Home bergaufbergab 7 Dinge, die glücklich(er) machen – Folge 22

7 Dinge, die glücklich(er) machen – Folge 22

von Stefanie Dehler
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Im Übergang vom Winter zum Frühling zeigt sich vielleicht am meisten, wie sehr das Wetter die Stimmung beeinflusst, zumindest bei mir. Mit mehr als einer Woche Dauerschneefall Mitte März war meine Laune tatsächlich auch einem ziemlichen Tiefpunkt.

Die Glücklichmacher-Serie wird dennoch nicht unterbrochen, wie du siehst, und damit sind wir direkt schon im ersten Punkt und können die Einleitung schön kurz halten.

Werbehinweis: Der Artikel enthält Affiliate Links*, das vorgestellte Buch ist ein Rezensionsexemplar des Verlags. Findest du Inspiration, findest du Gefallen an diesem Artikel und diesem Blog? Lade mich auf einen Kaffee ein!

1. Die Freiheiten des Bloggens

„Da muss ich mal mit der Chefredaktion sprechen.“ „Da müssen wir noch mal ein Meeting zu einberufen.“ „Das muss ich abklären.“

Lauter solche Dinge sind mir in Gesprächen und im Job begegnet in den letzten Wochen. Deswegen liebe ich das Bloggen, im Gipfelglück Blog seit jetzt 10 Jahren und auch davor in anderen Spielwiesen.

In meinem Blog mache ich, was ich will.

Ohne Chefredaktion, ohne Meetings, ohne Reingequatsche, ohne irgendwas. Ich könnte die „10 Dinge…“ vom März einfach ausfallen lassen. Oder sie kommen halt erst am 3. April. Am 3. April mit 7 Dingen statt 10, weil mir gerade die Energie fehlt 10 aufzuschreiben. Der Artikel ist fertig, ich kann ihn morgen im Newsletter verlinken, weil ich weiß, dass die Leser:innen im Newsletter den Artikel gerne anclicken. Er ist fertig, weil ich ihn heute schreiben wollte.

Vielleicht wäre eine Chefredaktion hilfreich, die auf die Uhr tippt und mich zwingt, bis zum 31. März den Artikel pünktlich abzuliefern. Vielleicht. Ob er so gut wäre? Ob es mir damit gut gehen würde? Ich muss mir die Gedanken nicht machen, denn ich allein entscheide, was auf diesem Blog passiert. Diesen Monat so, und im nächsten Monat vielleicht wieder anders.

Wenn dir 7 Punkte zu wenig sind – schau mal ganz unten, da sind alle bisherigen Folgen aufgelistet und du kannst einfach eine frühere Ausgabe lesen und dich inspirieren lassen.

2. Fahrradtour am Innradweg

Von Rosenheim nach Wasserburg führt der erste längere Ausflug mit dem Fahrrad dieses Jahr. Endich einmal Sonne an einem Wochenend-Tag! Ein paar freie Tage fielen in die Schnee-Phase, allzu oft ist das Wetter während der Arbeitswoche schön gewesen, pünktlich zum Wochenende kamen Kälte, Wolken, Regen und Schnee…

Aber dieser eine Sonntag war herrlich, nach fast 50 km gabs in der hübschen Altstadt von Wasserburg ein Eis, am Bahnsteig des Bahnhofs in Wasserburg noch einen Kaffee, und dann fuhren wir im Zug zurück nach Rosenheim. Den ganzen Tag keinen Schnee sehen, stattdessen grüne Wiesen und blühende Bäume, das hat einfach nur gut getan.

Am Innradweg
Am Innradweg von Rosenheim nach Wasserburg | Foto: @bergundball

3. Schneeschuhtour am Zeller Berg in Ruhpolding

Das Gegenteil zur Radltour oben, nur eine Woche vorher. So eine Tour hätte im Januar so richtig glücklich gemacht, im März war es immerhin ein Tag weg vom Schreibtisch.

Zum Zeller Berg geht es vor allem durch den Wald und über breite Forstwege, die Lawinengefahr ist niedrig. Es gab keine Spur vor uns, bei jedem Schritt sanken meine Beine bis zu den Knien in weichem Pulverschnee ein. Anstrengend, aber solcher Schnee ist schon auch ein kleines Wunder der Natur.

Es war ein Tag in schwarz-weiß-grau, weit weg vom Grün und Bunt des Frühlings. Wir gelangten zum Gipfel, dann fing es wieder an zu schneien, bergab ging es flotter in unserer nun gut begehbaren Aufstiegsspur – und ich war glücklich, bald wieder zu Hause zu sein, mit einem Kaffee und einem Glas Wein in der Badewanne zu liegen.

Man kann immer versuchen, das beste aus jedem Tag zu machen.

Schnee im März
Schnee in Ruhpolding im März

4. Im Musem!

Einen der angeprochenen freien Tage mit Schnee verbrachte ich mit etwas Besonderem: ich ging ins Museum. Vor zwei Jahren hätte ich das kaum als „Besonders“ bezeichnet (als toll schon), aber im März 2021 war die eine Stunde im Museum Brandhorst in München etwas, das mein Kopf überhaupt nicht mehr kannte.

