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Bücherglück – neue Bücher für den Sommer (4)

von Stefanie Dehler
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An diesen langen Tagen im Hochsommer hat man gefühlt viel mehr Zeit zum Bücher lesen als im dunklen Winter. Wenn man von der Arbeit nach Hause kommt, ist seltsamerweise viel mehr Tag übrig. Neben allerlei Outdoor Aktivitäten der letzten Wochen habe ich am See und auf meiner Terrasse viel gelesen, der Grill lieferte einige Male köstliches Abendessen, und als Ergebnis habe ich heute wieder mal vier völlig unterschiedliche Buchtipps für dich.

Werbehinweis: Einen Teil der Bücher haben mir die Verlage als Rezensionsexemplare zur Verfügung gestellt. Der Artikel enthält Affiliate Links*. Findest du Inspiration, findest du Gefallen an diesem Artikel und diesem Blog? Lade mich auf einen Kaffee ein!

Und noch ein Hinweis – einige der Buchtipps hier waren vorher eigenständige Artikel, die ich beim „Blog aufräumen“ hierher verschoben habe.

Buchtipp 1: Raus und kochen! [Rezensionsexemplar]

Ein besonderes Kochbuch ist der erste Buchtipp heute: es geht um draußen kochen und draußen essen. Also beim Grillen, beim Campen, beim Feuermachen, beim Picknicken. Für Städter. Der Untertitel lautet “Urbane Küche unter freiem Himmel”. Das Kochbuch richtet sich an Leute, die in der Stadt leben, am Wochenende aufs Land fliehen und Idylle und Naturerlebnis “spielen” wollen. Für jemanden wie mich, die im Dorf lebt aber auch das Stadtleben kennt, eine befremdliche aber doch nachvollziehbare Einstellung.

Davon abgesehen ist das Kochbuch ganz wundervoll: ein außergewöhnlich schmales Hochformat mit einem Einband, der sich wie Wachs anfühlt. Wunderschöne Fotos. Leckere Rezepte, alles andere als nullachtfuffzehn. Und nette idyllische Geschichten von Teilzeit-Landleben. Nachge”kocht” habe ich die mit Bananen gefüllten Aprikosen vom Grill mit Bröseln, die ein wirklich tolles Dessert für den Grillabend sind. Auch für Leute, die immer auf dem Land wohnen.

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Ava Fellmann/ Emil Levy Z. Schramm, „Raus und kochen!“, erschienen 2017 im Delius Klasing Verlag „Edition Delius“, 10 Menüs auf 144 Seiten, ISBN 978-3-667-11046-6, Preis: 19,90 Euro

Raus und Kochen! Mit gefüllten, gegrillten Aprikosen.
Kochbuch-Tipp: Raus und Kochen! Mit gefüllten, gegrillten Aprikosen.

Buchtipp 2: Schwarzwasser [Rezensionsexemplar]

Ein Tag am See – wenn es mal keine Bergtour am Wochenende gibt, dann ist es das schönste, einen freien Tag an einem der schönen Seen im Chiemgau zu verbringen. Was dann im Gepäck sein muss: ein guter Krimi. Einer, bei dem man Kapitel um Kapitel lesen kann, höchsten unterbrochen von einer kurzen Runde im Wasser. Andreas Föhr ist bekanntlich einer der Autoren, die solche Krimis schreiben können, bei denen man einfach nicht mehr aufhören kann, oder will.

Diesen Sommer ist ein neuer Band aus der Serie um die Kommissare Wallner und Kreuthner der Polizei Miesbach erschienen, die rund um Tegernsee, Schliersee und Spitzingsee ermitteln. In “Schwarzwasser” spielen die Berge dieses Mal eine Nebenrolle, die bei Wanderern selten besuchte Mangfallmühle ist ein wichtiger Spielort und in einem Gebiet abseits markierter Pfade irgendwo am Spitzingsee findet eine dramatische Flucht statt. Die Geschichte wechselt dabei vom Jahr 2015 rund um Miesbach zu Ereignissen 1996 in Berlin, Kreuthner leistet sich die üblichen Gaunereien und in Wallners Privatleben passiert wieder einiges. (Wobei, wichtig: man muss die früheren Bände nicht kennen, um die Geschichte zu verstehen. Es lohnen sich aber alle!)

Kurz gesagt: “Schwarzwasser” ist das perfekte Buch für den Tag am See. Für empfindliche Gemüter vielleicht nicht gerade am Spitzingsee…

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Andreas Föhr, „Schwarzwasser“, erschienen 2017 bei Droemer Knaur, 400 Seiten, ISBN: 978-3-426-65421-7, Preis: 14,99 Euro

Alpen-Krimi-Tipp: Schwarzwasser. Der Neueste von Andreas Föhr
Alpen-Krimi-Tipp: Schwarzwasser. Der Neueste von Andreas Föhr

Buchtipp 3: Gehen, um zu bleiben

Genau das Gegenteil zum In-einem-Rutsch durchlesen ist der nächste Tipp: Anika Landsteiners Reisebuch “Gehen um zu bleiben” habe ich tatsächlich immer nur ein Kapitel gelesen, es dann zugeklappt, und über die Geschichte bzw. noch mehr über die beschriebenen Reiseziele nachgedacht. Damit das Buch möglichst lange “hält”. Auch wenn über Anikas Instagram Kanal dann schon wieder das Foto zum nächsten Kapitel kam und Lust aufs Weiterlesen machte. In den Reisegeschichten geht es nicht (oder kaum) um Sehenswürdigkeiten sondern …, um Höhen und Tiefen beim Reisen, zwischen “was tun ich hier eigentlich” und “zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, zwischen Paris und Sansibar, zwischen Kolumbien und dem Jakobsweg.

