] Stefanie von gipfel-glueck.de hat die Wanderung im Spätwinter gemacht. Homepage des Gasthof Jachenau Linienpläne für Bus und […]

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