Farben, Kreativität, Muster, Phantasie, Geschichten, Schönheit, Chaos. Wer in der Stadt wohnt, kann den eigenen Kopf in ganz andere Sphären schweben lassen, verglichen mit der Monotonie des Dorflebens. Aber irgendwas ist immer und wenig ist perfekt.

Im Museum
Brandhorst Museum München

5. Blut spenden

In dieser Sache kann ich mich immer nur wiederholen: Blut spenden ist so wichtig und es rettet Leben. Das einzige, was es dazu braucht, ist eine Stunde Zeit.

Während der Pandemie ist die Zahl der Blutspenden noch weiter gesunken, aus vielen verständlichen Gründen, ich war auch viel seltener als sonst. Wenn es deine Gesundheit erlaubt, dann möchte ich dich hier ermuntern dich aufzuraffen und einen halben Liter deines wertvollen Bluts zu spenden und Leben zu retten.

Blut spenden rettet Leben
Blut spenden rettet Leben

6. Dem Vulkan auf Island zuschauen

Es hatte etwas außergewöhnlich Beruhigendes, diesem Vulkan in Island beim Ausbrechen zuzuschauen. Der gemächliche Lava Fluss, die spritzenden Funken, die Stille Drumherum. Von Vesuv bis Tongariro, von Lanzarote bis Ecuador, ich mag Vulkane. Die Live Bilder aus Island waren eine wunderbare Ablenkung und haben mein Gedankenkarussell ganz wundersam beruhigt. Deins auch?

Der Vulkan auf Island
Screenshots vom Vulkan auf Island

7. Buchtipp: 12 Stories, die Mut machen [Rezensionsexemplar]

1 Milliarde Menschen weltweit lebt ohne Stromversorgung. 1,7 Milliarden Erwachsene haben kein Bankkonto. 750 Millionen Erwachsene, davon 2/3 Frauen, waren 2016 Analphabeten. Die Müttersterblichkeit ist in Entwicklungsländern 14 mal höher als in Industrieländern.

Schwellenländer leiden 8 mal mehr unter den Folgen des Klimawandels als Industrieländer. 200 Millionen Geflüchtete aus ökologischen Gründen wird es bis 2050 geben. 75% der durch den Klimawandel Heimatlosen sind Frauen.

Ungleichheit und Armut, und kein Weg raus aus dem Dilemma außer Flucht und Entwicklungshife? Der Bildband „12 Stories“ ist etwas wirklich Besonderes. Peru, Indien, Georgien und Tansania sind Beispiel-Länder, wo es den Menschen wirklich schlecht geht.

Eine Lösung, die im Buch vorgestellt wird, sind Mikrokredite, Hilfe zur Selbsthilfe. Die Idee ist, engagierten Leuten Kredite zu geben, damit diese ihr Unternehmen aufbauen oder vergrößern können um damit sich, ihre Familien und die Familien ihrer Angestelten ernähren zu können. Damit sind sie nicht von Hilfe von außen abhängig, können die Kinder in die Schule schicken, sich ärztliche Untersuchungen leisten und ihr Land voran bringen.

12 Stories, die Mut machen
12 Stories, die Mut machen – und die begeistern!

Das ganze wird in „12 Stories“ anhand von je 3 Menschen pro Land präsentiert, die bereits die Mikrokredite bekommen haben. Sie haben jetzt 6 Gewächshäuser auf ihrem Grundstück wie Simon in Tansania, haben in Georgien eine Schneiderei für Schuluniformen aufgebaut, die inzwischen Kirchengewänder nach Italien exportiert wie Elene und Aluda. Rakesh produziert in Indien Gasherde, mit 15 Angestellten und einer Nachfrage, die kaum zu bedienen ist. Lucia in Peru verkauft Kunsthandwerk, konnte mit ihrem Kredit Rohstoffe einkaufen, große Aufträge outsourcen und zuverlässige Absatzwege für ihre Waren arrangieren.

Wundervolle Fotos, tolle Illustrationen, Fakten und Daten als Hintergründe zu den Ländern, ein großes Bildband-Format – so macht es wirklich Freude, die vielen positiven, optimistischen Geschichten zu lesen. Der Autor Peter Fanconi ist Unternehmer und arbeitet in der Finanzbranche, seit Jahren engagiert er sich gegen Ungleichheit und Armut in Schwellenländern, unter anderem durch die Vergabe von Mikrokrediten.

12 Stories ist kein lockerer Alpenkrimi, kein Wanderbuch wie die Bücher, die ich sonst an dieser Stelle empfehle. Es ist anders, aber richtig richtig toll!

Info: „12 Stories, die Mut machen“ von Peter Fanconi & Robert Bösch, erschienen 2021 bei National Geographic, NG Buchverlag GmbH, ISBN 978-3-86690-770-6. Du kannst das Buch hier bei Amazon bestellen* – oder in deiner örtlichen Buchhandlung.

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