Als der Winter in Radstadt / Salzburger Land langsam in den Frühling überging, als mit dem Karfreitag ein langes Bergwochenende starten sollte, da kamen die Schneeschuhe noch einmal zu einem Einsatz. Die einsamen 900 Höhenmeter zum Gipfel des Rossbrands ließen sich mit den Schneeschuhen gut bewältigen, ohne Einbrechen an weichen Stellen, ohne Risiko an vereisten im Schatten. Am Rossbrand auf 1.770 m erwartete uns ein Ausblick vom Feinsten und knapp unterhalb eine gemütliche Hütteneinkehr.
Der Rossbrand ist der Hausberg von Radstadt, rund 70 km von Salzburg entfernt im Pongau. Die Alpennordseite versprach eine sonnige Bergtour während für Kärnten auf der Alpensüdseite, unserem eigentlichen Österreich-Oster-Reiseziel, Regen angesagt war.
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Wir starten am kostenlosen Parkplatz Loretostraße außerhalb der Altstadt von Radstadt. Unser Weg führt uns entlang des Salzburger Almenwegs, auf dem markierten Weg 462. Der Weg ist allerdings für den Sommer beschildert, nicht speziell für Schneewanderer. Zunächst gut zu erkennen, später verschneit, zeitweise biegen wir vom Pfad im Wald auf die Forststraße ab, auch folgen wir zeitweise einer Skispur.
Auf 1.172 m erreichen wir die Bürgerbergalm, hier liegt der Frühling in der Luft. Auf eine Einkehr verzichten wir, auch wenn die große Terrasse mit dem Blick auf den Lackenkogel und seine Nachbarn äußerst einladend ist.
Nicht lange nach der Bürgerbergalm ziehen wir die Schneeschuhe an, damit geht es sich so viel einfacher im weichen Schnee im Wald. Auch wenn der Schnee an vielen Stellen schon mit Erde durchmischt ist. Je höher wir kommen, desto dichter wird die Schneedecke, es ist eine Schneeschuhwanderung vom Frühling in den Winter.
Knapp unterhalb des Gipfels kommen wir an der Radstädter Hütte vorbei – wenn man sie so anschaut, scheint sie nur im Sommer bewirtschaftet zu sein. Schade, aber es ist zum Glück nicht die einzige Hütte am Rossbrand.
Am Gipfel ist es mit der Einsamkeit vorbei. Hier sind Langläufer und Skitourengeher unterwegs, auch Fußgänger – sie sind mit der Gondel von Filzmoos heraufgekommen und 4 km weit zum Gipfel spaziert.
1.770 m hoch, welche eine Aussicht… Bischofsmütze und Dachstein. Hohe und Niedere Tauern, Großes Wiesbachhorn und Großglockner, Tennengebirge und Watzmann. Sonne und blauer Himmel, wohin man auch schaut. Der Gipfel ist ein weites, weißes Plateau – im Sommer, wenn der Almenweg mehr grün als weiß ist, kann man sicher herrlich im Gras auf dem Rücken liegen, stelle ich mir vor….
Wir überschreiten den Gipfel, folgen 10 min dem flachen gewalzten Weg und gehen eine kleine Steilstufe hinunter zur Karhütte. Am Karfreitag. Es ist wirklich Zufall!
Auf der kleinen Terrasse stehen gerade einmal vier Tische und ein paar Bänke. Die Hauswand wärmt den Rücken, wir halten die Gesichter in die Sonne, genießen Schokokuchen, Kaffee, Skiwasser.
Es fällt uns schwer uns von der gemütlichen kleinen Hütte und den ruhig plaudernden Menschen loszureißen. Aber wir wollen ja nach Kärnten weiter. Zurück am Gipfel des Rossbrand genießen wir noch einmal das Rundum-Panorama, stapfen dann entspannt mit unseren Schneeschuhen an der verschneiten Radstädter Hütte vorbei Richtung Tal.
Wir nehmen den gleichen Weg wie im Aufstieg, den Markierungen und der Skispur folgend. Nach dem gefühlten Trubel am Gipfel sind wir jetzt wieder völlig allein. Vermutlich gäbe es andere Abstiegsvarianten, aber wenn man sich nicht auskennt, wenn man keine Spuren sieht und auch noch nach Kärnten will, dann nimmt man besser den einfachsten Weg. Entspannt und flott geht es also bergab über die weiten weißen Flächen, durch den Wald, bis der Schnee aus ist. Wir sind wieder im Frühling angekommen, sogar kleine Blumen kann man schon finden.
Fazit: Der Rossbrand, den wir irgendwie ja nur „auf der Durchreise mitnehmen“ wollten, war ein toller kleiner Gipfel, der durch die Aussicht und die entspannte Einkehr in der kleinen Karhütte in sehr guter Erinnerung geblieben ist.
Von Radstadt ging es dann wie schon erwähnt nach Kärnten. Zum Faaker See, nach Klagenfurt, zu einer fantastischen Tour auf den Dobratsch. Den Bericht dazu kannst du hier lesen.
Alle Höhenangaben aus der Kompass Wanderkarte 31, Radstadt, Schladming, Flachau. Hier kannst du die Wanderkarte bei Amazon bestellen*.
Datum der Tour: 30. März 2018
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Herausgeberin des Gipfelglück Blogs – seit 2011 eine Sammlung von persönlichen Erfahrungen beim Wandern, Bergsteigen, Radlfahren und Reisen, im Chiemgau, in den Alpen, weltweit.
Mit einer Vorliebe für Höhenmeter, Kuchen, Kaffee, Bücher, Yoga und Weit-Weg-Unterwegs-Sein.