Das Skifahren am Stubaier Gletscher war das Highlight beim Winterurlaub im Stubaital: das Wetter perfekt, der Schnee von einer Qualität, wie ich sie selten erlebt habe, der Ausblick auf die umliegenden Berge gigantisch!
Auch was das „Projekt Pistenglück“ angeht, kann ich das Skifahren am Stubaier Gletscher allen empfehlen, die als Erwachsene noch skifahren lernen wollen. Vor allem breite Pisten sind es ja, die wir suchen, und die findest du in diesem Skigebiet zur Genüge. Ich habe mir wieder einmal bei einem Privat-Skikurs ein paar Tipps zum Verbessern meiner Skikünste geben lassen, auch davon erzähle ich dir unten.
Aber man weiß ja, dass nicht alle Tage perfekt sind, es sind auch nicht alle Winter perfekt zum Skifahren, und dann? Auch dann gibt es im Stubaital genug Aktivitäten, vom Winterwandern über Schneeschuhtouren bis hin zum – du ahnst es, wenn du micht kennst – Kuchen essen in einer gemütlichen Hütte.
Dieser Artikel gibt dir jede Menge Tipps für einen Winterurlaub im Stubaital, der dich hoffentlich so begeistert wie mich auch.
Werbehinweis: Die Reise erfolgte auf Einladung des Tourismusverbands Stubai Tirol. Findest du Inspiration, findest du Gefallen an diesem Artikel und diesem Blog? Lade mich auf einen Kaffee ein! Abonniere gerne auch den kostenlosen Newsletter und folge Gipfelglück auf Komoot.
Inhaltsverzeichnis
Skifahren am Stubaier Gletscher
Was für ein Skitag, solche Wintertage stellen sich die meisten von uns doch vor, wenn sie ans Skifahren denken. Den ganzen Tag in der Sonne, auf und ab, der Schnee selbst mittags noch top, eine großartige Berg-Kulisse um dich herum – du merkst schnell, dass du hier in einem besonderen Skigebiet unterwegs bist. Dazu ist es ein Skigebiet, das viel für Anfängerinnen und Anfänger zu bieten hat – ganz viel Platz nämlich, genau was wir brauchen zum Lernen und angstfrei Fahren.
Der Parkplatz an der Talstation der Gondel auf den Stubaier Gletscher liegt auf 1.695 m. Also auf einer Höhe, auf der in anderen Skigebieten in den Alpen ein Gipfel oder die höchste Bergstation liegen. Vom hintersten Ende des Stubaitals geht es dann rauf rauf rauf, in ein Skigebiet mit Naturschnee, mit weiten breiten Pisten, mit viel Platz, in einer Landschaft, die dir ein Dauergrinsen ins Gesicht zaubert, mit Pistenglück über der 3.000 Meter Marke.
Ein Skigebiet mit 35 Abfahrten in allen Schwierigkeitsgraden, tatsächlich mit vielen blauen Pisten, auf denen sich schöne Schwünge ziehen lassen. Durch den Skikurs (siehe unten) habe ich leider lange nicht alle Ecken des Skigebiets gesehen, man bleibt beim Üben ja lange im gleichen Bereich, macht Erklär-Pausen und sucht nach den besten Pisten für bestimmte Übungen. Überall war viel Platz und obwohl es ein sehr sonniger Februar-Samstag war, hielt sich das Anstehen am Lift sehr in Grenzen, gefühlt ging es immer schnell weiter.
Noch ein Highlight übrigens: in der Gondel auf dem Weg zum Gamsgarten auf 2.620 m stehen auf einem Felsen tatsächlich mehrere Gämsen! Die Gondeln summen in ein paar Meter Entfernung vorbei, was die Tiere überhaupt nicht störte, sie fanden zwischen schneefreien Felsen einige schmackhafte Pflänzchen und hielten ihre Köpfchen in die Sonne. So toll!
