Wanderungen für Regentage sind gar nicht so leicht auszuwählen – vor allem weil ich ja die „guten“ Berge und Touren an guten, sonnigen Tagen erleben will. Passend für Regentage sind also Berge ohne spektakuläre Aussicht, mit hohem Wald-Anteil, eine Einkehr-Möglichkeit und eine Ablenkung, wie zum Beispiel viele Geocaches unterwegs. So eine Tour machten Sonya und ich im letzten Juli im Karwendel, von Wallgau aus.
Inspiriert wurde ich durch den „Weißbiertouren“-Wanderführer, in dem die Finzalm vorgestellt wird. Die kleine Blockhütte ist tatsächlich ein wahres Kleinod und absolut einen Ausflug wert! Man kann die Finzalm gut mit einem Besuch auf der Esterbergalm verbinden und auf dem Krottenkopf – oder aber die Alm einfach als ruhiges Ziel einer Schlechtwettertour sehen.
Der Weg zur Finzalm ist gemütlich, größtenteils verläuft sie auf breiten Wegen. Kleine – aber ehrlich gesagt unspektakuläre – Abstecher führen zur Bärenhöhle…
…und durch die Finzbachklamm. Der Wegabschnitt direkt am Bach ist relativ kurz,
…schon bald geht es den Hang hinauf, durch den Wald, und zu einem Aussichtspunkt hoch über dem Finzbachtal.
Die Finzalm ist herrlich winzig, nur ein paar Tische und Bänke drängeln sich um die Hütte (auf 1.041 m). Wir lassen uns eine deftige Brotzeit schmecken…
…der Finzbach plätschert in der Nähe, an den wenigen Nachbartischen wird träge geplaudert, ab und an kommen Radlfahrer vorbei und schauen über den Zaun. Die Alm ist nur wenige Wochen im Jahr geöffnet, obwohl sie leicht erreichbar ist, ohne viele Höhenmeter, scheint sie weit weg vom Alltag und der Zivilisation. Man könnte ewig hier sitzen und gar nicht merken, wie die Zeit vergeht.
Wir brechen dennoch nach einer Weile auf, wandern noch weiter am Bach entlang ins Tal hinein, an grünen Wiesen mit Wollgras vorbei.
Wir queren den Finzbach und widmen uns den vielen Geocaches, die hier versteckt sind. Forstarbeiten haben wohl manche Verstecke zerstört, was uns nicht weiter stört, denn die Ausbeute an gefundenen Dosen ist letztendlich ansehnlich (leider sind inzwischen die meisten dieser Caches nicht mehr aktiv, siehe geocaching.com).
Im Wald stört auch der Regen nicht übermäßig, trotzdem sind wir froh, Wallgau nach über 6 Stunden wieder zu erreichen. Für die wundervolle kleine Alm und das Geocachen hat es sich doch gelohnt, das bequeme Sofa zu verlassen und im Nieselregen und Grau-in-Grau etwas Bewegung und frische Luft zu bekommen.
Hier findet ihr den Bericht zur Wanderung im Finzbachtal bei Sonya .
Mehr lesen: in den Reisetipps fürs Karwendel
Herausgeberin des Gipfelglück Blogs – seit 2011 eine Sammlung von persönlichen Erfahrungen beim Wandern, Bergsteigen, Radlfahren und Reisen, im Chiemgau, in den Alpen, weltweit.
Mit einer Vorliebe für Höhenmeter, Kuchen, Kaffee, Bücher, Yoga und Weit-Weg-Unterwegs-Sein.
5 Kommentare
Danke für den Tipp! Von der Finzalm habe ich tatsächlich noch nie etwas gehört. Und auf kleine, gemütliche Touren stehe ich ja!
Viele Grüße
Maria
Ja, ab und an gibt es hier im Blog auch kleine gemütliche Touren :-) Und einen Besuch auf der Alm kann ich dir wirklich sehr empfehlen! Viele Grüße.
Eine herrliche Tour, die man auch jedem ambitionierten Spaziergänger empfehlen kann. Zwar sieht man tatsächlich kaum die Berge, dafür sieht man aber auch am Wochendende mitten im Juli kaum Menschen auf der Strecke…;-))
Handtuch und Badehose nicht vergessen!
Die Alm liegt nicht im Karwendel-
, sondern Estergebirge
Bist du da 100% sicher? Logisch fände ich das auch, in diversen Quellen zählt sie aber zum Karwendel…