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Explorer Hotel Hinterstoder – ein Wochenende im Toten Gebirge

von Stefanie Dehler
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Mal Bettenlager in der Alpenvereins-Hütte, mal traditionelle Pension, mal Vier-Sterne-Hotel mit Wellness-Fokus – zum Übernachten in den Bergen gibt es viele Möglichkeiten, je nach Tourenplanung, je nach Gebirge und Region. Vor 12 Jahren haben die Explorer Hotels in Österreich und Deutschland eine Nische gefunden, die sich zwischen dem oben genannten einreiht – ein Designhotel ohne Luxus für Bergbegeisterte mit Fokus auf Nachhaltigkeit, so würde ich es einmal nennen.

Warum ich erst jetzt zum ersten Mal in einem Explorer Hotel übernachtet habe, ist mir selber ein Rätsel, denn ich passe da eigentlich sehr gut hin – auch wenn ich Berghütten und schöne Wellnesshotels genauso mag. Nun, im Sommer habe ich nun endlich einmal die Explorer Hotels kennen gerlernt, mit dem Haus in Hinterstoder in Oberösterreich, und es war sicher nicht das letzte Mal für mich in einem Explorer Hotel!

Werbehinweis: Die Reise erfolgte auf Einladung der Explorer Hotels. Findest du Inspiration, findest du Gefallen an diesem Artikel und diesem Blog? Lade mich auf einen Kaffee ein! 

Zunächst ein paar Worte vorweg: leider haben wir im sonnigen trockenen Sommer 2022 ausgerechnet eins der wenigen Regen-Wochenenden erwischt. Gut für die Natur, aber alle spannenden Gipfe-lTouren im Toten Gebirge standen außer Frage, die Mountainbikes blieben zuhause – aber gebucht ist gebucht, manchmal ist es halt so und man muss das beste draus machen. Zeit für gemütliche Touren und gemütliche Zeit im Hotel. 

Im Artikel geht es einerseits um das Hotel aber auch darum, was man in Hinterstoder und Umgebung bei nicht optimalem Wetter erleben kann. 

Explorer Hotel
Alte Blogger-Weisheit: scheint die Sonne, sofort fotografieren! Auch am Explorer Hotel in Hinterstoder.

Das Explorer Hotel in Hinterstoder 

Vielleicht hast du auch schon Bilder der Explorer Hotels gesehen: auffälliges Design in lila und hellgrün, knallig im Vergleich zu anderen Gebäuden in den meisten Alpen-Dörfern, schon von außen auffällig. Die Treppenhäuser tapeziert mit Bergfotos, dicht an dicht lachende Menschen beim Biken, Wandern, Baden und Klettersteig gehen. Eine Lobby voll mit gemütlichen Sitzgelegenheiten, grüne Sessel, große Tische für Gruppen, alles scheinbar bunt zusammengewürfelt aber doch zusammenpassend im großen und ganzen. 100 Zimmer hat das Hotel, eine so schön große Lobby trägt sehr zum Charakter des Hotels und der ganzen Hotelgruppe bei.

In Hinterstoder findet man das Hotel vor dem Ortszentrum auf der rechten Seite, direkt an einem großen Parkplatz gelegen – im Sommer ist der eher leer, im Winter praktisch für alle, die mit Ski und Snowboards auf die Berge wollen. Die Steyr fließt nicht weit vom Hotel vorbei, ihr Rauschen hört man Tag und Nacht. Der Talschluss des Stodertals ist nicht weit, schon am Hotel ist man von steilen Berghängen des Toten Gebirges umgeben – teils noch bewachsen, teils kahl und felsig. Hinter den Bergen ist dann die Steiermark, aber Hinterstoder gerade noch so in Oberösterreich.

Abends in der Lobby des Explorer Hotels
Abends in der Lobby des Explorer Hotels

Die Lobby des Hotels ist ein riesengroßer Raum, mit viel Holz, viel lila, viel grün. Am einen Ende gibt es große Werktische, wo man am Fahrrad herumbasteln könnte (vor der Tür übrigens eine sehr praktische Fahrrad-Waschanlage!). Am anderen Ende ist der Frühstücksbereich mit einer Bar für abends. Dazwischen jede Menge Sitzgelegenheiten.