Der sonnige Gamsgarten ist auch die zentrale Anlaufstelle für die Skischule, für Skiverleih und auch fürs Mittagessen. Von dort fahren Lifte in alle Richtungen und auch die Gondeln zurück ins Tal, wenn du auf die relativ schwierige Talabfahrt verzichtest. Der Skibetrieb am Stubaier Gletscher geht übrigens voraussichtlich bis Mitte Mai!
Mehr Infos: www.stubaier-gletscher.com. Im Abschnitt Nachhaltigkeit findest du einige Infos zu Bemühungen für nachhaltige Energie, Mobilität und Regionalität.
Skikurs am Stubaier Gletscher mit der Skischule Neustift Stubaier Gletscher
„Je besser die Position zum Berg, desto leichter kommst du um die Kurve und desto sicherer.“ Skilehrer Adrian von der Schischule Neustift Stubaier Gletscher hat schnell gemerkt, wo es hakt bei meiner Skitechnik und mit welchen Änderungen sich schnell Ergebnisse erzielen lassen. Entsprechend hat er in unserem Privat-Skikurs lustige Übungen ausgewählt, die mich lockerer auf den Ski stehen lassen und den Körper so positionieren, dass sich Kurven fast von alleine fahren.
Die Stöcke haben dabei eine wichtige Rolle gespielt – mal sollten sie parallel nach oben zeigen, mal parallel zum Boden, mal diagonal und manchmal habe ich die Stöcke ganz zur Seite legen müssen. Eigentlich ein Horror für mich, das Festhalten an den Stöcken bietet in brenzligen Situationen immer ein wenig Sicherheit – psychisch gesehen.
Auf diesen breiten Pisten am Stubaier Gletscher lässt sich allerdings wirklich vortrefflich üben, die anderen haben genug Platz zum Ausweichen – selbst an diesem sonnigen Samstag – und bei der wenig steilen Piste kann man sich auf die Figuren für das „Skiballett“ konzentrieren. Schnell merkt man dabei, wie man sicherer wird, wie viel man lernt, wenn man schön in der Spur des Skilehrers bleibt und versucht seine Haltung zu imitieren.
Natürlich merkt man sich nicht alles, aber einige der Übungen lassen sich an jedem weiteren Skitag weiter üben und damit immer weiter die Technik verbessern. Damit wird dann auch die Angst hoffentlich kleiner…
Wie oben schon erwähnt hat die Skischule ihren Treffpunkt am Gamsgarten gleich am Ausstieg der Gondel. Von dort lassen sich für alle Schülerinnen und Schüler die besten Pisten zum Lernen erreichen.
Mehr Infos: www.schischule-neustift.com/
Wanderung zur Galtalm
Die kurze Wanderung zur Galtalm (ca 4 km, ca 280 hm) war ein toller Abschluss für das Wochenende im Stubaital. An der Mittelstation der Kreuzjochbahn (Gondelbahn, 1363 m) im Skigebiet Schlick 2000 startet ein ausgeschilderter Wanderweg zur Galtalm, wobei die Schilder nicht so schön pink sind wie die am Waldraster Jöchl (siehe unten). Der Weg führt am Rand des Skigebiets entlang, ein kleines Stück geht man auf der Piste. Teilweise war der Weg sehr eisig, wir haben dann die Grödel angezogen, damit ging alles gut.
Es gibt zwei Gründe, warum ich dir diese (für mich ungewöhnlich) kurze Wanderung empfehle:
1.Die Aussicht – vom Inntal aus die ganze östliche Seite des Stubaital entlang, ein feiner Gipfel nach dem anderen, vom Patscherkofel über die Serles bis zum Habicht. Wunderschön!
2.Die Galtalm selber auf 1.634 m – solch schöne sonnige Hütten kann man nämlich durchaus auch ohne Ski erreichen, unabhängig von Fähigkeiten Schneemenge. Es gibt eine große Terrasse mit Blick auf die andere Talseite, auch Liegestühle, es dudelt leise Après Ski Musik von Wolfgang Ambros bis Falco und das Essen (Salat mit zwei Kaspressknödln) ist richtig gut!
