12 Wochen sind es jetzt noch bis zur Abreise nach Nepal.
Das Wandern in über 5.000 Metern Höhe wird dabei eine große Herausforderung sein, deswegen war ich sehr gespannt, als man bei Globetrotter in München einen Tag der offenen Tür in der Höhenkammer ankündigte, und habe direkt auch einen 1-stündigen Test-Termin vereinbart. Zum Kennenlernen der Höhenkammer war das auch sehr gut, extreme Höhen haben wir bei dem Training allerdings leider nicht testen können. Die Bedingungen in der Höhenkammer haben etwa 2.500 Meter simuliert, nicht die möglichen rund 4.000.
Der erste Eindruck: welch angenehme Kühle! Draußen (es war das Hochkönig-Wochenende…) über 30 Grad, in der Höhenkammer kühle 15°. Die Firma Woolpower aus Nordschweden hat uns kuschelige lange Hemden und lange Unterhosen zur Verfügung gestellt, etwas ungewohnt als Sportkleidung, aber sehr praktisch, und es wird sich sicher bald eine Möglichkeit ergeben, die Funktionswäsche auch in freier Wildbahn zu testen.
Die Höhenkammer ist dazu da, sich auf Trekkingtouren oder Expeditionen in extremen Höhen vorzubereiten (was dabei alles zu beachten ist, könnt ihr in meine Buchtipp zum Höhentrekking nachlesen). Wenn man einige Wochen vor der Tour mit dem Training beginnt, kann sich der Körper tatsächlich vor-akklimatisieren, die Symptome der Höhenkrankheit können gemildert werden, man verbessert seine Ausdauer uvm. Zu dem Training gehören 10 Einheiten a 90 Minuten, abzuleisten morgens von 8 bis 9.30 Uhr oder von 10 bis 11.30 Uhr. Montag bis Freitag – also eher unpraktisch, wenn man normalerweise gegen 8.15 Uhr im Büro Platz nimmt und unter anderem deswegen nicht wirklich ein konkreter Plan für mich persönlich; wenn man sich auf eine große Expedition vorbereitet ist das sicherlich das kleinste Problem (für unsere Annapurna Runde nicht unbedingt erforderlich, da wir „nur“ einen Pass auf rund 5.500 m zu bewältigen haben).
Als Trainingsgeräte gibt es Laufband, Fahrrad, Crosstrainer und Stepper, durch Fenster kann man raus in den Laden schauen und auch in die Kältekammer, in der Kunden Jacken und Schlafsäcke ausprobieren. Außerdem hängt ein Bildschirm an der Wand, an dem wir schöne Bilder der bayrischen Bergwelt angeschaut haben. Während des Trainings wird der Puls gemessen (wie bei normalem Fitness-Training auch), außerdem kann der Sauerstoffgehalt im Blut mit einer Klammer am Finger gemessen werden. Bei uns wurden wie gesagt 2.500 m Höhe simuliert, beim längeren Training steigert sich die Höhe nach und nach. Einfach auf Knopfdruck kann die Kammer nicht umgestellt werden, es dauert etwa 1 Stunde, die Bedingungen auf 2.000 m höher anzupassen, also zu simulieren.
Ich muss zugeben, dass ich bei den Bedingungen auf dem Laufband, dem Fahrrad und dem Crosstrainer noch keinen wirklichen Unterschied z.B. zum Training im Fitness Studio festgestellt habe, aber es war auf jeden Fall interessant, die Höhenkammer einmal kennen zu lernen. Wer weiß schon, welche Art Bergtouren ich in ein paar Jahren plane ;-)
Herausgeberin des Gipfelglück Blogs – seit 2011 eine Sammlung von persönlichen Erfahrungen beim Wandern, Bergsteigen, Radlfahren und Reisen, im Chiemgau, in den Alpen, weltweit.
Mit einer Vorliebe für Höhenmeter, Kuchen, Kaffee, Bücher, Yoga und Weit-Weg-Unterwegs-Sein.
1 Kommentar
[…] der Höhenkammer kann man sich sogar auf die Anstrengungen über 3.500 Meter vorbereiten und auf Fitnessgeräten […]