Die Passauer Hütte ist die einzige Berghütte in den Leoganger Steinbergen. Die Hütte befand sich also schon länger auf meiner “Liste”, zumal sie nicht weit von meinem Wohnort entfernt. 1.600 Höhenmeter rauf, 1.600 Höhenmeter runter ins Saalachtal – dann hast du nicht nur eine tolle Hütte besucht, sondern auch noch den Gipfel des Hochzint auf 2.246 m “mitgenommen”.
Hier kommt mein Erfahrungsbericht aus den Leoganger Steinbergen. Eine lange, einsame, wilde, abwechslungsreiche Bergtour.
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Auf den Hochzint
Bergtour in den Leoganger Steinbergen: Pfannsteig und Hochgrub
Wir starten zu dieser Tour im Tal der Saalach, zwischen Weißbach bei Lofer und Saalfelden am Steinernen Meer. Es ist ein unscheinbarer, leicht zu übersehener Parkplatz auf ca 680 m, kostenlos, mit einem Hinweis, dass die Passauer Hütte geöffnet ist. Das stärkt die Vorfreude.
Wir überqueren den Fluss, folgen ein paar Minuten der Asphaltstraße und biegen dann rechts auf den beschilderten aber wild bewachsenen Pfannsteig ab.
Sofort wird es steil, wir schrauben uns in Serpentinen einen sehr schmalen Pfad hinauf, immer geräuschvoll begleitet von der Bundesstraße im Tal.
Der Wald ist herrlich grün, moosig und schattig. Die ersten drei Stunden begegnen wir niemandem! Auch die Hochgrub Jagdhütte steht einsam da, das frische Wasser im Brunnen ist uns sehr willkommen. Das Wetter ist zwar nicht perfekt an diesem Tag, Wolken schießen überall herum. Durstig bin ich dennoch.
Wir verlassen den Bergwald, kommen auf die herrlichen Blumenwiesen des Hochgrub Gebietes.
Spätestens ab der Mittagsscharte sind wir auch nicht mehr allein, kurz vor der Passauer Hütte kommen einige Wege zusammen, auch der „Normalanstieg“ aus Leogang, die Klettersteige usw.
Bergtour in den Leoganger Steinbergen: zum Gipfel des Hochzint
An der Passauer Hütte 2.051 m stoppen wir nur sehr kurz, es ist windig, es fröstelt mich im durchgeschwitzten T-shirt. Dann lieber gleich weitergehen, bis zum Gipfel des Hochzint sind es nur 200 Hm.
Mit grünen Wiesen ist es endgültig vorbei, beim Blick rechts, links und geradeaus wird deutlich, warum diese Berge die Leoganger Steinberge heißen. Am Blick zurück bemerkt man vor allem, wie toll diese Hütte gelegen ist!
Rechts würde es zum Gipfel des Birnhorn gehen, auch diesen Gipfel der Leoganger Steinberge würde ich gerne einmal besteigen. Aber nicht an einem Tag, wenn, dann mit Übernachtung auf der Passauer Hütte!
Wir halten uns links auf dem bunt markierten Geröllpfad, kraxeln südseitig Richtung Gipfel weiter, ein wenig ausgesetzt, die Hände haben kurzzeitig mal Felskontakt.
Der Weg ist zwar schwarz markiert, der Kraxel-Abschnitt aber sehr kurz, schnell (45 min seit der Hütte) stehen wir am Gipfel des Hochzint auf 2.246 m. Er ist sogar recht geräumig, mit genügend felsigen Sitzmöglichkeiten.
Kalt ist es auch. Schnell Jacke, Handschuhe und Mütze anziehen, erst dann die Aussicht bewundern. Gegenüber oberhalb von Saalfelden: unsere Herbsttour vom letzten Jahr, Schwalbenwand und Hundstein. Östlich das Persailhorn, Seehorn und Kammerlinghorn, die Berchtesgadener Alpen. Im Norden die Reiter Alm, vor uns südlich die Pinzgauer Grasberge, die Kitzbüheler, und in allen Richtung aufgereiht hintereinander noch mehr Berge. So schön!
Bergtour in den Leoganger Steinbergen: auf der Passauer Hütte
So schön, doch die Hütte ruft, auch wegen ihr bin ich ja hier oben. Das erste Aufregende: an der Passauer Hütte auf 2.051 m laufen tatsächlich Hühner herum!
Ein paar Meter weiter sucht eine Katze Streicheleinheiten. Ich wähle aus der Speisekarte einen Marillenkuchen und eine Johannisbeer Schorle aus selbst gepresstem Saft, von dem man mir erzählt hatte. Und wahrlich, so einen leckeren Saft bekommt man selten! Zum Aufwärmen gibt’s noch einen Kaffee, an der windgeschützten Hauswand bleibe ich gerne noch ein paar Minuten länger sitzen.
Bergtour in den Leoganger Steinbergen: Abstieg zurück ins Saalachtal
Der Weg zurück ins Saalachtal ist allerdings lang, es wird Zeit für den Abstieg. Natürlich geht es schneller als im Aufstieg, aber es zieht sich. Erneut geht es durch die Latschen, durch die Blumenwiesen, zum Brunnen an der kleinen Hütte, in den Wald, zum Pfannsteig, man hört wieder die Autos auf der Bundesstraße, gelangt zum Asphaltweg, überquert die Saalach – und darf endlich am Auto die dampfenden Schuhe ausziehen.
Die Sommerhitze ist zurück, unvorstellbar, dass ich vor ein paar Stunden noch eine Wollmütze und Handschuhe getragen habe, 1.600 Höhenmeter höher. Kurzer Stopp an der Tankstelle – ein Eis ist jetzt genau das richtige. Im Nachhinein gesehen waren wir zwar lange unterwegs, aber es war nie schwierig, abwechslungsreich genug und einfach eine tolle Tour.
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Herausgeberin des Gipfelglück Blogs – seit 2011 eine Sammlung von persönlichen Erfahrungen beim Wandern, Bergsteigen, Radlfahren und Reisen, im Chiemgau, in den Alpen, weltweit.
Mit einer Vorliebe für Höhenmeter, Kuchen, Kaffee, Bücher, Yoga und Weit-Weg-Unterwegs-Sein.
2 Kommentare
Hallo Steffi, danke für den schönen Bericht! Wir waren an dem Tag quasi gegenüber unterwegs und haben die Hinterglemmer Berge unsicher gemacht. Daher hier ein verspätetes Winkewinke ?.
Oh, es freut mich von dir zu hören! Ich frage mich tatsächlich oft bei so einer Tour, wer wohl gegenüber irgendwo sitzt und zu meinem Gipfel rüberschaut. Manchmal sieht man ja kleine schwarze Punkte, die sich bewegen, aber meistens sind die anderen ja „unsichtbar“. Viele Grüße!