Bayern ist Bier und für Bier braucht man Hopfen! Aber wo und wie wächst Hopfen eigentlich? Das findet man am besten bei einer Wanderung auf dem Hopfenlehrpfad in der Nähe von Wolnzach in der Hallertau heraus- die Region Hallertau liegt nördlich von München und hier wird 1/4 der weltweiten Hopfen-Ernte angebaut!

Jeder, der schon einmal auf der Autobahn A9 zwischen München und Ingolstadt unterwegs war, hat die Hopfen-Felder der Hallertau schon einmal gesehen. Im Winter nur hohe Stangen, mit Netzen oben drüber, im Frühjahr mit hellgrünen Ranken und im Sommer mit buschigen, dunkelgrünen Blättern, die vom Boden emporwachsen.

Der Startpunkt für den Hollertauer Hopfenlehrpfad ist ein Wanderparkplatz etwas außerhalb von Wolnzach (Koordinaten Wanderparkplatz: N48°36.363 E11°36.773, einfach in Google Maps eingeben).

Der Lehrpfad ist 4 km lang, hat fast keine Steigungen, je nachdem, wie schnell man geht und wie viel man auf den 26 Infotafeln liest, dauert die Runde 1 bis 2 Stunden. Mit dem Fahrrad ist der Weg größtenteils auch machbar und es gab für einen Teil der Runde zudem einen Geocache namens Hopfenrunde (leider inzwischen archiviert…).
Also eigentlich ist es mehr ein Spaziergang als eine richtige Wanderung. Einkehren kann man auch nicht, also am besten ein Weg-Bier einpacken oder nach der Hopfen-Wanderung / Spaziergang in Wolnzach einkehren.

Man wandert auf Feldwegen direkt an den Hopfenfeldern vorbei, kann auch direkt hin und genau gucken und anfassen, abgesperrt oder eingezäunt ist hier nichts. Der Anblick der Pflanzen und ihren Kletterhilfen ist sehr faszinierend, hochrankend wie kaum eine andere Pflanze, so ganz anders als Getreide. Der Anbau ist auch aufwändig wie bei wenig anderen Pflanzen in der Landwirtschaft, der Hopfen „will jeden Tag seinen Herrn sehen“, heißt es. Die Infotafeln erklären alles, was man so wissen will, über die Pflanze selber, den Anbau, die Gegend, und alles was hier sonst noch wächst und kriecht und herumfliegt.

Die Drähte, an denen der Hopfen wächst, sind 7,5 Meter hoch, pro Pflanze braucht man zwei Drähte und je nach Sorte kommt man bei 1 Hektar Anbaufläche auf 30 Kilometer Draht! Pro Tag im Mai und Juni wachsen die Triebe um 35 cm!

Ein Stück führt der Wanderweg auch durch Wald, meist aber zwischen den Feldern hindurch. Nicht anstrengend, aber ein sehr schöner lehrreicher Spaziergang, der einen natürlich ein wenig durstig macht…

In Wolnzach gibt es auch das Deutsche Hopfenmuseum, was ich aber auch noch nicht kenne. Auf der Website des Museums kann man schon einiges Interessantes zur Geschichte des Hopfenanbaus nachlesen. Um den Hopfen richtig schön wachsen zu sehen, sollte man die Wanderung im Juli oder August machen, bevor zum Ende des Sommers mit der Ernte begonnen wird.



Herausgeberin des Gipfelglück Blogs – seit 2011 eine Sammlung von persönlichen Erfahrungen beim Wandern, Bergsteigen, Radlfahren und Reisen, im Chiemgau, in den Alpen, weltweit.
Mit einer Vorliebe für Höhenmeter, Kuchen, Kaffee, Bücher, Yoga und Weit-Weg-Unterwegs-Sein.
10 Kommentare
Bestimmt ein sehr interessanter Lehrpfad.
Sehr interessant. Das wird nächstes Jahr ausprobiert.
lg
marcel
Ich wollte immer schon mal mehr über den Hopfenanbau wissen. Muss ich nächstes Jahr mal ausprobieren.
Wilfried.
Alex, Bundeskater, Wilfried – danke für euer Interesse und viel Spaß nächstes Jahr bei der Hopfenwanderung!
Im Winter geht das zwar auch, aber da wächst halt nichts, das ist im Sommer wirklich schön.
Wahnsinn, wenn ich dran denke, dass meine Mum als Schulmädchen sich dort bei der Hopfenernte ein kleines Taschengeld dazuverdient hatte …
Danke für diesen „Weck-Artikel“: Werde daheim nach ein paar Geschichten aus der Zeit damals beim Hopfenbrocken in Erfahrung bringen! :-)
cheers
Alex
Ich wurde selber „geweckt“, als ich am Donnerstag auf der Autobahn dran vorbei gefahren bin. Das ist immer so ein toller Anblick! LG.
[…] dem dortigen Hopfenlehrpfad zu folgen, den man bei der beschriebenen Radlrunde auch kurz streift. Steffi von Gipfelglück weiss mehr […]
[…] dem dortigen Hopfenlehrpfad zu folgen, den man bei der beschriebenen Radlrunde auch kurz streift. Steffi von Gipfelglück weiss mehr […]
Leider fehlt die Karte mit dem genauen Wegverlauf
Ohje, das stimmt… 2013 habe ich den Artikel geschrieben. Am besten fahre ich noch mal hin und bringe dann eine Karte und GPS Track mit!
Bis dahin ein Tipp: in Google Mapes mal nach N48°36.363 E11°36.773 suchen, das sind die Koordinaten des Wanderparkplatzes, von dort war der Weg gut ausgeschildert!