Manche Bergbücher nimmt man in die Hand, schlägt die erste Seite auf – und sofort möchte man alle Pläne über den Haufen werfen, alle Termine absagen, eine Kanne Kaffee kochen und sich für den Rest des Tages auf dem Sofa mit diesem Buch beschäftigen.
Ein Sofa auf einer Berghütte wäre der perfekte Ort für das wundervolle „Bergfieber“-Buch von Daniela Schwegler, Stephan Bösch und Vanessa Püntener. Darin werden 12 Frauen vorgestellt, die für Berghütten in den Schweizer Alpen verantwortlich sind – allesamt Frauen, denen man sofort aus oben erwähnter Kaffeekanne eine Tasse einschenken und mit ihnen bei einem Stück Kuchen über die Berge reden möchte.
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Die Autorin Daniela Schwegler hat genau das getan (also geredet, Kaffee und Kuchen gab es evtl. nicht immer) und hat die 12 Frauen von ihrem Alltag auf Ihrer Hütte erzählen lassen, was sie davor gemacht haben, was sie lieben und was sie stört, was sie für Persönlichkeiten sind. Bei all der Idylle, die man sich bei eigenen Hüttenbesuchen so vorstellt, gibt es auch harte Zeiten, die man als Gast übersieht – wenn in Regenphasen tagelang kein Gast vorbeikommt, die Hüttenwartin auch im schlimmsten Sturm nach draußen zur Toilette muss, wenn sie beim herrlichsten Wetter den ganzen Tag hart arbeitet, wenn sie den ganzen grünen, blühenden Sommer im Tal verpasst.
Doch bei allen portraitierten Frauen in dem Buch hat man den Eindruck, dass die guten Erfahrungen und positiven Erlebnisse überwiegen, mit freundlichen Gästen, sonnigen Tagen, dem Gefühl von hingehören und angekommen sein, mit Freiheit und Unabhängigkeit. Die Texte sind teils beschreibend, teils in direkter Rede, mal einzeilige Ausrufe in Dialogen, mal lange fast philosophische Absätze, was die einzelnen Hüttenkapitel sehr abwechslungsreich macht und auch verschiedene Facetten der einzelnen Hüttenwartinnen verdeutlicht.
Tourentipps gibt es auch zu jeder Hütte und am Ende eine Karte der Schweiz, in der alle eingezeichnet sind. Vor allem beeindruckt das Buch aber durch die wunderschönen Fotos, die die Hüttenwartinnen, die Hütten und die Berge der Umgebung darstellen. Und die die Sehnsucht wecken nach den Bergen, nach einer Hüttentour ob in der Schweiz oder woanders, nach Schweizer Essen und Schweizer Dialekt und Schweizer Herzlichkeit. Eine große Buch-Empfehlung, wenn ihr Berghütten, schöne Bücher und Fotografien und die Schweiz mögt!
Infos: Daniela Schwegler, Bergfieber – Hüttenwartinnen im Portrait, mit 180 Fotos von Stephan Bösch und Vanessa Püntener, 256 Seiten, erschienen 2015 im Rotpunktverlag, ISBN 978-3-85869-668-7-
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Das Buch Bergfieber wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, herzlichen Dank dafür, ich möchte es nie wieder hergeben!
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Herausgeberin des Gipfelglück Blogs – seit 2011 eine Sammlung von persönlichen Erfahrungen beim Wandern, Bergsteigen, Radlfahren und Reisen, im Chiemgau, in den Alpen, weltweit.
Mit einer Vorliebe für Höhenmeter, Kuchen, Kaffee, Bücher, Yoga und Weit-Weg-Unterwegs-Sein.