Den GPX Track zur Wanderung findest du hier auf meinem Komoot Profil. Es gibt im Sommer auch Wanderwege aus dem Tal direkt zur Galtalm und/oder zur Mittelstation, ich kann aber nicht sagen, ob und wie diese Wege im Winter begehbar sind. Die Gondel fährt auch im Sommer und auch die Alm hat im Sommer geöffnet.
Mehr Infos: www.galtalm.at/
Schneeschuhwanderung zum Waldraster Jöchl
Das Wetter war nicht optimal bei der Anreise am Freitag mittag, aber gut genug für eine kleine Schneeschuhwanderung (ca 8 km, ca 420 hm) gleich am Eingang zum Stubaital oberhalb des Ortes Mieders. Zum Startpunkt setzt du dich in die Gondel der Serlesbahn bis Koppeneck auf 1600 m, dort starten zahlreiche Winterwanderwege, mit knallpinken Wegweisern beschildert, die man auch im wilden Schneetreiben vermutlich noch gut erkennen kann.
Die Wege sind teilweise gewalzt, für den Weg Nr 5 “Aufs Jöchl” haben wir allerdings die Schneeschuhe angezogen und sind dem gut gespurten Weg gefolgt, mit Blick auf die steile Wand der Serles. Es geht in der schneefreien Zeit wohl ein relativ einfacher Weg hinauf – die Serles hat es damit auf die To Do Liste für den kommenden Sommer geschafft!
Der Gipfel des Waldraster Jöchls 1878m ist bewaldet und unscheinbar, er hat ein Gipfelkreuz, an dem man gut, ohne allzu viel kalten Wind, Pause machen kann. Im Abstieg sind wir dem schmalen Weg weiter gefolgt bis zur großen Wallfahrtskirche Maria Waldrast (1641 m, sehr einsam an diesem Freitag, die Kirche war abgeschlossen) und dann über den breiten Wanderweg zurück zum Koppeneck. Vom Skigebiet bekommt man auf dieser Runde kaum etwas mit, das hat mir sehr gefallen.
An der Bergstation der Gondelbahn gibt es das gemütliche Berggasthaus Koppeneck zum Einkehren – zwischen Wandern im Schneetreiben und Rückfahrt mit der Gondel haben wir uns hier bei heißem Kaffee und leckerem Kuchen aufgewärmt.
Den GPX Track zur Wanderung findest du hier auf meinem Komoot Profil. Es gibt auch einen Weg direkt von der Talstation auf 960 m, wir hatten an diesem Tag leider nicht genug Zeit und haben deshalb die Gondel genommen.
Mehr Infos: www.serlesbahnen.com
Skifahren im Skigebiet Schlick2000 im Stubaital
Aus Sicht einer Ski-Anfängerin ist das Skigebiet Schlick2000 eher eine schwierige Angelegenheit, gefühlt alles sehr schmal und steil, wenig Naturschnee und insgesamt weniger Platz für schöne Schwünge als am Stubaier Gletscher am Tag zuvor.
Aus Sicht der „Stubaier Teenager“ sieht das ganz anders aus, die hatten ganz offensichtlich ihren Spaß und sind rasant durch jede Kurve und über jede Steilstufe geheizt – alle erwachsenen Anfänger werden verstehen, was ich meine.
Trotzdem lässt sich auch über dieses Gebiet einiges berichten – als Anfänger*in ist es vielleicht klug, eher unter der Woche zu kommen, wenn „die Jugend“ in der Schule sitzt. Zum einen gibt es eine neue 10er Gondelbahn an diesem Skigebiet, die Galtbergbahn, die von 1.310 m bis auf 1.765 m fährt. Sie ersetzt einen alten Schlepplift, im Rahmen des Neubaus enstanden auch neue Pisten in verschiedenen Schwierigkeitsgraden.
Gigangtisch ist die Aussicht auf die Gebirgskettte der Kalkkögel, eng stehende Gipfel wie Schlicker Seespitze, Riepenwand und Ochsenwand, die eine großartige Kulisse zum Skifahren bilden. Besonders schön ist die Aussicht von der Gipfelstation des Zirmachbahn Sessellifts sowie von der Kreuzjochbahn, wo Restaurant und Liegestühle zu längerer Pause motivieren.