Frühstück ist mir ja an 365 Tagen im Jahr wichtig, aber besonders dann, wenn das Wetter ungemütlich ist. MIt dem Frühstück im Explorer Hotel fängt jeder Tag einfach schon mal gut an, mit Obstsalat und Müsli, gutem Kaffee, Saft und vielen Brotsorten, Eiern, süßem Hefezopf und vielem mehr. Man merkt außerdem, man ist mit den anderen Gästen in guter Gesellschaft – man sieht ihnen an, dass sich alle für ihre Bergtouren stärken, Kohlenhydrate und Eiweiß werden hier gebraucht!

Frühstück im Explorer Hotel in Hinterstoder
Frühstück im Explorer Hotel in Hinterstoder

Unser Zimmer im Explorer Hotel in Hinterstoder: es ist nicht riesig, der Raum aber bestens genutzt. Ein großes Mountainbike Foto klebt an der Decke über dem Bett, es gibt eine Sitzecke direkt am Fenster, einen Mini Balkon, wo müffelnde Socken und Schuhe übernachten, und viele Ablagemöglichkeiten. Jede Menge Haken und Fächer und Ablagen, für all das Berg-Geraffel, was man so dabei hat. Viel Holz und Beton und das unverwechselbare lila und grün, ein modernes, zurückhaltendes Design, praktisch und doch gemütlich.  

Zimmer im Explorer Hotel in Hinterstoder
Zimmer im Explorer Hotel in Hinterstoder

Spaziergang: Schiederweiher bei Hinterstoder 

Direkt vom Explorer Hotel kann man in einer knappen halben Stunde zum schönsten Platz Österreichs wandern! Der Schiederweiher hat diese Auszeichnung jedenfalls im Jahr 2018 vom ORF in der Sendung “9 Plätze 9 Schätze” erhalten. In dem kleinen See im Wald spiegeln sich sogar bei grauem Himmel ganz wunderbar die Gipfel von Großem Priel und Spitzmauer. Das flache, bitterkalte Wasser der Krummen Speyr eignet sich für eine kleine Kneipp Runde – Lächeln fürs Foto ist aber gar nicht so einfach. 

Natürlich wünscht man sich zum Fotografieren anderes Wetter…aber selbst mit dem wolkenverhangenen Himmel lohnt sich der Spaziergang zum Schiederweiher, die Kulisse ist wirklich beeindruckend.

Schiederweiher in Hinterstoder
Schiederweiher in Hinterstoder

Über die Explorer Hotels

Berchtesgaden, Montafon, Nesselwang, Oberstdorf, Bad Kleinkirchheim, Ötztal, Zillertal, Kitzbühel, Farchant und Hinterstoder. Wenn man sich die Liste der Standorte der Explorer Hotels anschaut, sind die nächsten 10 Bergurlaube eigentlich geplant, oder? Alles ideale Orte für Leute, die aktiv und bergbegeistert sind, die moderneres Design wollen als in einer traditonellen Pension, mehr Komfort als in einer Berghütte aber trotzdem kein Luxushotel. Auf den ersten Blick erkennt man an den auffälligen Farben schon, wo man hier absteigt, auf den zweiten Blick offentbart sich dann noch viel mehr, was einen zum Stammgast werden lässt.  

Im Konzept der Explorer Hotels sind Klimaschutz und ein möglchst kleiner ökologischer Fußabdruck von großer Bedeutung. Laut Website des Hotels wird aufgrund der guten Isolierung und guter Wärmedämmung so wenig Heizenergie benötigt, dass die Hotels als klimaneutral gelten. Abwärme von Personen und technischen Geräten würden zum Heinzen genutzt, Strom komme zum Beispiel von Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern, energiefressende Pools gibt es nicht – die Gäste können überall in Seen, Schwimmbäder oder Thermen baden.

