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Italien Urlaub: eine kleine Wanderung auf Capri

von Stefanie Dehler
3 Kommentare

Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt, kann man dies wohl am besten vom Monte Solaro oder seinem Nachbarn, dem Monte Cappello, aus beobachten.

Der Monte Cappello (514m) dürfte zudem einer der ruhigsten Orte auf Capri sein, oder vielleicht von ganz Süditalien. Einfach mal keine anderen Menschen, keine hupenden Moppeds, keine Mafia, keine Pizza- oder Souvenir-Verkäufer – dafür sogar ein Gipfelkreuz!

capri felsen
Capri Tagesausflug

Wenn man Capri als Tagesausflug von Neapel aus besucht, verpasst man den Sonnenuntergang, weil die letzte Fähre gegen 18 Uhr zurückfährt. Die kleine Bergtour lohnt sich trotzdem, wegen des Ausblicks, wegen der Möglichkeit eines Blogartikels über Capri und vor allem wegen der Ruhe.

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Wer länger auf Capri ist, kann so einige Wanderungen unternehmen. Wer nur einen Tag hat, sich die Orte Anacapri und Capri ansehen möchte, der sollte in Anacapri den kleinen Einer-Sessellift auf den Monte Solaro, den höchsten Punkt der Insel nehmen (589m). Er juckelt mit 1,5m pro Sekunde gemächlich vor sich hin, über Gärten hinweg und wild bewachsene Wiesen. Man sieht die Segelschiffe auf dem Meer, blaues Wasser, sonst nicht viel. 13 Minuten lang. Eigentlich schön ruhig hier – wären da nicht die beiden Amerikaner, die sich brüllend unterhalten müssen, weil sie ja 3 m hintereinander sitzen müssen…

Sessellift zum Monte Solaro
Sessellift zum Monte Solaro

Der Gipfel des Monte Solaro ist ein typischer Seilbahn-Gipfel. Restaurant, Alles-Fotografierer, Blick auf ein paar Felsen. Viele Menschen und Beton. Gut, man war auf dem höchsten Punkt von Capri und hatte einen schönen Ausblick. Die meisten Besucher (eigene Beobachtung und Schätzung 95%) fahren dann recht bald wieder mit dem Sessellift zurück nach Anacapri. Dabei ist das Schönste doch: hinunter wandern, und dabei noch einen zweiten Gipfel mitnehmen, den Monte Cappello.

Blick vom Monte Solaro auf Capri
Blick vom Monte Solaro auf Anacapri

Der Wanderweg startet an der Bergstation des Sessellifts, eine Unterbrechung in der Mauer, auch auf meiner Landkarte (siehe unten) gut zu erkennen. Der Wegweiser nennt Anacapri und die Kirche Sta Maria Cetrella. Der Weg ist teilweise recht steil, also zu steil für Flipflops, mit Turnschuhen ok.

Vom Monte Solaro nach Capri
Vom Monte Solaro nach Capri
Wanderweg auf der Insel Capri
Wanderweg auf der Insel Capri

Rechts und links raschelt es häufig- das sind Eidechsen, die ihre Sonnenplätze verlassen und ins Gras huschen, wenn sie einen Menschen kommen hören. Wartet man geduldig und leise ein paar Minuten, trauen sie sich wieder heraus und vor die Kamera.

Eidechsen am Wegesrand
Eidechsen am Wegesrand
Blick zurück auf den Monte Solaro
Blick zurück auf den Monte Solaro

Nach ca 15 min auf dem grasig-steinigen Weg erreicht man eine Wegkreuzung; links geht es nach Anacapri, rechts zum Casa Mackenzie Museo und zur Eremo S. Maria a Cetrella Kirche – und gerade aus, ohne Wegweiser, geht es zum Monte Cappello Gipfel mit seinem Gipfelkreuz. Für den weglosen schrofigen Aufstieg, der keine 10 min dauert, kann man sich auf der vielleicht schönsten Bank von Capri vorbereiten – wenn nicht (wie fies die Welt doch manchmal ist!) in der menschenleeren Gegend zwei andere Wanderer genau jetzt die Bank belagern müssen!

Die schönste Bank auf Capri
Die schönste Bank auf Capri (auf dem Rückweg)
Auf zum 2. Gipfel auf Capri
Auf zum 2. Gipfel auf Capri

Vom Gipfel sieht man zum Monte Solaro hinüber, ohne etwas von seinem Trubel mitzubekommen. Man sieht Anacapri, das blaue Meer mit ein paar Segelbooten und mehr grasige Hügel, zu denen man am liebsten weiter marschieren möchte. Die Küste, den Vesuv.

