Kreta im Frühling: 3 Wanderungen und jede Menge Highlights

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Nach Kreta im Frühling, ist das eine gute Idee? Ein eindeutiges Ja, auch wenn mich doch mehr Wolken auf der griechischen Insel im Mittelmeer erwartet haben als ich gedacht hätte. Aber die milden Temperaturen, wandern im T-Shirt, draußen sitzen und ein Glas Rosé trinken – das tut so gut nach einem langen kalten feuchten deutschen bzw bayerischen Winter.

In diesem Kreta Reisebericht erzähle ich dir von einigen schönen Wanderungen, die man im westlichen Teil von Kreta im Frühling unternehmen kann – auch von der Samaria-Schlucht, ja! Außerdem habe ich zu den größeren Orten meine Highlights zusammengestellt, die dich hoffentlich zu deiner eigenen Reise nach Kreta inspirieren werden. Denn trotz des Fokus auf Pauschalurlaub und Massentourismus findet man auf Kreta tolle ruhige Ecken und herrliche Wanderwege!

Werbehinweis: Der Artikel enthält Affiliate Links* **, der empfohlene Wanderführer ist ein Rezensionsexemplar des Verlags. Findest du Inspiration, findest du Gefallen an diesem Artikel und diesem Blog? Lade mich auf einen Kaffee ein! Abonniere gerne auch den kostenlosen Newsletter und folge Gipfelglück auf Komoot.

Wandern auf Kreta im Frühling

Der höchste Berg auf Kreta heißt Timios Stavros, er liegt im Ida Gebirge in der Mitte der Insel und ist 2.456 m hoch! Im Frühling liegt hier oft noch Schnee, vereiste und rutschige Stellen können einem das Leben schwer machen – deswegen habe ich lieber gleich darauf verzichtet und mir andere Wanderungen aus dem Wanderführer ausgesucht. Aus der Ferne sehen die schneebedeckten Gipfel des Ida Gebirges wunderschön aus!

Wanderwege im Westen Kretas gehen durch Schluchten, am Meer entlang, zu abgelegenen Stränden, es gibt Rundwanderungen zu Kirchen und Mühlen, zu Olivenhainen und wilden Blumenwiesen. Hier ist eine Auswahl von Touren, die mir besonders viel Freude bereitet haben:

Wanderung durch die Samaria Schlucht im Frühling

Am 1. Mai startet die berühmte Samaria Schlucht in die Saison, eins der großen Highlights Kretas, das täglich von Menschenmassen besucht wird… Außer am 1. Mai und wenn das Wetter nur mäßig gut ist. Es lohnt sich, eine geführte Tour zu buchen – nicht, um durch die Schlucht geführt zu werden, sondern um entspannt mit dem Bus zum Einstieg zu fahren, am Ende der Schlucht aufs Schiff zu kommen und mit dem Bus wieder ins Hotel zurück gefahren zu werden. Mit dem Auto oder Linienbussen ist das ganze Unterfangen kompliziert.

Vom Startpunkt im Inselinnern wandert man 1.250 m bergab und 16 km südlich bis zum Meer, durch die längste (oder eine der längsten….) Schlucht Europas. Die Orientierung durch die Schlucht ist leicht, der Weg meist gut zu gehen, entsprechend zieht die Samaria Schlucht sehr viele Leute an – das muss man mögen. Die Landschaft ist äußerst faszinierend und abwechslungsreich, am Ende lockt das Bad im Meer.

Am 1. Mai 2023 war das Wetter teilweise sehr ungemütlich, sogar ein Regenschirm kam zum Einsatz, aber die Wanderung durch die Schlucht war dennoch ein tolles Erlebnis – und ich war die erste, die in diesem Jahr die Geocaches in der Schlucht finden konnte. Es gibt einige große schöne Picknickplätze, es gibt auch Wasserstellen und Toiletten. Man ist im Nationalpark unterwegs!

