In der Weihnachtszeit auf Teneriffa wandern – bei diesem Gedanken fängt mein Herz schneller an zu schlagen! Schon mehrfach habe ich im Advent einige Tage auf den Kanarischen Inseln verbracht und ich liebe die Kombination aus 25 Grad, Palmen, schriller, blinkender Weihnachtsdekoration und großen Krippen-Landschaften.
Was Wanderwege betrifft, hat mich die Insel Teneriffa Anfang Dezember bisher am meisten überzeugt, mit dem Teide natürlich, dem höchsten Berg Spaniens, den Schönheiten des Teide Nationalparks und des Anaga Gebirges im Norden.
In diesem Artikel erzähle ich dir genau davon: von meinen schönsten Wanderungen auf Teneriffa zur Advents- und Weihnachtszeit, sowie von den Highlights der Insel, insbesondere, wenn man zum ersten Mal dorthin reist.
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Inhaltsverzeichnis
3 schöne Wanderungen auf Teneriffa
Die Wandergebiete in Teneriffa sind vor allem das Anaga-Gebirge in der Nordspitze, der Vulkan Teide mit seinem Nationalpark im Zentrum der Insel und das Teno-Gebirge im Westen (das ich aber noch nicht kenne).
Auch auf dem Gipfel des Teide 3.718m stand ich selber noch nicht! Es klingt nicht allzu kompliziert, auf den höchsten Berg Spaniens zu kommen, aber es erfordert etwas Planung. Jeden Tag gibt es nur eine gewisse Anzahl lizenzen, um den Nationalpark zu schützen.
Meine drei liebsten Wanderungen stelle ich dir vor, die GPX Tracks dazu findest du auf meinem Komoot Kanal in der Collection Teneriffa. Zur Orientierung habe ich selber den Rother Wanderführer Teneriffa genutzt, mit guten Beschreibungen und GPX Tracks (hier kannst du den Rother Wanderführer bei Amazon bestellen* oder hol ihn dir in deiner Lieblings-Buchhandlung!

Rundwanderung Roques de Garcia im Teide Nationalpark
Die Runde um die vulkanischen Felsen namens Roques de Garcia ist mit ca 3 km mehr Spaziergang als Wanderung und wirklich alles andere als ein Geheimtipp. Die Aussichtsplatform in der Nähe der Parkplätze zählt zu den Haupt-Attraktionen der Insel und ist tagsüber äußerst trubelig.
Wenn du dich auf den einfachen Rundgang machst, bei dem du den Felsen näher kommst aber immer auf einem deutlich erkennbaren Weg spazierst, lässt du den Trubel ganz schnell hinter dir. Die meisten Leute bleiben tatsächlich oben auf 2.140m stehen, machen ihre Fotos und gehen wieder. Du triffst mehr Eidechsen als Menschen auf diesem Rundweg.
Am späten Nachmittag waren die Felsen in warmes, leuchtendes Licht getaucht, in den schattigen Abschnitten war aber dann schon eine warme Jacke nötig. Geocaches gibt es auch unterwegs und am Ende doch noch ein kleiner Tipp: wenn du dir eine Übernachtung im „Parador“, dem staatlichen Hotel im Nationalpark gönnst (siehen unten), ersparst du dir die Parkplatzsuche und siehst durch dein Fenster die Roques de Garcia im letzten Tageslicht, unter dem Sternenhimmel und gleich beim Aufwachen!

Gipfeltour Guajara im Teide Nationalpark 2.718 m
Einen perfekten Tag hatte ich erwischt für diese mittelschwere Wanderung auf den Guajara Gipfel. Die Wanderung startet am Parador auf 2.251m, wo ich übernachtet habe, und ist teilweise recht einsam. Der Weg ist deutlich zu erkennen und gut markiert, der Abstieg über einen schmalen Pfad über den Pass Degollada de Ucanca 2.418m erfordert etwas Trittsicherheit, macht für erfahrene Wanderinnen und Wanderer aber deutlich mehr Spaß.
Der Gipfel ist ein riesiges flaches Plateau – windig, mit grandiosem Blick auf den Teide. Zum Schutz gegen den Wind gibt es kreisförmige Steinmauern, wo man sich für eine kurze Pause hinsetzen und dem Wind entgehen kann.
Ganz klein erkennt man von oben den Parador, die Parkplätze, die Roques de Garcia. Man ist weit weg vom Trubel und gleichzeitig ganz klein im Angesicht des Teide gegenüber.