Besonderes Schmankerl für mich dabei: vor einigen Jahren bin ich die Tour über die 7 Tuxer Summits gewandert, der Artikel dazu ist immer noch beliebt. Vom Skigebiet Schlick2000 aus hat man eine großartige Aussicht auf den Patscherkofel, die „7 Tuxer Summits“ und noch einige mehr!
Tipp: unbedingt mit dem Skibus zur Talstation des Kreuzjochbahn fahren, denn der Fußweg vom kostenlosen Parkplatz ist sehr weit! Als Ausnahme ein weiterer Tipp: Wenn du wie wir erst skifahren und dann noch zur Galtalm wandern willst, ist dieser Fußweg zum Parkplatz natürlich erst recht zeitraubend. Gönn dir in dem Fall die kostenpflichtige Tiefgarage der Talstation, dann sind die Wege kurz und du kannst gut am Auto Kleidung und Ausrüstung wechseln und zur Galtalm starten.
Mehr erfahren: www.schlick2000.at
Übernachten im Stubaital: Hotel Medrazerhof*** in Fulpmes
Wenn du hier schon länger mitliest, weißt du von meiner Tradition des „Dry January“, vom Januar ohne Alkohol. Ich war froh, dass unser Wochenende im Stubaital Anfang Februar stattfand, denn zum Abendessen im Hotel Medrazerhof in Fulpmes konnte ich so ein Glas Wein oder zwei genießen.
Fulpmes ist ein guter Standort, wenn du in verschiedenen Ski-/ Wandergebieten im Stubaital aktiv sein willst, du erreichst alle Gebiete schnell, bis zum Stubaier Gletscher brauchst du etwa eine halbe Stunde. Die Haltestelle des Skibus ist gleich am Hotel, was sehr praktisch ist, das Auto bleibt stehen, du musst mit den unbequemen Skischuhen aber auch nicht weit laufen.
Das Team im Hotel bemüht sich sehr um die Gäste, baut ein reichhaltiges Buffett zum Frühstück auf, viel Salat und eine Auswahl an mehreren Hauptgängen zum Abendessen, sogar Kaiserschmarrn gab es an einem Abend. Von den gemütlichen Zimmern hat man Blick auf die Berge und den Sternenhimmel.
Mehr Infos: www.medrazerhof.at
Ein Ausflug nach Innsbruck
Die Lage von Innsbruck inmitten der Berge begeistert mich immer wieder, die Nähe von der Innenstadt bis zu den Skipisten im Stubaital ist wirklich toll. Oder aber: umgekehrt!
Unser Aufenthalt dieses Mal war zu kurz um beides zu verbinden, aber bei einem längeren Winterurlaub im Stubaital stelle ich es mir toll vor, nach dem Skifahren oder Wandern noch mit dem Bus oder der Straßenbahn in die Stadt nach Innsbruck zu fahren. Punsch trinken am Christkindlmarkt, Bücher kaufen in der Wagnerschen Buchhandlung, die es seit 1639 gibt, am Inn bummeln, ins Museum gehen.
Wenn dich das anlacht, schau dir mal den Ski plus City Skipass an! Die Kombination aus Skiurlaub und Städtetrip mit so kleiner Entfernung ist wirklich etwas Besonderes.
Quellen: Alle Höhenangaben aus Infomaterial des TVB Stubai Tirol und der Skigebiete.
Zeitraum der Reise: Anfang Februar 2024
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Herausgeberin des Gipfelglück Blogs – seit 2011 eine Sammlung von persönlichen Erfahrungen beim Wandern, Bergsteigen, Radlfahren und Reisen, im Chiemgau, in den Alpen, weltweit.
Mit einer Vorliebe für Höhenmeter, Kuchen, Kaffee, Bücher, Yoga und Weit-Weg-Unterwegs-Sein.