In Agia Roumeli erreicht man das Ende der Schlucht und ein kleines Dörfchen am Meer, das man nur mit dem Schiff verlassen kann. Die Zeit bis zur Abfahrt vertreibt man sich in zahlreichen Cafés und Restaurants, bei geführten Touren ist die Zeit großzügig bemessen, damit es alle rechtzeitig zum Schiff schaffen.

Die Weg-Strecke findest du auch auf meinem Komoot-Profil.

Wanderung von Paleochora nach Anidri

Auf diese Küstenwanderung hatte ich mich ursprünglich sehr gefreut, doch überraschenderweise hat das Wetter nicht mitgespielt – wegen Sturm fuhr das Schiff nicht und ich wurde auf halbem Wege von einem krassen Gewitter überrascht. Dennoch gehört die Wanderung zu meinen schönsten Erinnerungen an Kreta!

An der Südküste von Kreta verläuft der Europäische Fernwanderweg E4; ein Fährschiff verbindet mehrere Küstenorte, so dass man auch Tagestouren unternehmen kann (außer bei Sturmwarnung…). Ohne das Schiff hatte ich die Route Panoramaweg nach Anidri – Anidri Schlucht – Küstenweg geplant. Doch wegen dem Gewitter endete die Tour bereits in Anidri, die Wirtin im Café hielt das erstbeste Auto an und ihr Bekannter nahm mich mit zurück nach Paleochora. Die netten Gespräche hätte es ohne das Gewitter nicht gegeben…

So kann ich aber nur vom Panoramaweg nach Anidri schwärmen, von dem steinig-stacheligen Pfad mit Meerblick, von der kleinen aussichtsreichen Kapelle und dem Dorf Anidri. Auf der schattigen Terrasse des Old School House Café sitzt man an knallbunten Möbeln und bekommt fantastisches Essen serviert (eine Art Kürbis Quiche) und einen heißen Cappucino – bis Donner die Idylle unterbricht. Trotzdem so ein schöner Vormittag! Zur Tour auf meinem Komoot Profil

Wanderung zum Palmenstrand Preveli

So hatte ich es mir tatsächlich vorgestellt, das Wandern auf Kreta. Man startet in der Pampa an einem Olivenhain (und einer schönen alten türkischen Brücke), wandert über schmale einsame Pfade kreuz und quer, bergauf bergab und kommt schließlich an einen Strand.

Am Strand quert man barfuß einen Bach um zum Kiosk zu kommen (der natürlich Kreditkarte akzeptiert, wie alle). Über den „Hauptweg“ am teuren Parkplatz vorbei zurück auf die kleinen Pfade, wo man nur ein paar Schafe und Ziegen und viele Eidechsen trifft und irgendwann wieder am Auto steht. Mit Wanderführer und GPX Track überhaupt kein Problem, wild und doch sehr angenehm zu gehen!

Sehenswerte Orte und Städte im Westen von Kreta

Die großen Orte liegen alle an der Nordküste – Heraklion, Rethymno und Chania. Eventuell findest du auch andere Schreibweisen, und natürlich auch die Ortsnamen auf griechisch. Die Straßenschilder sind glücklicherweise alle zweisprachig, die griechischen Buchstaben kann man nicht immer so schnell übersetzen.

Im bergigen Inselinnern fährt man durch viele kleine Dörfchen, manche verschlafen, manche voller Keramikläden, Tavernen, berühmten Klöstern.

Die Kombination hat mir gefallen – tagsüber unterwegs in den Dörfern und auf den Wanderungen, abends zurück in die Gassen der Städte zum Bummeln und Essen.

Rethymno

Eine wunderbare Stadt zum Bummeln und zum Essen. So viele schöne Plätze und Gassen, wo man sich gerne hinsetzen möchte, ein Glas Wein trinken, hier und da Meze essen: fritierte Zucchiniblüten, Hackfleischbällchen, breite Pommes, Blätterteiggebäck mit Käse, Honig und Zimt. Beim Bezahlen bringt man dir automatisch einen Raki und noch ein Stück Kuchen – die kretischen Gastronomiebetriebe meinen es gut mit dir in Rethymno.

