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Kleine Winterwanderung: auf dem Philosophenweg von Farchant nach Partenkirchen

von Stefanie Dehler
6 Kommentare

Auf einen Gipfel wandern ist natürlich immer besser als zu wandern und dabei auf viele schöne Berggipfel nur zu blicken. Aber manchmal geht es nicht anders, sei es wegen Lawinengefahr, einer Verletzung oder sonstigen Gründen, und dann sucht man eine leichte, ungefährliche aber doch schöne Winterwanderung, die einem so etwas wie Gipfelglück bringt.

Winterwanderung nach Garmisch-Partenkirchen
Winterwanderung nach Garmisch-Partenkirchen

So eine Wanderung ist der Philosophenweg im Werdenfelser Land, eine kurze Tour von 1 1/2 Stunden von Farchant nach Partenkirchen (3 Stunden, wenn man auch zurück wandert).

Platon-Zitat am Philosophenweg im Werdenfelser Land
Davon hat der Philosophenweg seinen Namen!

Start ist am besten am Schwimmbad in Farchant, dort ist ein großer Parkplatz (der, von dem man auch zum Krottenkopf wandert!). Direkt vor dem Schwimmbad-Eingang zeigt ein erster Wegweiser links in den Wald den Hang hinauf, schon nach ein paar Metern hat man wunderbare Sicht auf den Kramer. Im Grunde wandert man immer am Fuß des Wanks entlang, je nach Wolkendichte überblickt man die ganze Bergreihe rund um Garmisch-Partenkirchen vom Schafkopf über Notkarspitze, Brünstlkopf,  Kramer, Daniel, Zugspitze bis zur Alpspitze. Ab und an stört der Lärm der Bundesstraße etwas. Aber man kann ihn verdrängen bei diesem Blick:

Die Zugspitze vom Philosphenweg aus
Blick zur Zugspitze und auf Garmisch-Partenkirchen vom Philosophenweg aus.

Einkehren kann man auf dieser Tour auch wunderbar, der Philosophenweg führt direkt am Schützenhaus vorbei. Von der sonnigen Terrasse sieht man genau auf Alpspitze, Jubiläumsgrat und Zugspitze,  der Kuchen ist köstlich und selbst bei 2 Grad wärmt die Sonne genug zum Draußen Sitzen!

Kuchenglück im Schützenhaus am Philosophenweg
Wenn man eine Weile sitzt, kommt auch die Alpspitze hinter den Wolken hervor.
Wenn man eine Weile sitzt, kommt auch die Alpspitze hinter den Wolken hervor.

Nach einigem Auf und Ab erreicht man die Anlage St. Anton, diese wurde (laut Schild) „errichtet im Jahre 1890 von den Bürgern des Ortes als Stätte des Friedens und der Ruhe. Diese Anlage soll für alle Zeiten erhalten bleiben.“ Am höchsten Punkt der Anlage steht die Wallfahrtskirche St. Anton.

Wallfahrtskirche St. Anton in Partenkirchen
Wallfahrtskirche St. Anton in Garmisch-Partenkirchen

Nach einem kurzen Besuch hier kann man entweder nach Partenkirchen hinunter gehen und mit dem Bus nach Farchant zurück fahren oder den gleichen Weg zurück wandern.

Blick auf den Kramer bei der Wanderung auf dem Philosophenweg.

Blick auf den Kramer bei der Wanderung auf dem Philosophenweg.

Woher nun der Philosophenweg seinen Namen hat: zum einen ist der Weg so breit und einfach, dass man sich nicht darauf konzentrieren muss, wo man hintritt, sondern man kann beim Wandern gut jegliche philosophischen Fragen überdenken oder diskutieren.

Wenn jemand gerade keine Frage hat, findet er welche – auf den vielen Bänken links des Weges nämlich. Zitate von Platon, Nietzsche, Schopenhauer und vielen mehr sind an die Bänke geschraubt, und viele Namen hat man tatsächlich noch nie gehört.

Nietzsche-Zitat am Philosophenweg bei Garmisch

Man kann sich auch einfach setzen, den Rücken zum Philosophen, das Gesicht in die Sonne, und gar nichts denken.

Zitat von Alfred Delp bei der Wanderung auf dem Philosophenweg

Laut Outdooractive.com ist die Strecke 4,7 km lang, es geht 149 Hm hinunter und 185 Hm hinauf. Der größte Teil des Weges ist in der Sonne, nur manche Teile im Schatten. Im Winter wird der Schnee geräumt, weite Abschnitte waren am vergangenen Wochenende völlig schneefrei, nur ganz wenige etwas glatt. Man läuft auf Schotter, nicht auf Asphalt, der Weg ist vielleicht 1,5 m breit, Fahrräder sind nicht erlaubt – Jogger, Hunde, Kinderwägen aber schon.

Winterwanderung auf dem Philosophenweg

Unter normalen Umständen, das muss ich zugeben, würde ich für diese Wanderung, die mehr ein Spaziergang ist, nicht von München bis Garmisch fahren. Aber: die Umstände waren nicht normal, mit gebrochenem Handgelenk geht nicht viel, zum Beispiel kein Wanderstock in der rechten Hand, und für den Tag waren überall Wolken gemeldet – außer rund um Garmisch. Deswegen hat sich die Strecke gelohnt und es war das beste aus dem Tag gemacht!

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6 Kommentare

Lothar Mayring 12. Dezember 2015 - 22:38

schoen beschrieben und schoene Fotos gemacht. Aber von Partenkirchen aus ueber den Philosophenweg bis zum Krottenkopf, das ist scho a bisserl lang. Vermutlich meinten sie den Wank oder Fricken, also die zunaechst naehergelegenen Gipfel.

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Stefanie Dehler 13. Dezember 2015 - 20:15

Den Krottenkopf erwähnte ich nur, weil beide Touren am gleichen Parkplatz starten. Kombinieren braucht man da, glaube ich, gar nichts. Entweder den Philosophenweg ODER einen Gipfel, je nach Wetter, Lust und Laune.
Und herzlichen Dank für das Lob :-)

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Angelika 27. Januar 2016 - 12:06

Danke für die gute Beschreibung, hilft mir viel bei der Planung für nächste Woche.
Hilfreich wäre noch ein Link zum Schützenhaus, damit man weiß, wann dort Ruhetag ist – damit man sich nicht umsonst auf den gepriesenen Kuchen freut…
Danke, und Grüße,
Angelika

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Stefanie Dehler 27. Januar 2016 - 13:33

Auf der Website stehen leider keine Öffnungszeiten, deswegen ist ein Link nicht sehr hilfreich… Ich wünsche dir aber viel Vergnügen!!

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Renate 5. November 2016 - 07:29

Ich bin den Weg letzten Sonntag gegangen, bei schönstem Herbstwetter und entsprechendem Ausblick. Hat mir sehr gut gefallen! Darum vielen Dank für die Inspiration und Lob für die gute Beschreibung ^^

(Werbung entfernt)

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Stefanie Dehler 8. November 2016 - 21:32

Das freut mich, vielen Dank und lieben Gruß!

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