Wanderrunde Afur-Tamadite-Taganana im Anaga Gebirge
Nach der wüstenartigen Stein-Landschaft des Teide Nationalparks wanderst du im Anaga Gebirge in einer ganz anderen Landschaft. Hier sind fast immer Wolken, durch häufigen Regen ist es üppig bewachsen, zum Meer hin gehen teils steile Klippen hinunter, die Dörfer sind sehr klein und abgelegen von der Welt.
Wanderwege gibt es aber so einige und trotz des trüben Wetters ist mir meine Wanderung im Anaga Gebirge doch in guter Erinnerung geblieben. Man startet im Dörfchen Afur auf 227m und geht zunächst 200 Hm bergab bis zum Meer. Dann wieder bergauf und über einige Kilometer einen schmalen, teils ausgesetzten Pfad entlang im lockeren Auf und Ab, mit wirklich spektakulären Blick auf Kakteen und schroffe Klippen. Oberhalb des Dorfes Taganana geht es an Feldern vorbei in Richtung Wald bis zu einer Passhöhe auf 607m und dann wieder hinunter nach Afur.

Teneriffa Tipps und Highlights für deinen 1.Besuch
Teide Nationalpark
Der erste Besuch im Teide Nationalpark ist etwas überwältigend, was soll man bloß zuerst machen? Die Straße entlang fahren und bei allen Aussichtspunkten kurz anhalten? Das Auto stehen lassen und zu den markierten Wanderwegen starten? Mit der Seilbahn auf den Teide? Ins kleine Besucherzentrum am Parador?
Die kurze Antwort von mir: alles lohnt sich! Die Wartezeit an der Seilbahn ist oft sehr lang, deshalb habe ich darauf verzichtet und den Berg für den nächsten Besuch aufgespart. Die Aussichtspunkte sind alle tolle Foto Spots, die Farben unglaublich, die Felsformationen künstlerisch, die Sandwüsten faszinierend. An den Parkplätzen ist es trubelig, Teneriffa ist eine Insel des Massentourismus und alle wollen den Teide sehen…
Gehst du aber ein paar Schritte, weg von den Foto Spots, kannst du dir vorkommen wie auf dem Mond. Einsam, wild, leer, unglaublich faszinierend.
Ich bin so unendlich froh, dass ich nicht nur den einen Tag „Sightseeing“ im Nationalpark hatte sondern mir zwei Übernachtungen im Parador gegönnt habe. Dieser Ort verdient einfach alle Zeit der Welt!

