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Gipfelbuch: Sonnwendwand – auf geheimen Wegen im Chiemgau unterwegs

von Stefanie Dehler
2 Kommentare
Sonnwendwand im Chiemgau
Die Sonnwendwand

Neulich auf einem Chiemgauer Gipfel: 5  Wanderer haben sich jeweils ein Fleckchen für ihre Brotzeit gesucht, halten das Gesicht in die Herbstsonne, schweigen. Es nähert sich ein weiterer Wanderer, enttäuscht meint er zum Gruß: „Und ich dachte, ich wäre hier heute allein.“ Die anderen fünf so, wie aus einem Munde „Ja, das dachte ich auch.“

So geht das auf der Sonnwendwand, nirgends steht ihr Name angeschrieben, man erreicht sie am besten mit der ausgedruckten Wegbeschreibung von Höhenrausch, und dann muss man den Gipfel doch mit anderen teilen!

Herbst im Chiemgau
Herbst im Chiemgau

Die Sonnwendwand ist so ein Berg, über den ich eigentlich gar nicht schreiben will, der ein Geheimnis bleiben soll, ein Insidertipp. Es kann doch jeder auf die Nachbarberge steigen, auf die Kampenwand oder den Weitlanerkopf. Aber wer weiß schon, ob in dem Outdoor-Blogger-Adventskalender, dessen 14. Türchen dieser Artikel ist, alle Geschichten so wahr sind? Vielleicht ist die Sonnwendwand gar nicht im Chiemgau? Oder heißt sie vielleicht Mondscheinwand?

Klausgraben
durch den Klausgraben

Die Sonnwendwand ist ideal für eine kurze Herbsttour; hat man mehr Zeit, kann man auch zur Kampenwand oder zum Hochgern weiterwandern. Am Bach entlang durch den Klausgraben, über Almwiesen, ein wenig durch Wald geht es, im Sommer findet man hier schöne Badeplätze, denke ich. Vom Startpunkt am Wanderparkplatz bei Hainbach weg (auf 665 m, zwischen Aschau und Sachrang, 2 Euro pro Tag) herrscht Ruhe. Lediglich gleich am Anfang kommen ein paar Jugendliche vom Berg herunter, Schlafsäcke unterm Arm und leere Bierkisten in der Hand. Ansonsten: niemand.

Almen und Wald im Chiemgau

Die Dalsen-Diensthütte würde ich am liebsten sofort kaufen, als ich vorbeikomme, so herrlich ist sie gelegen.

Dalsen Diensthütte
Dalsen Diensthütte

An der Hofbauernalm, im Herbst ist leider keine Einkehr mehr möglich, kommen erstmals zwei Mountainbiker vorbei, einzeln, nicht zusammen.

Hofbauernalm
Hofbauernalm

An der richtigen, selbstverständlich nicht markierten Stelle muss man vom Weg in die Wiese abbiegen, auf ein paar Bäume zuhalten. Ob ihr wirklich richtig geht, erkennt ihr, wenn ihr die Schilder zum Gipfelkreuz seht…

Hinweis zur Sonnwendwand

Noch immer ist der Name Sonnwendwand nicht aufgetaucht, wenn man nicht aufpasst, läuft man am letzten Abzweig schnell vorbei. Was schade wäre, denn der Blick vom Gipfel auf gerade mal 1.512 m ist herrlich, auf Chiemsee und Kampenwand, auf Spitzstein und Weitlanerkopf, auf Hochries und Aschau.

Blick auf Aschau von der Sonnwendwand
Blick auf Aschau von der Sonnwendwand
Gipfelkreuz der Sonnwendwand, im Hintergrund die Kampenwand
Gipfelkreuz der Sonnwendwand, im Hintergrund für geübte Augen die Kampenwand
"Brot"zeit beim Wandern im Spätherbst
„Brot“zeit beim Wandern im Spätherbst

Für den Abstieg kann man sich ruhig an die breiteren Forstwege durch den Buchenwald halten, über die Almen zurück würde der Abschiedsschmerz vielleicht zu groß, so bleibt die Freude, ein geheimes Stück Chiemgau entdeckt zu haben.

Hier geht es zu mehr Wander- und Reisetipps für den Chiemgau – nicht alle so geheim!

Alle Höhenangaben aus der Kompass Karte Nr. 10 Chiemsee- Chiemgauer Alpen. Auf dieser Karte ist der Berg zwar verzeichnet, aber nicht mit direktem Wege…


OutdoorAdventLogo14

Dies war also schon das 14. Türchen im #outdoor Advent, dem Outdoor Blogger Adventskalender. Gestern konntet ihr bei René von Outdoor Spirit etwas lesen, morgen geht es bei Jörn von Fox Trails weiter. Und alle vergangenen und künftigen Türchen findet ihr hier bei Sven. Das feine Logo ist von Torben vom Wandervideoblog!

Kennst du das schon?

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2 Kommentare

Sebastian 15. Januar 2015 - 13:06

Das klingt nach einer schönen Wanderung! Danke für den Tipp – ich werde ihn nicht weiterempfehlen, die Tour im Frühjahr aber selbst ausprobieren :)

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Stefanie Dehler 15. Januar 2015 - 21:02

Richtige Vorgehensweise, viel Vergnügen bei der Tour :-)

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