Alle Geschichten einfach so schön geschrieben, wie man es aus dem “Ani denkt-Blog” kennt. So was wie “Wenn ich mit meinem Reisepass in der Hand zum Gate laufe, ist das wie auf eine Zaubertür zuzugehen, hinter der ein Abenteuer wartet.” Eine sehr passende Beschreibung eines Gefühls, das viele Leute kennen, die gerne reisen. Im Grunde geht deswegen immer nur ein Kapitel – danach kann man sich vor lauter Fernweh nicht mehr aufs Lesen konzentrieren sondern packt im Geiste schon den Koffer.

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Anika Landsteiner, „Gehen, um zu bleiben“, erschienen 2017 im Goldmann Verlag, 288 Seiten, ISBN: 978-3-442-17672-4, Preis: 10 Euro

Reise-Buchtipp: Gehen um zu bleiben
Reise-Buchtipp: Gehen um zu bleiben

Buchtipp 4: Watzmanns Erben [Rezensionsexemplar]

Watzmanns Erben ist ein brutaler Krimi, der in Bad Reichenhall spielt – am Wehr der Saalach und in den Bergen rundherum. Mehrere Jugendliche sterben, und der gerade aus Paris in die Heimat zurück gekehrte Journalist Paul Leonberger ermittelt. Zwar ist nicht immer schlüssig, warum die Hauptpersonen so handeln, teilweise ist es ziemlich unrealistisch. Insgesamt aber ist der Krimi sehr spannend und genau das richtig für einen Urlaub im Berchtesgadener Land, wenn man sich ein wenig gruseln möchte und ein zur Urlaubsregion passendes Buch sucht.

Ich habe das Buch als eBook auf dem Kindle gelesen (wie man auf dem Foto sieht) und habe es auch auf einer Hüttentour in den Berchtesgadener Alpen dabei gehabt. Auch wenn man manchmal über die Taten insbesondere von „Paul Leonberger“ den Kopf schüttelt, ist es doch spannend bis zum Schluss. Und während einer Autofahrt feststellen, dass da eine Kreuzotter mitfährt, so eine  Situation mag wirklich niemand erleben….

Frauke Schuster Watzmanns Erben, erschienen im März 2017 im Gmeiner Verlag, 344 Seiten. ISBN: 978-3-839220511, Kindle Edition 9,99 Euro

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Krimi Empfehlung Watzmanns Erben

Buchtipp 5: Über die Alpen von Martin Prinz

161 Etappen, 2.500 Kilometer, von Triest nach Monacco, eine Wanderung über die Alpen auf dem roten Weg der Via Alpina. So anstrengend wie die Wanderung für Martin Prinz gewesen ist, so anstrengend ist sein Buch auch für den Leser- ich gebe zu, dass ich mich teilweise durch das Alpenbuch “Über die Alpen” ziemlich gequält habe. Andere Teile waren spannend und interessant geschrieben.

Es ist kein reines Wanderbuch, keine wirkliche Wegbeschreibung. Das Buch versucht detailliert über die Kulturlandschaft, den Lebensraum Alpen zu schreiben und nicht nur das Freizeit-Gebiet Berge. Aber kann man so tiefes Wissen ansammeln, wenn man überall nur 1 Nacht bleibt, oft im Zelt ist, und an vielen Orten einfach nur vorbei rennt? Dazu kommen die Frauengeschichten, die Prinz während seiner Wanderung stark beschäftigt haben, die manchmal, nach seitenweise soziologischen Überlegungen, die Geschichte auflockern. Und man kommt schneller mal ein paar Seiten voran. Am Anfang wird jeder Tag einzeln im Detail beschrieben, zum Ende hin werden immer mal Tage überbrückt, von den Etappen in den französichen Alpen bekommt man kaum etwas mit. Plötzlich alles vorbei.

Ich bin schon froh, dass ich “Über die Alpen” gelesen habe, aber ich hatte mir mehr davon erwartet. Vielleicht sollte der Verleger noch mal drüber gehen und die 450 Seiten etwa auf die Hälfte kürzen. Mehr “Originalstimmen” von Hüttenwirten oä wäre schön, Leute, die da leben wo er durchwandert und seine Schlüsse zieht. Respekt vor der Wander-Leistung kann man auf jeden Fall haben- viele viele Etappen, viele Wanderstunden jeden Tag, mit extrem viel Gepäck.

Also soll ich euch das Buch empfehlen? Ja schon, wenn euch die Alpen interessieren. Aber fangt gleichzeitig noch einen Krimi und einen Roman an, damit ihr bei Prinz immer eine Pause machen könnt und 3 Tage später weiterlassen. Anstatt es irgendwann genervt und erschöpft in die Ecke zu feuern ;-)

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2 Kommentare

sandra 16. Juli 2017 - 08:51

danke für die schöne zusammenfassung!

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Stefanie Dehler 17. Juli 2017 - 22:14

Gerne :-)

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