Typisch Explorer Hotels: Wall, Treppenhaus und Arbeitstische in der Lobby
Typisch Explorer Hotels: Wall, Treppenhaus und Arbeitstische in der Lobby

Zum nachhaltigen Konzept gehört auch Regionalitat – zum Frühstück gibts Lebensmittel aus der Region, mit kurzen Transportwegen und Unterstützung der heimischer Unternehmen. Auch der Verzicht auf ein eigenes Restaurant bedeutet, dass Restaurants im Ort von den Hotelgästen besucht werden.

Wenn man die Berge und die Natur liebt und hier gerne Urlaub macht, dann sollte einem auch daran gelegen sein, die Natur zu erhalten und nicht durch den eigenen Urlaub noch mehr zu zerstören. Deswegen ist es toll zu sehen, wie sich Unterkünfte Gedanken machen, den Komfort und schöne Urlaubserlebnisse der Gäste mit dem Erhalt und Schutz der Natur zu verbinden.

Seit 2017 gibt es das Explorer Hotel in Hinterstoder, gerade hat in Farchant nahe der Zugspitze übrigens das zehnte Hotel der Gruppe eröffnet! Der Vorteil der Hotelgruppe liegt auf der Hand – man weiß, was einen erwartet. Wenn an einem Ort ein Explorer Hotel steht, wird es schon einen Grund haben und tolle Outdoor Aktivitäten warten vor der Hotel-Tür.

Mehr Infos: www.explorer-hotels.com

Typisch Explorer Hotel: die Sitzecke am Fenster
Typisch Explorer Hotel: die Sitzecke am Fenster. Foto: @bergundball

Wanderung über den Stoderer Dolomitensteig

Kleiner Priel und Großer Priel (2.514m), Spitzmauer, Ostrawitz usw – die Gipfel des Toten Gebirges rund um das Explorer Hotel sehen gar nicht tot aus sondern herrlich wild und verlockend. Klettersteige sind in den Karten verzeichnet, MTB Routen, die Bergbahnen könnte man mit der Pyhrn-Priel AktivCard sogar kostenlos nutzen. 

Wenn das Wetter entsprechend wäre. Und wir hatten halt Pech. 

Die hohen Gipfel waren an diesem Wochenende einfach zu riskant, wie viel wir auch Wetter Apps und Tourenbeschreibungen konsultierten. 

In der Lobby der Explorer Hotels stehen die berühmten Explorer Walls, große Touch Bildschirme mit Tourentipps und Fotos anderer Hotelgäste. Die vielleicht wichtigste Rubrik der „Wall“ sind die Webcams. Im besten Fall erkennt man auf ihnen nämlich, dass die Wolken dicht über dem Tal hängen und es weiter oben gar nicht so schlecht aussieht. Für uns hieß das: früh frühstücken (wie immer), schnell los – der Stoderer Dolomitensteig könnte klappen vor dem großen Regen. 

Zum Startpunkt am Talschluss in Baumschlagerreith auf 724 m könnte man auch gut mit dem Rad fahren oder einen kostenlosen Bus nehmen. Der erste Teil des Steiges im Wald ist sehr steil und anstrengend. Vom kleinen Gipfel des Hagstein wird man für die Anstrengung mit feiner Aussicht belohnt (und einem Geocache, GC8EW3X), an der Hochsteinalm oder der Lögerhütte sollte man das Wetter noch mal checken. Denn hier geht der Spaß erst wirklich los!

Impressionen vom Stoderer Dolomitensteig
Stoderer Dolomitensteig

Der Stoderer Dolomitensteig wird zu einem schmalen Steig, häufig sehr ausgesetzt, mit kurzen Kraxeleinlagen, manchmal seilversichert, manchmal wünschte man sich, da wäre ein Seil! 

Highlight ist eine felsige Rinne mit Gumpen und Mini-Wasserfällen, an denen man sich ewig aufhalten möchte (hätte man nicht den Wetterbericht im Kopf lauern). 

