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Buchtipp: Leichte Klettersteige in den Alpen

von Stefanie Dehler
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Welcher Klettersteig ist leicht, welcher Klettersteig ist schwer?

Die meisten Klettersteige werden zunächst doch einmal unterschätzt – es ist kein Klettern, man ist gesichert, ein paar Leitern hoch ist doch kein Problem. Wie oft begegnen einem am Klettersteig Leute ohne Ausrüstung, ohne Helm, in Stadtschühchen. Keine Frage, Klettersteige boomen, jeder probierts mal aus, und die Faszination packt einen sofort- mehr Herausforderung als wandern, mehr in der Vertikalen, neue Perspektiven.

Leichte Klettersteige in den Alpen

Leichte Klettersteige in den Alpen

Im Bruckmann Verlag gibt es einen guten Klettersteig „Leitfaden für Einsteiger, Leichte Klettersteige in den Alpen. 50 Touren für Anfänger in einem relativ weit gestreuten Umfeld vom Allgäu bis zum Gardasee, von Berchtesgaden bis in die Schweiz. Alle beschrieben mit Skizze und einigen Fotos, Infos zu Gehzeiten, Einkehmöglichkeiten, sinnvollem Kartenmaterial und recht groben Beschreibungen- lang nicht jede Leiter und jede Nadel, mehr ein Überblick über die gesamte Tour.

Klettersteig Gardasee

Sentiero Fausto Susatti Gardasee

Einige davon kenne ich sogar schon: den Mittenwalder Höhenweg, den Rothe Flüh/ Friedberger Klettersteig und den Sentiero Fausto Susatti. Dass die drei für Anfänger geeignet sind, damit stimme ich den Autoren Eugen und Hildegard Hüsler zu. Die ersten beiden aber gleich schwer einzuordnen und den Fausto Susatti um Stufen schwerer?

Schwierigkeit ist subjektiv, der eine mag sich an einer Leiter kaum einhängen, für jemand anderes ist jede Stufe eine Überwindung. Einer schwingt sich mit Leichtigkeit einen überhängenden Felsen hoch, der nächste braucht 5 Anläufe. Ich fand, der Friedberger Klettersteig hatte so einige knifflige Stellen, die nichts für absolute Anfänger sind und mich haben sie einige Überwindung gekostet.

Klettersteig Waidring

Klettersteig in der Nähe von Waidring in Österreich

Als Autor muss man sicher irgendwie eine Einteilung vornehmen, im vorliegenden wird diese beschrieben mit „dem Schwierigkeitsgrad der naturbelassenen Route (nach der Alpenskala) und der Art bzw dem Umfang der angebrachten Eisenteile (Drahtseile, Haken, Leitern usw).“ Und bei aller Erfahrung ist da immer ein Teil Subjektivität dabei – und dem Klettersteig-Geher bleibt nichts übrig als einerseits in anderen Quellen nach weiteren Berichten suchen und andererseits frischen Mutes an die Sache herangehen. Wenn im Buch nur Stufe 1 oder Stufe 2 steht, wird es schon nicht so schlimm sein…

Mein Fazit: eine gute Übersicht für Klettersteig Anfänger, wenn man nicht so genau weiß, mit was man anfangen soll. Es ist leider wenig in Bayern dabei, sonst hätte ich sicher auch schon mehr gemacht. Man bekommt durch die Bilder als Anfänger auf jeden Fall eine gute Einsicht, welche Stellen einen erwarten können, welcher Abwechslungsreichtum, welches Abenteuer, welcher Spaß! Aber man sollte halt schon schauen, ob man von woanders noch Details oder weitere Einschätzungen bekommen kann, außerdem immer mit Helm und Klettersteigset unterwegs sein und bei Gewitter weg vom Klettersteig!

 

Das Buch „Leichte Klettersteige in den Alpen“ wurde mir vom Bruckmann Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Eugen E. Hüsler, Hildegard Hüsler, Leichte Klettersteige in den Alpen – Ein Leitfaden für Einsteiger mit den 50 schönsten Touren zum Kennenlernen. 144 Seiten, ca 120 Abbildungen, Format 16,5 x 23,5 cm, Klappenbroschur mit Fadenheftung. ISBN 978-3-7654-4211-7, erschienen März 2010, Preis 19,95 Euro

 

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