Gipfelkreuz Monte Cappello
Gipfelkreuz Monte Cappello

Zurück an der Wegkreuzung lässt man sich ein paar Minuten auf der jetzt freien Bank nieder und spaziert dann weiter Richtung Anacapri. Schon bald schweben die Menschen in ihrem Sessellift an einem vorbei, der schöne Grasweg wird zu Asphalt, der Lärm der Autos und Mopeds schwillt wieder an und zurück an der Sesselliftstation steht man wieder mitten im Getümmel (auf ca 300 m). Anstrengendes Getümmel, aber so ist das auf Capri, bevor die Sonne im Meer versinkt!

Capri im Frühsommer
Capri im Frühsommer

Praktische Tipps für die Insel Capri:

Schon beim Ablegen der Fähre in Neapel bekommt man kostenlose Landkarten für Capri, die zum Teil auch grob Wanderwege eingezeichnet haben. Nützlicher ist die Karte, die man für 1 Euro in der Tourist Info kaufen kann, auch wenn sie z.B. keine Höhenlinien eingezeichnet hat. Aus ihr sind alle Höhenangaben in diesem Artikel.

Vom Fähranleger sowie vom Dorf Capri fahren Busse nach Anacapri (Preis 1,80 Euro). Die Bergfahrt zum Monte Solaro kostet 8 Euro, Berg- und Talfahrt 11 Euro. In Anacapri sollte man auf jeden Fall noch die Kirche San Michele Archangelo besuchen, der ganze Fußboden ist ein riesiges Kachelbild, das Adam und Eva in ihrem Paradiesgarten zeigt, mit Löwen, Krokodilen, Einhörnern und vielen weiteren Mitbewohnern (Eintritt 2 Euro).

Fliesenboden der Kirche San Michele Archangelo in Anacapri
Fliesenboden der Kirche San Michele Archangelo in Anacapri

Ansonsten ist Capri einfach nur voll, Massen von Tagestouristen, die sich durch die Gassen schieben, bevor sie abends nach Neapel, an die Amalfiküste oder auf ihr Kreuzfahrtschiff zurückkehren. Eis und Cappucino werden zu horrenden Preisen verkauft, Ramsch-Souvenirläden stehen neben teuren Galerien und edlen Restaurants. In Verbindung mit der schönen ruhigen Wanderung vom Monte Solaro hinunter ein Trubel, der sich für einen Tag einmal lohnt, und sicher noch mehr, wenn man über Nacht bleibt und die Insel ohne die Massen erleben kann.

Wander-Wegweiser auf Capri
Wander-Wegweiser auf Capri

Datum der Tour: 25. Juni 2016


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Erfahrungsbericht wandern auf Capri / Italien
Erfahrungsbericht wandern auf Capri / Italien
Erfahrungen vom Wandern auf Capri / Italien
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3 Kommentare

tomasz 13. November 2017 - 09:31

Vielen Dank für diesen Artikel, der mich wesentlich inspiriert hat – die Bank ist wirklich schön.

Ilona 18. Januar 2018 - 13:50

Wir waren damals im Herbst auf Capri. Uns ging es auch so – als wir dort ankamen, traf uns erst mal der Schlag vor lauter aufgeregten Touristen auf kleinem Raum. Wir gingen dann zu Fuß nach Capri-Ort, nahmen also nicht die Funiculare, vor der sich die Reisegruppen drängten. Die Treppen hoch war schon mal viel weniger los. Dann gerieten wir noch mal ins Getümmel in Capri-Ort selbst, dort, wo die Bahn eben oben ankam…

Wir seilten uns wieder schnell ab und spazierten los, landeten letztendlich mit vielleicht vier oder fünf weiteren Touristen in der Villa Jovis, der Villa des Tiberius, und dann mit noch einmal ebenso wenigen weiteren Touristen in der darunterliegenden Villa Lysis. Beide wirklich faszinierend schön.
NAch Anacapri haben wir es damals nicht geschafft, dass soll beim nächsten Mal passieren – deshalb danke für den kleinen Wandertipp.

LG, Ilona

Stefanie Dehler 18. Januar 2018 - 18:14

Es ist halt immer so schwierig – fährt man an einen tollen Ort noch einmal oder entdeckt man lieber neue tolle Orte…
Viele Grüße!

Kommentare sind geschlossen.