Zum ersten Mal war ich am Sonntag in den Ammergauer Alpen wandern. Ettal kannte ich bisher nur aus dem Kreuzworträtsel (Bayr. Klosterort mit 5 Buchstaben), Schloss Linderhof wollte ich gerne irgendwann mal besuchen und habe es jetzt immerhin schon mal auf den Parkplatz geschafft. 2 Euro kostet der, vorne dürfen die Schlossbesucher parken, hinten die Wanderer.
Eher zäh geht es am Anfang auf einem kiesigen breiten Weg durch den Wald steil nach oben. Nach und nach weniger Bäume, dafür mehr Sonne und schon bald steht man an der Brunnenkopfhütte. Eingekehrt wird aber erst am Rückweg, zunächst geht es durch die Wiese an der Hütte vorbei- und plötzlich liegt vor einem ein unerwartet mächtiges Massiv, die Große und Kleine Klammspitze. Sehr imposant, sehr steil ragt es vor einem auf. Und die Sonne knallte runter am Sonntag, kein Schatten weit und breit, keine Spur von Mitte September. Dafür strahlend blauer Himmel und eine grandiose Fernsicht.
Der Weg wird endlich zum schmalen Pfad, geht durch die Wiese, das sogenannte Wintertal, leicht bergauf und bergab, am Hang entlang und im zickzack hinauf zur Klammspitze. Zwischendrin Blick auf einen Felsen, der aussieht wie ein riesiger Dinosaurier! Leichte Klettereinlagen sind notwendig, aber gerade als es so richtig anfängt Spaß zu machen, ist es auch schon wieder vorbei.
Nach 3 Stunden stehen wir auf dem Gipfel auf 1924 Meter und haben eine herrliche Rundumsicht. Das einzige, was ich benennen kann, ist allerdings der Starnberger See. Den Rest habe ich noch nie gesehen und es gab auch kein 360-Grad-Gipfelpanorama in meinem Buch. Ziemlich viele Leute sind hier oben, den Geocache GC2WVZ9 kann man trotzdem ganz in Ruhe und unbeobachtet finden. Am Rückweg liegt der Steilhang vor uns und der Pfad, der sich an den Hang schmiegt. An der Brunnenkopfhütte ist es nun wirklich Zeit für kühle Getränke, Kuchen und Kaiserschmarrn. Es gibt auch Betten hier, hier würde ich gerne mal übernachten.
Wasserknappheit herrscht, deswegen kein fließendes Wasser, nur Plumpsklos und eine Schüssel mit Wasser zum Händewaschen. Lange hält es mich nicht auf der Terrasse, es lockt ja noch ein zweiter Gipfel, noch ein zweiter Geocache GCH25N. Der Brunnenkopf-Gipfel ist nur eine Viertelstunde von der Hütte entfernt, recht steil aber einfach zu gehen, auch wenn’s oben ein Drahtseil zum Festhalten gibt. Hier auf 1.718 m sind keine Menschen, nur wir zwei, es ist auch nicht Platz für mehr Menschen. An der Hütte seien auf jeden Fall noch die zwei tollen Schaukeln erwähnt, die auch großen Kindern großen Spaß machen.
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Herausgeberin des Gipfelglück Blogs – seit 2011 eine Sammlung von persönlichen Erfahrungen beim Wandern, Bergsteigen, Radlfahren und Reisen, im Chiemgau, in den Alpen, weltweit.
Mit einer Vorliebe für Höhenmeter, Kuchen, Kaffee, Bücher, Yoga und Weit-Weg-Unterwegs-Sein.
2 Kommentare
Hallo Stefanie,
die Tour ist wirklich superschön. Dein Bericht ist Klasse! Kurz unterhalb des Gipfels der Klammspitze ist der Abbruch eine Herausforderung. Spannend aber mit Vorsicht zu genießen.
Letztes Jahr war ich auf der Runde auch unterwegs: Linderhof – Brunnenkopf – Klammspitze – Feigenkopf – Rückweg durch das Sägerbachtal. Eine tagesfüllende Tour: http://luftschubser.de/brunnenkopf-klammspitze-und-feigenkopf/
Dieses Jahr war die Kreuzspitze in den Ammergauer Alpen dran. Auch superschön und mit einwenig Klettereinlagen (ohne Versicherungen).
Die Ammergauer Alpen finde ich wirklich Klasse! Der Daniel steht noch auf meiner Liste – der höchste Berg der Ammergauer Alpen. Vielleicht zusammen mit der Upsspitze … :-)
Der Daniel steht tatsächlich auch sehr weit oben auf meiner Liste, eigentlich sollte er dieses Jahr noch fällig sein, aber es wird ja schon so früh dunkel… Und die Kreuzspitze schreibe ich mir mal auf, ich mag die Gegend auch sehr. Viele Grüße!