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Bücherglück – Bücher für die Berg-Sehnsucht (5)

von Stefanie Dehler
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“Ich habe Sehnsucht nach den Bergen”, “ich vermisse die Berge”, “endlich wieder Berge” – wenn man nahe an den Bergen wohnt, kann man sich gar nicht (mehr) recht vorstellen wie es ohne Berge ist, erst Kontakt zu Flachländern macht einem das wieder bewusst. Oder aber „die Umstände“, wie Grippewelle, schlechtes Wetter oder zu viel Arbeit, wenn man sich zwar in der Nähe befindet, die Berge aber nur durch die Autoscheiben und Bürofenster sieht.

Abhilfe gegen Bergsehnsucht schaffen vor allem: Bergbücher. Manchmal machen sie natürlich auch alles nur noch schlimmer. Dann hilft es, schnellstmöglich ein Wochenende in den Bergen zu verbringen, zum Beispiel in Tirol, wovon zwei der drei heute vorgestellten Büchern handeln. Denn eins ist gewiss, neue Bergideen, neue Wunsch-Reiseziele machen dir folgende Buchtipps auf jeden Fall.

Werbehinweis:  Die Bücher wurden mir teilweise von den Verlagen als Rezensionsexemplare zur Verfügung gestellt. Der Artikel enthält Affiliate Links*. Findest du Inspiration, findest du Gefallen an diesem Artikel und diesem Blog? Lade mich auf einen Kaffee ein!

Und noch ein Hinweis: für einen Teil dieser Bücher gab es eigentständige Buchtipps. Beim „Blog-Aufräumen“ habe ich sie hierher umgezogen.

Wie tut ein wildes Wandern wohl – Literarische Wanderungen in Tirol [Rezensionsexemplar]

Die Begeisterung für dieses Buch beginnt bereits beim Titel. Wildes Wandern! Wohl tun! Es ist übrigens ein Zitat von Ringelnatz, der Stammgast war in Kufstein und mehrere Gedichte über Tirol geschrieben hat. Die Autorin Christine Zucchelli wirbelt alles wild durcheinander: konkrete Tipps für Bergtouren in Tirol mit Hinweisen auf Schriftsteller, die in Tirol leb(t)en oder zu Besuch waren. Die konkret über bestimmte Wanderungen geschrieben haben, deren Geschichten in der Bergwelt Tirols spielen. Dazu kommen historische Beschreibungen der Orte, geschichtliche Hintergründe, die Biografien der Schriftsteller.

Eine herrlich wilde Mischung! Alles sehr knapp gehalten, aber mit genug Literaturhinweisen, dass man weiterlesen kann, über die Autorinnen und Autoren genauso wie ihr literarisches Werk. Und das Buch animiert, die Wanderungen auf den Spuren der Literatur nachzuwandern, mit einer guten Mischung aus aktuellen und historischen Fotos, Kartenausschnitten und Tipps zu Anreise, Einkehr und Wegführung.

Die Tourenvorschläge reichen von einer einfachen 2,5h Wanderung bei Aldrans/ Innsbruck bis zur langen, mittel bis schweren Bergtour im Karwendel zur Hohen Munde, von sehr bekannten Orten wie der Zugspitze bis zu ruhigen Ecken im Alpbachtal. Man liest von bekannten Namen wie Goethe und Ganghofer und noch nie gehörten wie Lilly von Sauter, deren Roman „Ruhe auf der Flucht“ die Tragödien des Endes des 2. Weltkrieges mit der herrlichen Landschaft rund um Seefeld verknüpft.

22 Wanderungen insgesamt werden vorgestellt, auf 14 Seiten pro Tour, mit Fotos, Wegskizzen, Gedichten, Infos zu An- und Abreise, Hütten und genauen Literaturhinweisen zum Kaufen und Weiterlesen. Ein echtes Schmuckstück für jedes Bücherregal, in dem man immer wieder gerne blättert.

Buchtipp: Wie tut ein wildes Wandern wohl
Buchtipp: Wie tut ein wildes Wandern wohl

Infos: Wie tut ein wildes Wandern wohl von Christine Zucchelli, erschienen 2017 im Rotpunktverlag. 300 Seiten mit Fotos, Routenskizzen und Serviceteil, ISBN 978-3-85869-785-5, 29 Euro. Hier bei Amazon bestellen.

Gebrauchsanweisung für Tirol [Rezensionsexemplar]

Was ist schöner als in den Bergen von Tirol unterwegs zu sein? Nichts. Aber es gibt etwas, dass fast so schön ist: Bücher aus und über Tirol lesen. Tirol ist nicht unbedingt für seine Autoren bekannt, mehr für berühmte Wintersportler (und DJ Ötzi). Bernhard Aichner kommt immerhin aus Osttirol. Aber Autoren, die über Tirol schreiben, gibt es jede Menge. Viele davon werden in der „Gebrauchsanweisung für Tirol“ zitiert und dass Tirol etwas Besonderes ist auf der Welt, davon handelt eigentlich jede Seite dieser “Gebrauchsanweisung”. Sie beschreibt allerlei Bekanntes, allerlei Klischees, kommt vom Hundertsten ins Tausende wie so oft in dieser Reihe aus dem Piper Verlag. Und viel Neues und Überraschendes ist glücklicherweise auch dabei!