Santa Cruz de Tenerife
Die Hauptstadt und der Kreuzfahrthafen, nicht unbedingt erste Wahl. Mir hat Santa Cruz als Basis zum Erkunden des Nordens der Insel Teneriffa aber gut gefallen, Dank der großen Fußgängerzone vor allem mit Weihnachtsdeko, Tapas Bars, Restaurants und gemütlich flanierenden Einheimischen am Abend! Für Dezember einfach so schön, draußen essen, ein kaltes Glas Weißwein dazu und dann noch mit einem Eis herumschlendern und die bunten Krippen und blinkende Figuren der Heiligen Drei Könige bestaunen…
Das TEA Tenerifa Espacio de las Artes möchte ich dir ans Herz legen. Ein modernes Gebäude mit Bibliothek, Ausstellungen, Shop und Café, mit freiem Eintritt. Wenn du Bibliotheken magst: einfach reingehen, in den Bereich mit Zeitungen und Zeitschriften, und eine Weile durch eine Zeitung blättern (und dabei das Handy laden). So entschleunigend, niemand weiß, dass du dich eigentlich nur umgucken willst und „El Pais“ nur Tarnung ist…
Mein Gastronomie-Tipps für Santa Cruz: La Mordidita und Café La Escala
La Orotava
Für Häuser mit Holz-Balkonen ist La Orotava bekannt. Du hast von dem Örtchen Blick zum Teide und Blick zum Meer, der Bummel durch die Kopfsteinpflaster-Straßen lohnt sich sehr. Der geschichtsträchtige Ort ist elegant, mit Palästen, Kirchen, Innenhöfen und den Jardines Victoria, einer ruhigen Parkanlage. Auch La Orotava ist ein Highlight, wenn du große Krippenfiguren und blinkende Schneemänner magst.
Mein Gastronomie-Tipp für La Orotava: Restaurante Tasca Tapias
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Garachico
Orte wie die Plaza de la Libertad in Garachico sind mit ein Grund, warum ich Anfang Dezember so gerne auf den Kanaren bin. Unter Palmen stehen Bänke und ein Kiosk mit einigen kleinen Tischen davor, es ist angenehm warm, um hier einen Kaffee zu trinken und einfach die Welt um dich herum zu beobachten.
Es ist ein Kommen und Gehen, für die einen ein schneller Espresseo, für die anderen dauert ein Besuch mit Bier und Sandwich auch etwas länger. Zum Thema Weihnachten komme ich später noch, aber auch an der Plaza de la Libertad steht im Dezember eine riesige Krippen-Landschaft mit lebensgroßen Figuren, mit Engeln, Kamelen und Schafen. Und daneben eine Büste von Simón Bolívar, den man von Südamerika-Reisen kennt.

Puerto de la Cruz
Viel Touristentrubel hier, teilweise sehr anstrengend. Aber ein Besuch lohnt sich schon, wegen der Street Art (siehe unten) und wegen Agatha Christie. Die Autorin verbrachte 1927 einige Zeit in Puerto de la Cruz. Ihr zu Ehren wurde eine Büste am Mirador La Paz aufgestellt und eine lange Treppe am Paseo San Amaro mit ihren Buchtiteln angemalt! Dafür hält man auch Menschenmengen aus…
Mein Gastronomie-Tipp für Puerto de la Cruz: Compostelana Club Café

Geisterstadt Los Abades
Am letzten Tag auf dem Weg zum Flughafen war noch etwas Zeit und ehrlich gesagt hat mich die Geocaching App an diesen faszinierenden Lost Place gelockt. Hier war früher eine Quarantäne Station für Lepra Kranke geplant, die aber nie in Betrieb genommen wurde. Jetzt verfällt hier alles, der Wind und der Wüstensand begraben nach und nach die verlassenen Gebäude, die teilweise von Grafitti bedeckt sind.
Gerade durch die Grafittis wirkt der Ort viel bunter und weniger trostlos, und irgendwo streifen immer bunt gekleidete Menschen herum. Im Ort Abades kann man parken, es gibt einen kleinen Supermarkt, Bars und einen Badestrand.

Übernachten auf Teneriffa
Am billigsten kommst du auf Teneriffa weg, wenn du pauschal eine Woche im Süden buchst… Ich weiß aber, dass ich dabei nicht glücklich werde. Die Auswahl an Unterkünften auf Teneriffa ist groß, die Insel hat aber ein Problem, günstigen Wohnraum für die Einheimischen bereit zu stellen. Vor allem für die, die schlecht bezahlt Jobs im Tourismus haben. Auch deswegen wurde in den letzten Monaten viel demonstriert auf Teneriffa. Zu viele Wohnungen werden als Ferienwohnungen vermietet, „normale“ Wohnungen für Einheimische sind rar. Bedenke das einfach, wenn du deine Teneriffa Reise buchst.

