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Münchner Hausberge: Hirschberg Winterwanderung

von Stefanie Dehler
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Bevor ich heute von der Wanderung auf den Hirschberg erzähle, möchte ich ein paar Worte über Fußball verlieren. Auf dem Weg zum Parkplatz in Scharling kommt man einem Sportplatz vorbei. Davor steht ein Schild – 30 km/h Höchstgeschwindigkeit BEI SPIELBETRIEB. Ist das zu fassen, wenn sie dort Fußball spielen, muss man langsamer fahren als sonst? Auf dem Rückweg wurde tatsächlich auf dem Platz Fußball gespielt und ich bin brav langsam vorbei gefahren, um den Ball, die Spieler und Fans nicht zu gefährden. Die Krönung: Der Verein, der dort spielt, heißt FC Real Kreuth e.V. Real! Hat auch eine Website und spielt in der Kreisklasse Zugspitze 2, derzeit Platz 3 in der Tabelle. Was man nicht alles lernt beim Wandern!

Hirschberg: Blick auf den Tegernsee

Aber nun zurück zum Thema: auf den Hirschberg wandern, im tiefsten Winter… Es hat noch mal geschneit am Tegernsee, aber dass es so viel sein würde, hätte ich dann nicht gedacht. Wir haben brav den Winterweg genommen, über einen breiten steilen Fahrweg zunächst, der im „richtigen“ Winter Schlitten-Piste ist. Unten mehr Kies und Schlamm als Schnee, der Schnee kommt von oben von den Bäumen runtergetropft und manchmal auch in kleinen Lawinen. Rechts und links des Weges ein wenig Frühlingsgrün und ein paar tapfere Blümchen – alles garniert von Neuschnee.

Und nach einer Weile läuft man nur noch durch Schnee, grün und Schlamm weit weg. Das letzte Stück zum ersten Gipfel, dem Kratzer, ist mit einem Stahlseil gesichert, das braucht man aber nur beim Abstieg. Der Weg bergauf geht auf gespurtem Schnee im Zickzack nach oben, der Blick wird Schritt für Schritt schöner, und das tollste ist: in dieser Gegend kann ich schon richtig viele Berge bestimmen, ohne App, ohne Panorama erkenne ich Wallberg und Breitenstein, Wendelstein und Halserspitz, Guffert und Fockenstein und viele mehr. Ab sofort werde ich auch den Hirschberg wiedererkennen! Die Sonne scheint, man weiß nicht so recht, ob man sich über den großartigen Ausblick freuen oder entrüstet sagen soll: „Hallo, es ist Mitte Mai!“

Blick vom Hirschberg nach Süden

Vom Kratzer Gipfel, einem Art Vorgipfel auf 1545 m, sieht man schon das Hirschberghaus, zunächst geht es aber noch zum Gipfel des Hirschberg. Über weite Schneefelder, auf schmalem Pfad, auf dem gerade 2 Füße nebeneinander passen, etwa 45 Minuten dauert es zum Gipfel. Ab und an weich und man bricht ein, meistens aber perfekte Februar-Bedingungen…

Der Gipfel auf 1670 m belohnt mit einem traumhaften Blick, wirklich, aber verbunden mit der Hoffnung, dass der ganze Schnee endlich schmilzt und man auch die höheren Gipfel erreichen kann, die jetzt noch unbezwingbar scheinen.

Hirschberg

Flott den Weg zurück und endlich Einkehr im Hirschberghaus. Draußen auf der Terrasse hält man es gut aus mit Mütze und so, Brombeerkuchen gibt es und heute mal ein Skiwasser. Drinnen ist der Kachelofen an…

Am Rückweg hilft das Stahlseil sehr, der Weg ist durch die vielen Wanderer inzwischen rutschig und eisig und matschig und alles gleichzeitig, da krallt man sich gerne an Seil und Wanderstöcken fest. Die Sonne und der Blick auf den Tegernsee sind wunderbar und über den Schnee aufregen hilft eh nix, also genießt man lieber. Weiter unten sind auch die rauschenden Schmelzwasserbäche und die Blumenwiesen ein Genuss, genauso wie die staufreie Rückfahrt nach München, muss man ja auch mal erwähnen.

Fazit: schöne Wintertour, die Wanderung auf den Hirschberg. Die Hütte ist das ganze Jahr geöffnet und wird im Winter wohl viel von Skitourengehern besucht. Der Parkplatz Hirschberg ist direkt am Ortsschild von Scharling und kostet 2 Euro – diese bitte in den gelben Kasten am Schild werfen! Es gibt wohl noch einen zweiten Parkplatz am anderen Ende, weiter südlich.

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Buchtipp: Die Bayerischen Alpen für Gipfelsammler - Gipfelglück 1. Oktober 2014 - 09:01

[…] Hirschberg […]

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Hirschberg 1668m - a classic summit in the Tegernsee region| : Klimbingkorns – the Passion of Rock Climbing 28. Oktober 2014 - 06:28

[…] readable links : Wanderung auf den Hirschberg from Uli, Stefanie’s “Gipfelbuch:Hirschberg” and Rebecca’s “Der perfekten Winterwanderberg” (all in german) describes […]

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