Der Autor Bernd Schuchter, ein Osttiroler, vergleicht sein Bundesland auf über 200 Seiten mit anderen Bundesländern in Österreich und speziell mit Wien, hebt die Vorzüge und Besonderheiten von Innsbruck hervor und die einzelner Täler, “jede Kritik am Land ist eine Beleidigung”. Es geht um die Abgeschiedenheit und den Transit-Trubel, um Durchreisende und Urlauber, um Naturschutz, Alpenkonvention und Bergsteigerdörfer.

Es geht um die Tirolerinnen und Tiroler, einem „gesunden Menschenschlag“, weil sie immer beim Wandern und Skifahren sind, dazu immer gekleidet, als wollten sie gleich die Streif hinunter fahren.

Schuchter verrät ein Speckknödl Rezept, zitiert immer wieder Andreas Hofer und Heinrich Heine, aber die eigenen Gedanken als Leserin triften immer wieder ab und am Ende weißt du gar nicht recht, was du genau gelesen hast, du sitzt mit einem wohligen Gefühl der Unruhe da. Du musst unbedingt bald wieder mal hin! Denken sich die Leser, auch wenn sie nur ein paar km weg von Tirol wohnen, ums Eck von Tiroler Skipisten, billigen Tankstellen und Leuten, die in jechdes Worchtch mindechstens ein rauchiges chchch einbauen. Wie schreibt der Autor am Ende: “Tirol ist ein Sehnsuchtsland”. Für Andreas Hofer, Heinrich Heine, DJ Ötzi und für vermutlich viele Gipfelglück LeserInnen.

Buchtipp: Gebrauchsanweisung für Tirol
Buchtipp: Gebrauchsanweisung für Tirol

Infos: Gebrauchsanweisung für Tirol von Bernd Schuchter, erschienen 2017 im Piper Verlag, 224 Seiten, 1 Karte, ISBN 978-3-492-27696-2, 15 Euro. Hier bei Amazon bestellen.

Gefährliche Ferien – Die Alpen [Rezensionsexemplar]

Manchmal ist der Alltag zu stressig für einen packenden 500 Seiten Roman, manchmal reicht die Energie nur für ein paar Seiten, eine Kurzgeschichte vorm Einschlafen. Als Krimifan hatte ich mir zwar mehr erhofft von diesem Buch, denn nicht alle der 17 Geschichten sind wirklich spannende Stories.

Aber es ist ideal für ein kurzes Abtauchen in eine andere Welt, einen kurzen Tapetenwechsel, ein kurzes Kennenlernen von ganz unterschiedlichen Menschen in ganz unterschiedlichen Situationen. Es sind nicht alles Kriminalgeschichten. Bei manchen Geschichten weiß ich am Ende überhaupt nicht, um was es überhaupt gehen sollte. Einige sind zäh. Unter den Autoren sind große Namen, Donna Leon, Wolfgang Herrndorf, Martin Suter. Es sind alte Geschichten dabei wie die von Sherlock Holmes an den Reichbachfällen in der Schweiz, und neue, wie von Jörg Maurer am Tegernsee. Gemeinsam ist ihnen, dass alle in einem Alpenland spielen. Zum Teil sind es wirklich gute Episoden, so dass man mit einem Grinsen oder einer wohligen Gänsehaut einschläft oder für einen Moment dem Alltagsstress entkommen ist. Oder beim Urlaub in den Bergen die Zeit zwischen Wellnessbereich und Abendessen bestens überbrücken kann!

Buchtipp: Gefährliche Ferien - Die Alpen
Buchtipp: Gefährliche Ferien – Die Alpen

Infos: Gefährliche Ferien – Die Alpen, ausgewählt von Anna von Planta und erschienen 2017 im Diogenes Verlag. 278 Seiten, Taschenbuch, ISBN 978-3-257-24397-0, 10 Euro. Hier bei Amazon bestellen.

Schritte an der Grenze

Gipfel-Buch-Empfehlung: Schritte an der Grenze“. Es ist von Evelyne Binsack und handelt von ihrem Leben und ihrer Tour auf den Mount Everest, auf dessen Gipfel sie 2001 als erste Schweizerin stand.

Es gibt unzählige Everest Bücher, und bei jedem geht es um eine besondere Besteigung. Der erste, die erste, der erste ohne Sauerstoff, der erste fährt mit Skiern runter, der erste mit Snowboard, etc etc. Binsack ging es anscheinend nicht um die Tatsache als erste Schweizerin oben zu stehen, sondern sie wollte einfach den Gipfel erreichen. Neben der Beschreibung der Everest Expedition erzählt sie viel von ihrem Leben als Bergführerin, als Hubschrauberpilotin, und immer wieder von ihrem krassen, übermäßigen Training und dem unfassbaren Tempo, den Qualen, denen sie ihren Körper aussetzt. Unglaubliche Disziplin, Fokussierung, hartes Trainieren- ich glaube nicht, dass ich das könnte.

Aber sie schreibt auch von viel Glück, Zufriedenheit, Freude, innerer Ruhe, Dankbarkeit, Demut “vor der Vollkommenheit der Natur”. Dem eigentlich unbeschreiblichen Erlebnis, auf dem Everest zu stehen, etwas, dass nur wenige von uns erleben werden. Ich wäre wirklich schon glücklich, den Everest einmal zu sehen, von ferne!

Und bis es soweit ist, lese ich weiter Gipfel-Bücher, hoffentlich noch viele so spannende wie die Geschichte von Evelyne Binsack! „Schritte an der Grenze“ hier bei Amazon bestellen*.

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