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Testbericht: Günstige Daunenjacke X-Light von Decathlon

von Stefanie Dehler
12 Kommentare
Daunenjacke von Decathlon

Bisher waren mir Daunenjacken ehrlich gesagt etwas suspekt. Zu viel „Plastik-Gefühl“, nichts Weiches, Natürliches, und was man über die Herkunft der Daunen so hört, ist auch oft erschreckend.

Andererseits haben Daunenjacken bei Bergtouren so viele Vorteile, so dass ich diesen Winter nun doch einmal eine getestet habe – und tatsächlich sehr begeistert bin von ihr. Meine neue Lieblingsjacke ist die günstige Daunenjacke mit Kapuze Forclaz 500 X-Light von QUECHUA aus dem Hause Decathlon

Werbehinweis:  Die Jacke wurde mir von Decathlon als Testprodukt zur Verfügung gestellt. Der Artikel enthält Affiliate Links*. Findest du Inspiration, findest du Gefallen an diesem Artikel und diesem Blog? Lade mich auf einen Kaffee ein!

Einfach ideal ist die Jacke bei Wanderungen an kühlen Tagen, wo man mit zwei Schichten bekleidet bergauf wandert, auch mal ins Schwitzen kommt – und dann am Gipfel, wo der richtige Wind bläst, schnell eine isolierende wärmende Schicht obendrauf braucht. Trotz Plastik-Gefühl und ziemlich viel Rascheln habe ich mich auf so einigen Gipfeln gerne in diese Jacke reingekuschelt, nachdem ich ein frisches T-Shirt angezogen hatte, und habe nie gefroren.

Am Gipfel in der Daunenjacke.

Für längere Wanderabschnitte, für längere Radlfahrten, wo ich ins Schwitzen komme, war die Jacke viel zu warm – es ist eine obere Schicht für wenig Aktivität und wenig Bewegung, maximal für gemütliche Spaziergänge.

Wichtig in diesem Zusammenhang auch: die Daunenjacken ist wunderbar leicht, 380 g in Größe M, lässt sich kompakt zusammendrücken und in den Rucksack reinstopfen und kommt zudem mit einem kleinen Beutel, der samt Jacke etwa 25 x 14 cm misst. Ideal also als Gipfeljacke.

Daunenjacke im Beutel - mit Handschuh zum Größenvergleich
Daunenjacke im Beutel – mit Handschuh zum Größenvergleich

Unter der Kapuze ist viel Platz, so dass man gut noch die Mütze anhaben kann. Es gibt aber keine Schnüre oä um die Kapuze enger oder weiter zu machen, bei hochgezogenem Reißverschluss reicht die Jacke bis zur Nasenspitze, lässt sich aber nicht regulieren.

Kapuze der Decathlon Daunenjacke

Der Reißverschluss vorne lässt sich sehr gut mit Handschuhen bewegen, was man von den beiden Seitentaschen dagegen nicht sagen kann. Diese (die Reißverschlüsse) sind winzig und eher unpraktisch, wohl eher dazu gedacht, erst nach der Tour etwas aus der Tasche zu nehmen. Zwei Innentaschen gibt es auch, wo man gut Akkus und Handy vor der Kälte schützen kann. Positiv zu erwähnen: der Front-Reißverschluss schließt oben im „Stofftäschchen“ ab, so dass man ihn ohne Festfriergefahr bis zur Nase hochziehen kann.

Zu klein für Hände mit Handschuhen...
Zu klein für Hände mit Handschuhen…

Sehr gut gefallen mir die 5 bunten Farben, in denen man die Quechua Daunenjacke kaufen kann. Der Winter ist doch oft viel zu grau und dunkel, da helfen die bunten Jacken etwas.

In der Daunenjacke X-Light verwendet Decathlon sowohl Naturdaune als auch synthetische Wattierung. Auf der Website gibt Decathlon an, dass die Daunen nicht von lebendigen Enten kommen. An gleicher Stelle wird die Wärmefunktion der Jacke folgendermaßen beschrieben (Zitat, gekürzt):

1. Thermofunktion durch Naturdaunen
Die Bauschkraft und Haltbarkeit der Daune verleihen ihr drei ideale Eigenschaften beim Wandern:
– Thermoregulierung aufgrund der zwischen den Daunen eingeschlossenen Luft.
– Kompression: Die Daunenfütterung lässt sich stark komprimieren.
– Geringes Gewicht: Daunen sind bei geringerem Gewicht ebenso warm wie Synthetikwattierungen.