Parador de las Cañadas del Teide
Paradores sind in Spanien Unterkünfte einer staatlichen Hotelkette, wo man an besonderen Orten oder in besonderen Gebäuden übernachten kann, mit historischer, kultureller oder naturnaher Bedeutung. Sie sind nicht billig, aber besonders.
So besonders wie mitten im Teide Nationalpark auf über 2000 m Höhe. So besonders, dass man beim Frühstück auf den Teide blickt, dass man durchs Zimmerfenster die Roques de Garcia vor sich hat, und nachts unter dem unfassbar weiten kanarischen Sternenhimmel stehen kann. Die Stille. So wenig Menschen hier im Vergleich zu tagsüber…
Die Lage ist alles hier, ich bekomme immer noch eine wohlige Gänsehaut, wenn ich an diese Tage zurück denke. Die Deko ist schlicht, fast langweilig, in die Jahre gekommen, Frühstück und Abendessen sind gut aber auch nichts Überragendes, die Lage im Nationalpark aber, die ist einfach unschlagbar!
Mehr Infos: Paradores Website

Kulinarische Teneriffa Tipps
Einige Restaurant-Tipps findest du schon oben bei den Beschreibungen der Orte. Besonderen Reiz haben sie einfach, weil man im Dezember sogar abends noch im Freien sitzen und ein Glas kalten Wein trinken kann. Besser als pappsüßer Glühwein auf einem Weihnachtsmarkt…
Ich liebe die typisch-kanarischen Kartoffeln, die Papas Arrugadas, ich liebe Tapas und Churros und kleine kanarische Bananen, gebackenen Käse, Fischgerichte und Meeresfrüchte. Ja, und Eis schlecken im Dezember in Flipflops, das ist eh unschlagbar.

Weihnachten/ Advent auf Teneriffa
Das milde Klima ist ein Grund, warum es Anfang Dezember auf den Kanaren so besonders ist, die Weihnachts- und Adventstraditionen ein anderer.
Die Heiligen Drei Könige sind die wichtigsten Figuren der kanarischen Weihnachtstraditionen, sie bringen am 6. Januar die Geschenke. Die blühenden roten Weihnachtssterne kennen wir in Deutschland auch – auf den Kanaren blühen sie üppig, die Städte haben riesige angelegte Beete in rot und gelb. Auch sonst ist die Dekoration in den Orten wenig besinnlich – bunte Lichter, die blinken und leuchten, in Form von Tannenbäumen, Schneemännern, Königen, Herzen oder was einem sonst so einfällt. Beispiele siehst du auf den Fotos unten.
Das Herz der kanarischen Weihnacht sind die Krippen, „belen“ genannt. Entweder sprechen wir von lebensgroßen Figuren vor den Rathäusern, mit Kamelen und Elefanten. Oder meterlange, kleinstteilige Krippenlandschaften wie die berühmte im Ort Candelaria an der Ostküste.
In der Krippe von Candelaria erkennt man deutlich eine kanarische Landschaft, mit Häusern und Märkten, mit der nachgebauten Kirche und dem Hauptplatz von Candelaria mit den Figuren der Guanchen, dazu echte Wasserfälle und kleiner plätschernder Bach. Nur wenn man genau hinschaut, entdeckt man in einer Höhle die klassische Krippen-Szene mit Josef und Maria.
Gegenüber der Krippe im Café gibt es fantastische Churros, auch zum Mitnehmen, wenn die Tische wieder mal belegt sind und die Warteschlange lang ist.

Teneriffa Tipps für Fans von Street Art
Die bekannteste Gegend für Street Art auf Teneriffa ist das Viertel La Ranilla in Puerto de la Cruz. Die großen Murals entstehen bei jährlichen Festivals von internationalen Künstlerinnen und Künstlern; die Nähe zum Meer mit der salzigen Luft merkt manchen Wandbildern durchaus an. Schön sind sie dennoch!
An anderen Orten über die Insel verteilt findet man immer wieder mal kleine und große Kunstwerke, aber nirgends so geballt wie in La Ranilla/ Puerto de la Cruz, mit Ausnahme des Lost Place Los Abades natürlich, siehe oben.

Datum der Reise: Dezember 2024
Alle Höhenangaben aus dem bereits erwähnten Rother Wanderführer, den du hier bei Amazon bestellen* kannst.
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Herausgeberin des Gipfelglück Blogs – seit 2011 eine Sammlung von persönlichen Erfahrungen beim Wandern, Bergsteigen, Radlfahren und Reisen, im Chiemgau, in den Alpen, weltweit.
Mit einer Vorliebe für Höhenmeter, Kuchen, Kaffee, Bücher, Yoga und Weit-Weg-Unterwegs-Sein.