Almen gehören für mich zum Allertollsten in den Alpen, da kann – leider – kein Mittelgebirge mithalten. So langsam machen jetzt die Almen in der näheren Umgebung von München wieder auf nach dem langen Winter, es wird nicht mehr lange dauern, bis die Kühe wieder hoch dürfen und man sich als Wanderer mit frischer Milch und Buttermilch stärken kann. Übernachten in einer Alm ist etwas sehr Besonderes, klein und gemütlich, Kuhglockengebimmel zum Einschlafen und Aufwachen, leckeres Essen und nette Leute.
Wie passend dazu ist das neue Wanderbuch „Ein Wochenende auf der Alm zwischen Zugspitze und Königsee“ – also in dem Bereich der Alpen, den man als „Hausberge von München“ bezeichnet und gut in 1 bis 2 Stunden erreichen kann. Wobei „Alm“ kein geschützter Begriff ist und in dem Buch zum Beispiel auch Berggasthöfe mit drin sind, Bauernhöfe und Hütten, die zum Teil auch große Gruppen beherbergen und die man für Feste anmieten kann. Für Familien mit Kindern ist das Übernachten auf einer Alm allemal spannend.
Im Buch werden 20 Almen vorgestellt, in verschiedenen Teilen von Bayern, Tirol und Salzburg. Es wird jeweils die Anreise beschrieben, es gibt eine Umgebungskarte, Fotos, Infos zu Öffnungszeiten, Kontaktdaten zu den Gastgebern, die Highlights der Speisekarte und Wandertipps in der Umgebung der Alm – es wird grundsätzlich vorgeschlagen, mehrere Nächte auf der Alm zu bleiben und von dort Tagestouren zu unternehmen. Die Tourenvorschläge sind meist sehr leichte Touren, die oft auch Kinder machen können – für mich ehrlich gesagt zu einfach, aber man kann ja durchaus trotzdem dort übernachten und dann zu anderen Touren starten. Viele interessante Wanderungen sind so lang, dass es zu anstrengend ist, morgens sehr früh in München zu starten und abends erst spät wieder zurück zu fahren, wenn entweder keine Züge mehr gehen oder man selber zu müde zum Auto fahren ist.
Ein paar Berühmtheiten sind im Buch dabei: die Alm an der Kampenwand im Chiemgau oder die Gindelalm oberhalb des Tegernsees. Voll sind die tagsüber, aber abends, wenn die letzten Tagesgäste wieder im Tal sind, kann man d0rt wohl eine besondere Stimmung erleben. Es sind für mich aber auch ganz neue Wandergegenden dabei, und mein Alm-Highlight in dem Buch ist die Tour 17, die Schärtenalm bei Ramsau. Sie hat nur 7 Schlafplätze dazu zwei Plumsklos, es gibt hausgebackene Kuchen, in der Nähe einen Märchenwald, den Hintersee und eine spannend klingende Wanderung zum Hochkalter (2606m).
Mehr Informationen und Bestellmöglichkeit für „Ein Wochenende auf der Alm“
Michael Kleemann: Ein Wochenende auf der Alm zwischen Zugspitze und Königssee; 96 Seiten, Format 16,5 x 23,5 cm, Broschur mit Fadenheftung; ISBN-13: 978-3-86246-048-9
Herausgeberin des Gipfelglück Blogs – seit 2011 eine Sammlung von persönlichen Erfahrungen beim Wandern, Bergsteigen, Radlfahren und Reisen, im Chiemgau, in den Alpen, weltweit.
Mit einer Vorliebe für Höhenmeter, Kuchen, Kaffee, Bücher, Yoga und Weit-Weg-Unterwegs-Sein.