2. Thermoisolierung durch die synthetische Wattierung
Die Wattierung bietet eine interessante Alternative zur Daune: – Selbst im nassen Zustand bietet sie eine gute thermische Isolierung.
– Sie ist ein wenig atmungsaktiv und daher für dynamische Aktivität geeignet (während die Daune nur bei statischer Aktivität genutzt werden sollte).
– Sie ist preisgünstiger.

3. Herstellungskonzept
Wir haben die Daunenjacke X-Light mit natürlichen Daunen und Synthetikwattierung gefüllt, um ein gutes Verhältnis aus Wärme, Leichtigkeit und Komprimierbarkeit zu erhalten, zu einem attraktiven Preis.
Vorderseite und Rücken: Daunenfüllung für angenehme Wärme. Die Daunenjacke bleibt leicht und komprimierbar.
Ärmel, Seitenbereich und Kapuze: Unsere funktionelle Wattierung ist bei gleicher Wärme weicher und lockerer- für mehr Leichtigkeit und Flexibilität.

Daunenjacke X-Light von Decathlon

An der Ausrüstung zu sparen ist immer so eine Sache – das Hochgebirge birgt Gefahren und man will diese durch mangelnde Ausrüstung nicht herausfordern. Viele Daunenjacken sind extrem teuer- was mich bisher zögern ließ. Viel Geld für ein Kleidungsstück ausgeben, das ich nur mal kurz dem Gipfelwind entgegenstelle? Auch hier punktet die Quechua X-Light- 39,90 Euro ist ein unschlagbarer Preis. Günstig und absolut den Zweck erfüllend!

Hier geht’s zum Decathlon-Onlineshop*


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Wichtiger Hinweis

Wie du sehen kannst, ist dieser Testbericht aus dem Jahr 2015. Produktpaletten von Marken und Läden verändern sich stetig… schau am besten mal in der Filiale oder im Onlineshop von Decathlon* nach, welche Daunenjacken es jetzt gibt und ob dir eine davon zusagt.

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12 Kommentare

Gerald 26. Januar 2015 - 09:23

Hallo Steffi,
danke für den ausführlichen Bericht.

Zu deinen eingangs erwähnten Vorbehalten gegenüber Daunen und Daunenjacken:

1. Ganz kann ich nicht glauben, dass bei einem Preis von unter 40 Euro die Gänse nicht leiden müssen bzw. einem Händler, dessen primärer Suchfilter aus „weniger als 50 Euro“ besteht, möchte ich a piori misstrauen. Seriöse Hersteller geben sowohl die Herkunft der Daune exakt an – siehe dazu „Mountain Equipment Down Codex“ – als auch das Mischverhältnis Daune zu Federn, sowie die Bauschkraft der Daune nach amerikanischer Skala. Alle 3 dieser Punkte lassen sich weder hier noch im Webshop finden und deuten für mich als Tester und Konsument auf mangelnde Transparenz hin.

2. Es gibt auch top Synthetik-Materialien, die dir bestimmt gefallen können, sich weich anfühlen und nicht rascheln. Damit sich deine Vorbehalte aber in Wohlwollen auflösen, müsstest du eine wirklich gute Daunenjacke probieren :)

Liebe Grüße aus Wien,
Gerald

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Stefanie Dehler 27. Januar 2015 - 07:20

