Die Golden Bay in Neuseeland, die nördlichste Spitze der Südinsel, ist wirklich ein Geheimtipp. Man kommt hier nur mit eigenem Auto hin, und die meisten Neuseeland-Reisenden haben einfach keine Zeit für diesen schönen Flecken. Schnell mal Abel Tasman und dann weiter Richtung Süden.
Ich hatte 2008 zum Glück die Zeit, gerade einen Job in einem B&B in Kaikoura abgeschlossen und ein paar Tage später wollte Mit-Reise-Besuch aus Deutschland kommen. Das Wetter war grandios (der Sommer 2007/2008 war fast so grandios wie der von 20012/2013…), die Landschaft ein Traum, ruhig und leer die Wanderpfade, Orte und Unterkünfte.
Das bekannteste in der Gegend ist noch der Start zum Heaphy Track, für den ich leider auch keine Zeit hatte, er geht 4 bis 6 Tage durch die Wildnis bis zur Westküste. Um manche Orte zu erreichen, muss man über Schotterpisten fahren, was mit eigenem Auto kein Problem ist, mit Mietwagen meist verboten.
Die wenigen, kleinen Orte an der Golden Bay wie Collingwood z.B. haben alle ein bisschen „Ende der Welt“-Athmosphäre, und hier gehen ja wirklich keine Straßen mehr weiter. Es gibt genug Unterkünfte, Cafes und Supermärkte, man kann aber durchaus Stellen finden, wo man lieber im Auto übernachtet, wie etwa hier bei Takaka:
Die Gegend bietet viel, was man im Rest von Neuseeland auch findet, aber meiner Meinung nach besonders schön, besonders leer, besonders besonders. Dünen, Wälder, lange goldene Strände, wilde Felsen, Wasserfälle, Vogelschutzgebiete, Buchten.
Der Pupu Hydro Walkway im Waikoropupu Valley
Die Waikoropupu Springs sind die größten Quellen Neuseelands und angeblich die saubersten der ganzen Welt. Ganz in der Nähe kann man einen schönen Spaziergang machen, den Pupu Hydro Walkway. Leicht, kurz, wenig anspruchsvoll, aber sehr lohnend.
Hier, wie an vielen Stellen in Neuseeland, wurde Anfang des 20. Jahrhunderts Gold in großem Stil gefördert (wie sagt man bei Gold, gewaschen? geschürft? abgebaut?). Mit einem ausgeklügelten System an Kanälen und Aquädukten wurde für den Bergbau notwendiges Wasser gelenkt, und dieses System wurde in späteren Jahren zur Stromgewinnung genutzt. Heute führt an diesen Wasserläufen der Wanderweg entlang, umgeben von Farnen, unzähligen Vögeln und anderem Getier.
Wainui Falls bei Takaka
Die meisten Wasserfälle in Golden Bay sind schwer zu erreichen, die Wainui Falls zwar klein aber nur einen kurzen Spaziergang von der Straße weg. Eine Hängebrücken-Begehung ist inklusive.
Am Farewell Spit
Sumpfig, sandig, eher schwer zugänglich ist die unendlich lange Landzunge ganz im Norden von Golden Bay. Etwas einfacher (Schotterpiste plus Wanderung) ist der Weg zum grandiosen Strand von Wharariki Beach. Dünen, Felsen, Seehunde, keine Menschen – das Ende der Welt:
Hier sind sicher mehr Tipps zum Spazieren gehen als zum richtigen Wandern- aber auf jeden Fall zu empfehlen, wenn man mal seine Ruhe haben will in Neuseeland. Sehr sehr entspannt, man ist hauptsächlich unter Neuseeländern. Ich wünschte, ich hätte einen Helikopter und könnte mal eben von München dort hin fliegen…
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Wandertipps Neuseeland
Teil 1 der schönsten Wanderungen in Neuseeland: Skyline Track,Lake Marian
Teil 2 der schönsten Wanderungen in Neuseeland: Roys Peak, Nelson Lakes
Teil 4 der schönsten Wanderungen in Neuseeland: Queen Charlotte Track
Herausgeberin des Gipfelglück Blogs – seit 2011 eine Sammlung von persönlichen Erfahrungen beim Wandern, Bergsteigen, Radlfahren und Reisen, im Chiemgau, in den Alpen, weltweit.
Mit einer Vorliebe für Höhenmeter, Kuchen, Kaffee, Bücher, Yoga und Weit-Weg-Unterwegs-Sein.