Home Gipfelbuch Schneeschuhtour bei Nacht incl Pistenraupe fahren und rodeln!

Schneeschuhtour bei Nacht incl Pistenraupe fahren und rodeln!

von Stefanie Dehler
14 Kommentare

Pistenraupe fahrenDie neuen Schneeschuhe wurden wirklich mit einer besonderen Bergtour eingeweiht (das erste Testen im Olympiapark sollte nicht so ernst genommen werden…). Am Samstag abend ging es zum Spitzingsee auf eine Runde Schneeschuhwandern bei Nacht, mit Hütteneinkehr, mit Stirnlampen-Rodeln und, überraschenderweise, mit Pistenraupen-Fahren!

Frau @zehnbar ist wieder mit dabei, ihre Kinder, ein Guide und ein paar andere Leute. Am Parkplatz am Spitzingsee liegen noch riesige Schneemassen, bis die getaut sind, wird noch einige Zeit vergehen… Weil die Straße aber schneefrei ist, ziehen wir die Schneeschuhe erst ein paar Hundert Meter vom Parkplatz entfernt an – an der Stelle, wo auch der Ziehweg zur Rotwand hochgeht. Auf dem Weg braucht man eigentlich noch keine Schneeschuhe, es liegt zwar viel Schnee, aber fest gestampft, ohne dass man einsinkt. Aber der Weg ist gut zum Einlaufen und zum Gewöhnen an die Dunkelheit.

Spitzingsee Parkplatz

Im Dunkeln mit Schneeschuhen

Wie in diesem Winter üblich, ist der Himmel dick mit Wolken verhangen. Für die Nacht sind 20 cm Neuschnee angekündigt und es dauert auch nicht lange, bis es anfängt zu schneien. Es ist stockdunkel, ohne Mond und Sterne, aber durch den Schnee und ein paar Stirnlampen doch erstaunlich hell. Unten glitzern noch die Lichter der Albert-Link-Hütte, dann sehen wir keine Zeichen von Zivilisation mehr. Wir machen nach einer Weile eine Teepause und biegen dann irgendwann (sobald ein Guide dabei ist, kümmert man sich selber nicht mehr so um den Weg, leider) ab vom Weg und folgen einer Spur „querfeldein“ den Hang hinauf Richtung Obere Maxlrainer Hütte.

Schneeschuhe bei Nacht

Nicht sehr steil, nicht sehr anstrengend, in wunderbarer Ruhe und Entspanntheit, ein Fuß nach dem anderen, fast meditativ im Dunkeln. Die neuen Schneeschuhe sind super, ich laufe mit ihnen, als würde ich sie schon immer tragen. Geräusche und ein Lichtschein kündigen plötzlich die Skipiste an und die Pistenraupe, die dort am Präparieren des Hangs für den nächsten Tag ist. Unser Guide handelt mit dem Fahrer aus, dass die Kinder mit zur Hütte hochfahren dürfen.

Und ich bin überrascht, dass ich die einzige Erwachsene bin, die auch mit will. Will nicht jeder mal mit einer Pistenraupe fahren?

Gipfelglück in der Pistenraupe

Ich hoffe nun, dass ich noch ein zweites Mal die Möglichkeit bekomme, dass es dann heller ist und ich im Fahrerhäuschen mitfahren kann, denn hey, was für ein Spaß! Rundum Schneetreiben, wir sitzen auf den Umständen entsprechend bequemen Bänken, die Fenster voller Schnee. Nur ein kleiner Durchblick zum Fahrerhäuschen gibt den Blick durch die große Frontscheibe auf den Hang frei. Etwa 30% Steigung hat der Hang, sagt mir der Fahrer hinterher, das Getöse und Gewackel ist ähnlich wie bei einem Flugzeug kurz bevor es abhebt.

Blick aus der Pistenraupe

Wir heben nicht ab, nach 10 Minuten maximal wird es eben unter unseren Kettenraupenrädern (wie auch immer man sie nennen mag  wie die wirklich bezeichnet werden: siehe Kommentar unten von phil), wir sehen Lichter der Hütte, fahren noch 3, 4 mal im Kreis und halten direkt vor der Hüttentür an. Richtig fettes Schneetreiben jetzt, die Lichter der Hütte einladend, laut Tourenprogamm folgt nun eine große Portion Kaiserschmarrn. Wir sind auf etwa 1600 m.

Besuch in der Oberen Maxlraineralm

Eigentlich. Nach diesem einen Besuch kann ich die Hütte nicht empfehlen – wobei das vielleicht, hoffentlich nur eine Ausnahme war. Sehr klein und gemütlich ist die Obere Maxlraineralm, auch warm, um den Ofen herum stehen Schuhe, darüber hängen Socken zum Trocknen. Ich finde das Personal aber nicht sehr gastfreundlich, keine nette Reaktion, als wir gegen 8 Uhr noch etwas zu Essen haben wollen. An Kaiserschmarrn ist gar nicht zu denken, die zusammengekratzten Schupfnudeln mit Kraut kommen aus der Mikrowelle und sind nicht mehr als Essen auf einen leeren Magen. Die Übernachtungsgäste sind alle schon satt, aber ich habe halt ein tolles, schmackhaftes Hüttenessen erwartet. Naja.