Man muss bei Preisen und Suchfiltern auch sehen, dass es um Decathlon geht und nicht um eine Firma, die groß Bergsteiger sponsort oder Marketing macht- wo siehst du mal Werbung für Quechua? Dazu das große Filialnetz in Europa, wenn auch nicht in Süddeutschland/ Österreich, auch damit kann man ganz anders kalkulieren.
Und wie gesagt, ich fühle mich in der Jacke sehr wohl :-)

antworten
Alex von "Ein Blog namens Wander" 26. Januar 2015 - 16:10

Als ich die Überschrift gelesen hatte, war ich ganz gespannt auf deine Meinung. War nämlich vor einigen Wochen selbst zum ersten Mal bei Decathlon (auf Empfehlung – sonst wäre ich da wahrscheinlich nie hingefahren…) und vom Preis-Niveau sehr überrascht. So wie du mag ich auch bei den Kleidungsstücken, die nur gelegentlich zum Einsatz kommen, nicht unnötig viel Geld bezahlen.
Ich habe mit Thermoshirts gekauft, die ich jetzt schon beim Wandern und Joggen anhatte und bin positiv überrascht.
Viele Grüße
Alex

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Stefanie Dehler 27. Januar 2015 - 07:14

Das Geld, das man an einer Stelle spart, kann man woanders dann wieder ausgeben :-)

antworten
Rebecca 27. Januar 2015 - 09:50

Hi Steffi,

ich möchte mich dem Kommentar von Gerald gerne anschließen. Vor allem nach deiner zu Anfang geäußerten Skepsis bezüglich der Herkunft der Daunen hätte ich mir zu dem Thema ein paar Sätze mehr gewünscht. Wichtig (bzw. bei einem Kauf unumgänglich) wäre mir die Tatsache, dass die Daunen/Federn nicht von Gänsen aus Stopfmast kommen, denn sowas Grausames würde ich nicht unterstützen wollen!

Liebe Grüße

Rebecca

antworten
Stefanie Dehler 3. Februar 2015 - 19:51

Rebecca und Gerald,

ich habe bei Decathlon noch einmal nachgefragt und daraufhin die folgende Antwort bekommen (Original Zitat von Decathlon), die für euch hoffentlich auch ok ist. Nachprüfen ist natürlich immer ein Problem und ob ein hoher Preis *wirklich* glaubwürdiger ist?

„Die Daunen kommen aus Asien von toten Enten (zertifiziert) und die Hersteller müssen garantieren können, dass die Enten ein „gutes Leben“ hatten und nicht gequält wurden.

Die Bauschkraft der Daune nach amerikanischer Skala ist mindestens 540 Cuin.

Das Mischverhältnis Daunen zu Feder ist 75%: 25%.

Der günstige Preis kommt zum einen natürlich von der hohen Produktionszahl, vor allem aber auch aus unserer Philosophie heraus „Möglichst vielen Menschen den Sport zugänglich zu machen“. Wichtiger Bestandteil dieser Strategie ist eben ein günstiger Verkaufspreis. Das beachten wir und eben auch Quechua auch beispielsweise bei Marketingaktionen (wenig bezahlte Werbung). Außerdem arbeiten wir ja bezüglich Material und Entwicklung mit unseren hauseigenen Komponentenmarken und Forschungszentren zusammen. Dadurch „eingespartes“ Budget geht auch direkt in den Verkaufspreis.“

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Gerald 16. Februar 2015 - 21:06

Liebe Steffi, danke, dass du nachgefragt hast.

Einerseits bin ich überrascht, dass Decathlon überhaupt die Daten preis gibt. Auf der anderen Seite überrascht mich, warum das nicht ohnehin in den Produktdetails angeführt wird. Darum geht es aber jetzt nicht.

Ich verstehe das Argument um den billigen Verkaufspreis, der durch hohe Produktionszahlen und Verzicht auf Werbung erzielt werden kann. Für mich ist ein weiterer Grund für den „Kampfpreis“ sichtbar geworden, denn gespart wird auch bei der Qualität der Daune: Gute cuin-Werte starten bei 600, die Oberklasse liegt bei 800 und darüber. Das bedeutet, dass du beim gleichen Füllgewicht einer 800-cuin-Jacke im Vergleich zu der Quechua-Jacke mit 540 cuin einen größeren Wärmeeffekt um den Faktor 1,5 erzielst (= weniger Daune/gleichviel Wärme oder gleichviel Daune/mehr Wärme). Weiters wird dieser Wert durch das angegebene Mischverhältnis von 75:25 noch weiter erhöht. Top-Jacken gibt es mit einer Befüllung im Mischverhältnis 95:5.