Der Abstieg erfolgt dann durch den Poppensand, eine lange grellweiße Schotterpiste, und schließlich breite Waldwege. Ein fantastischer Steig, sehr abwechslungsreich, das hat wirklich Spaß gemacht und hat gut in einen halben Tag gepasst, bevor dann der große Regen kam (laut eigenen Strava Aufzeichnungen 10 km, 810 Hm, Gehzeit 3:30 h).

Gumpe am Stoderer Dolomitensteig
Gumpe am Stoderer Dolomitensteig

Hinterstoder bei Regenwetter: Welt der 8000er, das Gerlinde Kaltenbrunner Museum

Regen im Urlaub ist nie schön, wichtig ist Ablenkung, um den Regen zu vergessen.

Ganz wunderbar ablenken kann man sich in Spital am Pyhrn im Museum der Bergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner. Die Gedanken verlassen ganz schnell das Stodertal und das Tote Gebirge, man träumt sich ins Karakorum und in den Himalaya. Gerlinde Kaltenbrunner stammt aus Spital am Pyhrn und hat hier ihre Reise auf die Berge der Welt gestartet – um als erste Frau alle 8000er Gipfel der Erde ohne zusätzlichen Sauerstoff zu besteigen (siehe meinen Buchtipp hier).

In dem wundervollen kleinen Museum geht’s um die Ausrüstung für eine 8000er Besteigung, um die Bedeutung des Wetterberichts, man blättert virtuell durch Gerlindes Tagebücher und hört via Kopfhörer ihre Gedanken zu Themen wie Angst oder Motivation. 

Ein tolles Museum nicht nur für mich als Gerlinde Fan. Eintritt frei mit der Pyhrn-Priel AktivCard, die man im Explorer Hotel bekommt. Mehr Infos

Gerline Kaltenbrunner Museum in Spital am Pyhrn
Gerline Kaltenbrunner Museum in Spital am Pyhrn

Essen gehen in Hinterstoder

Die Explorer Hotels haben keine wirklichen Restaurants im Haus. Man bekommt exzellentes Frühstück aber für den Rest des Tages nur kleine Snacks. Wer vor oder nach längeren Bergtouren Appetit hat, findet unweit des Hotels zahlreiche Restaurants mit meist herzhafter Küche. 

Meine Empfehlungen:

Restaurant Stoda: Modern-alpine Einrichtung und Küche, mit großer Terrasse, abwechslungsreicher Speisekarte, gemütlichem Ambiente und nettem Service. Hendl Burger und Marillen Palatschinken waren vorzüglich! Mehr Infos

Mama Mia: Pizzeria und Eisdiele mit kleiner Karte aber leckeren Pizzen in entspannter Atmosphäre mit freundlichem Team. Mehr Infos

Fleischerei: Nicht vom Namen irritieren lassen! In der hippen Fleischerei Hinterstoder gibt’s Kaffee, Drinks und leckeres Eis. Mehr Infos

Almgasthof Baumschlagerreith: Zufällig endet hier die Wanderung am Stoderer Dolomitensteig und es ist Leuten wie mir unmöglich die vielen Tische und Bänke unter den großen schattigen Bäumen zu ignorieren. Hier muss man einkehren, allein um eine Weile der Salsa Musik zu lauschen und eine Fritattensuppe zu schlürfen. Mehr Infos

Hinterstoder kulinarisch
Hinterstoder kulinarisch

Fazit

Mir hat es sehr getaugt im Explorer Hotel, ich habe mich in dieser Umgebung sehr wohl gefühlt. Ich mag weiterhin auch rustikale Hütten und besondere Vier-Sterne-Hotels, aber ich würde jederzeit wieder ein Explorer Hotel buchen, wenn es eines an meinem Wunsch-Urlaubsort gibt. Ja, und auch ins Tote Gebirge will ich unbedingt noch mal, für den Großen Priel und die Klettersteige, und dann hoffentlich mit perfektem Bergwetter.

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Datum der Reise: 26. bis 28. August 2022

Alle Höhenangaben aus Infomaterial des Hotels, der Region und eigenen Strava-Aufzeichnungen

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Hinterstoder gehört übrigens zu den Alpine Pearls, wie Bled oder Berchtesgaden.

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