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Gipfelbuch: Hochschlegel (1.688 m) über Waxriessteig

von Stefanie Dehler
2 Kommentare

“Der Weg ist das Ziel” gilt beim Hochschlegel – denn der Gipfel auf 1.688 m Höhe im Lattengebirge macht sehr viel weniger Freude als der Aufstieg über den Waxriessteig. Der Nachbarberg des Predigtstuhls ist bei Bad Reichenhaller Seilbahnurlaubern beliebt, der Steig vom Saalachsee herauf nicht schwer aber eher etwas für trittsichere Einheimische.

Blick vom Waxriessteig auf Bad Reichenhall
Blick vom Waxriessteig auf Bad Reichenhall

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Am Saalachsee (auf 490 m) nur wenige Kilometer von Reichenhall entfernt ist ein Parkplatz auf Seeseite und gegenüber auf Bergseite beginnt ein Forstweg, bei dem bereits ein Wegweiser den Hochschlegel ankündigt. An heißen Sommertagen lohnt es sich, früh aufzubrechen, dann hat man den steilen Part schön im Schatten. Nachmittags ist es sehr viel sonniger und anstrengender.

Bergschönheit am Hochschlegel
Bergschönheit am Hochschlegel

Schon kurz nach dem Start verengt sich der breite Pfad zum Steig, dem Waxriessteig, in vielen Serpentinen zieht er sich den steilen Hang hinauf, oben sind nur Wald und Felsblöcke zu sehen, den Gipfel des Hochschlegel erblickt man erst sehr viel später.

Dafür hat man erst mal Aussicht in der anderen Richtung: ab und zu blitzt türkis schimmernd der Saalachsee durch die Bäume und an freieren Stellen schaut man hinunter auf Bad Reichenhall und hinüber zum Staufen Massiv in voller Pracht.

Blick auf Staufen, Bad Reichenhall und Saalachsee
Blick auf Staufen, Bad Reichenhall und Saalachsee

Nach rund einer Stunde wird der Waxriessteig anspruchsvoller. Noch schmaler, teilweise ausgesetzt, ein Stahlseil soll an einigen Stellen unterstützen, dazu kommen Stege und Leitern, sowohl aus Holz als auch aus Metall. Bergerfahrung und Schwindelfreiheit sind hilfreich um richtig Spaß am Waxriessteig zu finden.

Holzbrücke auf dem Waxriessteig Richtung Hochschlegel
Holzbrücke auf dem Waxriessteig Richtung Hochschlegel
Leiter auf dem Weg zum Hochschlegel auf dem Waxriessteig

Und dann erreicht man belebteres Wandergelände. Fast möchte man sagen: Zivilisation. Zäune, Kühe, ein Skilift, breite Forstwege. Die Untere Schlegelalm (1.294 m) kommt mir ein wenig bekannt vor und tatsächlich: vor ein paar Jahren bin ich hier im tiefsten Winter bei der Berchtesgadener 12 Stunden Schneeschuh Wanderung vorbei gekommen. Damals waren wir allerdings in der anderen Richtung unterwegs, vom Predigtstuhl herunter.

Untere Schlegel-Alm
Untere Schlegel-Alm

Über Almpfade, durch niedrige Sträucher und Latschen geht es nun weiter bis zu einer kleinen Hütte (1.430 m) – perfekt für eine kurze Pause.

Schlegel-Diensthütte: ein sonniger Pausen-Platz auf dem Weg zum Hochschlegel
Schlegel-Diensthütte: ein sonniger Pausen-Platz auf dem Weg zum Hochschlegel

Der weitere Weg geht dann relativ steil auf einem einfachen Pfad weiter, in der Sonne, an Blumen vorbei, die Namen von Bäumen und Sträuchern erfährt man von kleinen Schildern.

Bäume, Sträucher, Steine, Blumen – Wiesen und Bergwald im Sommer
Bäume, Sträucher, Steine, Blumen – Wiesen und Bergwald im Sommer

Stimmengewirr kündet es bald an – man nähert sich der Schlegelmulde (1.540 m) und der dort befindlichen Schlegelalm. Voll mit Wanderern. Viele kommen links herunter vom Predigtstuhl, manche spazieren rechts hinauf zum Hochschlegel, andere sitzen im Liegestuhl oder am Tisch. Hinter dem Gasthaus schaut man hinunter auf Bad Reichenhall und Salzburg am Horizont.