Ob jetzt Daune mit großer Bauschkraft oder nicht, der Outdoor-Markt und auch die Verwendung von Daunen boomen. Gesteigerte Nachfrage bedeutet auch, dass die Preise für Daunen gestiegen sind. Vor allem und gerade erst dann, wenn die Tiere nicht lebend gerupft werden (da würde der Preis der Daune ja tendeziell geringer sein, da man in einem Leben eines Tieres öfter die Daunen rupfen kann). Wenn die Daune quasi „Abfallprodukt“ bzw. „Nebenprodukt“ von für die Mast gehaltene und für den Verzehr getötete Tiere ist – so wie bei Decathlon angegeben – wäre sie eher nicht billig. Trotz der hier verwendeten, eher minderwertigen Daune erscheint mir der Preis sehr suspekt. Ohne Zertifizierung bleibt einem nur, es dem Hersteller zu glauben oder nicht.

Wenn hier keine Tiere im Spiel wären, würde ich vermutlich auch nicht so besorgt reagieren. Aber ich bin vorsichtig geworden mit nicht nachweisbaren „Fakten“.

Liebe Grüße, Gerald

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Rebecca 6. Februar 2015 - 13:02

Hi Steffi,

finde super, dass du da nochmal nachgefragt hast. Ich vertraue bei so einem sensiblen Thema nur auf Zertifizierungen wie den Down Codex. Vermutlich kann oder will sich Decathlon dies nicht leisten, aber jeder muss da natürlich selbst entscheiden, ob er oder sie die Produkte dann trotzdem kauft.

Ein höherer Preis hat sicherlich nichts über die Herkunft oder Qualität der Daune zu tun, da gebe ich dir vollkommen recht! Und dass die teuren Klamotten bekannter Bergsportmarken auch größtenteils aus Asien kommen, ist ja ebenfalls bekannt. Die einzige Lösung dieses Problems sind meiner Meinung nach Zertifizierungen unabhängiger Kontrollorgane.

Liebe Grüße

Rebecca

antworten
Wolfgang 14. Februar 2016 - 18:26

Hallo Stefanie,

ich kann Deine Vorbehalte zu Daunenjacken komplett verstehen. Bin da auch kein Fan davon.
Gebe Dir aber recht, dass man für eine kurze Nutzung in Gipfelnähe sicherlich diese Daunenjacke kaufen kann. Solange man die Jacke nicht enormen Witterungen aussetzt und sie nur selektiv nutzt, sicherlich eine klasse Alternative.

Hast Du denn auch noch Erfahrungen mit anderen Daunenjacken gemacht?

Freue mich über eine Antwort.

Beste Grüße,
Wolfgang

antworten
Stefanie Dehler 1. März 2016 - 21:00

Nein, bisher keine weiteren Erfahrungen. Mit der Decathlon Jacke bin ich weiter sehr zufrieden!

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Julian 13. Februar 2017 - 10:30

Bezüglich Lebendrupf: ich habe dazu gefunden, dass Lebendrupf „nur“ bei Gänsen vorkommt, da deren Daunen hochwertiger sind und gleichzeitig nicht so viele Daunen durch Schlachtung zur Fleischgewinnung anfallen. Bei den weniger hochwertigen Entenfedern macht Lebendrupf wohl gar keinen Sinn, da ohnehin mehr Daunen anfallen als überhaupt benötigt werden. Da anscheinend nur Entendaunen in den Decathlon-Jacken sind, sollte Lebendrupf kein Problem sein. Ob die Enten ein halbwegs artgerechtes Leben hatten, ist dadurch natürlich nicht gesagt. Vom Preis-Leistungs-Verhältnis her finde ich die Decathlon-Daunenjacken ganz gut.

antworten
Stefanie Dehler 14. Februar 2017 - 18:57

Das ganze ist kein leichtes Thema, und schwarze Schafe gibts ja leider immer mal. Ich bin aber auch immer noch sehr zufrieden mit der Jacke!

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