Schupfnudeln

Die Pistenraupenfahrt hat mich wenigstens etwas entschädigt. Bei der nächsten Schneeschuhtour dann gerne bitte den Kaiserschmarrn…

Rodeln hinab zum Spitzingsee

Schlitten ausleihen an der Maxlreiner Hütte kostet 4 Euro und direkt von der Hütte gibts am Abend ein Rodel-Highlight: schnurgerade rast man den Hügel hinab, an dem tagsüber die Skifahrer mit dem Lift hinaufgleiten. Ohne Kurve, aber mit genug Licht bis zur Talstation, das dauert keine 2 Minuten, macht riesigen Spaß- die Pistenraupe ist ja eine Stunde zuvor erst am Werk gewesen und man nimmt ganz schnell richtig Fahrt auf!

Anschließend wird es etwas flacher, es geht auf dem Fahrweg gemütlich durch den Wald und eine ganze Weile rodelt man so vor sich hin, still im Licht der Stirnlampe. Wenig Kurven, nicht zu steil, nicht sehr gefährlich, aber doch Gefälle genug zum feinen Rodeln. Zum Ende hin wird der Weg aber flach und man muss die Schlitten ziehen. Gegen 23 Uhr sind wir wieder am Parkplatz, fast 5 Stunden unterwegs gewesen, so kann man auch einen Samstagabend verbringen! Und Pistenraupe fahren!

Pistenraupe im Schnee

 

Kennst du das schon?

Hier kommentieren

*Mit dem Absenden akzeptierst du die Datenschutzbedingungen dieser Website. www.gipfel-glueck.de/datenschutz

14 Kommentare

JeeperMTJ 26. Februar 2013 - 21:13

Um die Fahrt in der Pistenraupe beneide ich Dich wirklich…

antworten
Stefanie 26. Februar 2013 - 21:20

Du wärst nicht wie die anderen Erwachsenen bei der Tour weitergelaufen sondern mitgefahren? Vernünftig :-)

antworten
JeeperMTJ 26. Februar 2013 - 21:22

Aber klaro, offroad fahren mit einem geländegängigen Fahrzeug mit Winde? Porno!

antworten
Stefanie 26. Februar 2013 - 21:45

:-)

antworten
zehnbar 26. Februar 2013 - 21:36

Ja, das war eine abwechslungsreiche Tour. Leider, leider hat die Küche echt zu wünschen übrig gelassen…
Da ich schon nicht gerne fliege, habe ich gerne auf die Fahrt mit der Pistenraupe verzichtet :-)
Ich freue mich auf die nächste Tour mit Dir!

antworten
Stefanie 26. Februar 2013 - 21:44

Ich freue mich auch :-)

antworten
phil 27. Februar 2013 - 16:31

Kein Kaiserschmarrn?! *apff*
Die Pistenraupenfahrt steht dann jetzt auch mal auf meiner Bucket-List. Kann man sich so ein Teil vielleicht auch mal für einen Tag ausleihen?

Achja:
Die korrekte Bezeichnung für die „Kettenraupenrädern“ ist rein technisch „Flach-Gliederketten“.
Zusammen mit den antreibenden Antriebsrädern, den passiv mitlaufenden gefederten Laufrädern und dem meist entgegengesetzten Führungsrad, mit dem die Kettenspannung reguliert wird, spricht man auch von dem Kettenlaufwerk als Ganzes.
So, jetzt muss ich aber ganz wieder raus aus dem Klugscheiss-Modus =)

antworten
Stefanie 28. Februar 2013 - 09:01

In diesem Fall ist klugscheißen in Ordnung, ich habe ja mein Unwissen selbst erwähnt ;-) Und im Artikel habe ich jetzt noch auf deinen Kommentar hingewiesen – merken werde ich mir das aber ehrlich gesagt nicht…
Einen ganzen Tag ausleihen klingt super, aber dann muss man die Piste auch sperren, sonst sind die Skifahrer ständig im Weg!

antworten
Robert 28. Februar 2013 - 13:54

Das war ein wirklich schöner Abend und die spontane Idee mit der Pistenraube genau richtig, wie sich zeigt :-)
Und das mit den Kaiserschmarrn kriegen wir beim nächsten Mal auch wieder hin …

antworten
Stefanie 28. Februar 2013 - 21:52

Für Pistenraupen-Fahrten scheint hohe Nachfrage zu bestehen… Mindestens so hoch wie für kaiserschmarrn

antworten
zehnbar 28. Februar 2013 - 22:07

Erstaunlich!

antworten
Stefanie 1. März 2013 - 08:45

:-) Maren

antworten
Sonja 16. Oktober 2013 - 18:07

Tolles Erlebnis mit der Pistenraupe. Den Traum würde ich meiner Familie auch gerne einmal erfüllen. Unser Sohn durfte einmal mit einem Bagger beim Bauaushub mitfahren und fand das auch ganz prima.

antworten
Wo kann man mit einer Pistenraupe mitfahren? 6. Dezember 2013 - 12:30

[…] Begeisterung über meine Fahrt mit der Pistenraupe letzten Winter war groß, sowohl bei mir, als auch bei den Lesern hier! Es war zufällig, kurz, […]

antworten