Hochschlegel Gipfel von der Schlegelmulde aus gesehen
Hochschlegel Gipfel von der Schlegelmulde aus gesehen

Am Gipfel des Hochschlegel bei Bad Reichenhall

Wenn der Weg das Ziel ist, sollte man hier am besten stoppen – denn der weitere Abschnitt zum Gipfel des Hochschlegel ist alles andere als hübsch. Gerade hinauf geht eine hässliche Skilift-Schneise, links davon ein breiter Weg in Serpentinen durch die Latschen. Über den Weg gelangt man zum größtenteils betonierten Gipfel an der Bergstation des Skiliftes auf 1.688 m, jede Menge Leute sitzen hier trotzdem. Viele sehnen sich nach der Ruhe auf dem Weiterweg, zum Karkopf und Dreisesselberg hinüber… Nunja, jetzt war man halt mal am Hochschlegel, macht schnell ein paar Fotos und verzieht sich besser wieder. Abgehakt.

Gipfelkreuz am Hochschlegel
Gipfelkreuz am Hochschlegel

Einkehr Schlegelmulde bei der Bergtour auf den Hochschlegel bei Bad Reichenhall

Im Liegestuhl in der Schlegelmulde ist das tatsächlich ganz angenehm, das Bier ist kühl, die Sonnenstrahlen warm im Gesicht.

Liegestuhl und Weißbier, so lässt es sich aushalten. Schlegelalm in der Schlegelmulde.
Liegestuhl und Weißbier, so lässt es sich aushalten. Schlegelalm in der Schlegelmulde.

Sicher könnte man den Rückweg über den Predigtstuhl wählen – aber durch die Seilbahn ist mit noch mehr Menschen zu rechnen, noch mehr Trubel, und es scheint die bessere Alternative zu sein, einfach den gleichen Weg zurück zu nehmen. Spätestens ab der kleinen Jägerhütte hat man wieder seine Ruhe. Man bedauert die Wanderer, die jetzt in der Mittagshitze über den Steig herauf kommen, der Schatten des Vormittags ist verschwunden.

Man läuft jetzt häufig mit Blick hinunter auf den Saalachsee, das Wasser schimmert herrlich türkis. 4,5 Stunden (incl Pausen) und 1.202 Höhenmeter später sitzt man am Ufer, hält die Füße ins Wasser (mehr ist hier nicht möglich, der See gehört zum Kraftwerk Bad Reichenhall). Wenn man in der Nähe baden möchte, bietet sich der Thumsee an, nur wenige km entfernt.

Blick vom Hochschlegel auf die Schlegelmulde und die Schlegelalm. Hinten der Staufen.
Blick vom Hochschlegel auf die Schlegelmulde und die Schlegelalm. Hinten der Staufen.
Blick zur Reiteralm
Blick zur Reiteralm

Fazit: der Waxriessteig lohnt sich sehr, man sollte trittsicher sein und ein wenig bergerfahren. Eigentlich kann man sich aber den Gipfel und den Abschnitt von der Schlegelalm dorthin sparen.

Datum der Tour: 15. Juni 2017

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Saalachsee
Saalachsee
Auf dem Waxriessteig zum Hochschlegel
Auf dem Waxriessteig zum Hochschlegel
Sonne und Schatten am Waxriessteig
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Berg-Blumenwiese
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Wegweiser zurück ins Tal
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Wegweiser für Wanderer zum Hochschlegel bei Bad Reichenhall
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2 Kommentare

Alois Igelspacher 10. Juli 2017 - 18:10

Die „Bergschönheit am Hochschlegel“ ist eine Dunkle Akelei. Ich kenne die Blume eigentlich nur aus dem Lattengebirge. Sie mag wohl die lichten Kiefernwälder.

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Stefanie Dehler 10. Juli 2017 - 22:08

Eine Dunkle Akelei…danke! Sie ist wunderschön, oder? Viele Grüße!

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