In der Ferne siehst du die Berge, rund um den Hafen gibt es an Land und auf dem Wasser viel zu beobachten. Von Rethymno aus lässt sich gut der Ausflug in die Samaria Schlucht buchen, der Bus sammelt dich früh an einer Bushaltestelle in der Nähe deines Hotels auf. Auch die Wanderung zum Palmenhain Preveli geht gut von Rethymno, die Stadt bildet dann einen schönen Tagesabschluss, so wie man sich Griechenland im Frühling vorstellt.

Chania

Chania ist wahrlich eine Schönheit an der Nordküste Kretas, weit im Westen. Gemütliche Restaurants, schöne Cafés am Wasser, eine hübscher Leuchtturm wieder am Ende einer langen Mole.

Das Archäologische Museum in Chania hat mir extrem gut gefallen, erst 2022 eröffnet und damit viel moderner und übersichtlicher als das alte, vollgestopfte Museum in Heraklion (das trotzdem auch sehenswert ist). Die Geschichte Kretas ist faszinierend und in diesem Museum bekommt man einen guten Überblick. Auch das Café des Museums kann ich dir empfehlen!

Heraklion

Heraklion ist die Hauptstadt von Kreta, hier verbrachte ich die letzten Tage der Reise. Ich habe es sehr genossen – meine Mini-Ferienwohnung lag mitten in der Fußgängerzone, die vor allem aus Kneipen und Cafés besteht. Anders als in den anderen Städten ist das direkte Zentrum nicht am Wasser, die Athmosphäre ist nicht 100% touristisch wie anderswo.

Mit dem Linienbus kommt man leicht nach Knossos (siehe unten), alles andere geht gut zu Fuß. Meine Highlights:

Archäologisches Museum: einerseits alt, laut und anstrengend, andererseits ein toller Einblick in die alte kretische Kultur. Von den Labyrinth-Symbolen über die Bienen bis zu den Stier-Springern, Schmuckstücke, Tassen und Blumenvasen, Skulpturen – 4000 Jahre alt, aber vom Design so geschmackvoll, dass es zT auch in die heutige Zeit passen würde!

Spaziergang an der langen Hafen Mole bis zum Leuchtturm: Am Leuchtturm liegt ein Geocache, an der Hafenmauer selber gibt es tolle Street Art zu bewundern. Sowohl auf der Mole als auch auf dem Wasser passiert so viel, es gibt überall etwas zu sehen.

Paleochora

Ein Gefühl vom Ende der Welt, aber ein besonders schönes Ende. Hier wäre ich tatsächlich gerne länger geblieben, hätte beim Kaffee oder Wein aufs Meer geblickt, hätte kleine Spaziergänge unternommen. So hatte ich nur eine Nacht…und tagsüber ein krasses Gewitter, nach der Wanderung nach Anidri. Meine Highlights:

Spaziergang zur Burg: Von der Burg sind nicht viel mehr als Mauerreste übrig, aber hier lässt sich ein besonders schöner Sonnenuntergang beobachten! Der Blick geht auf die gesamte Halbinsel, die einen Sandstrand auf der einen und einen Steinstrand auf der anderen Seite hat.

Abendessen im Third Eye: Vegetarisch oder vegan essen ist auf Kreta oft nicht ganz so einfach (außer bei Meze – da lassen sich oft Gemüsegerichte bestellen). Deswegen ist das „Third Eye“ berühmt – das fantastische Essen ist teils griechisch, teils asiatisch und man sitzt sehr gemütlich.

Knossos

Der „Palast von Knossos“ ist die größte historische Sehenswürdigkeit von Kreta – und durchaus umstritten. Ich war sehr begeistert vom Besuch, auch weil ich eine fantastische Reiseleiterin erwischte hatte, die toll erklärt und erzählt hat.

Die Minoer, die vor 4000 Jahren auf Kreta lebten, sind als erste Hochkultur Europas bekannt. Ca 1900 v Chr bauten die Minoer den ersten Palast auf Kreta, seine Ruinen wurden erst im frühen 20. Jahrhundert vom Archäologen Arthur Evans entdeckt – das als ganz kurze Kurzform der Geschichte Kretas. Evans hat Teile der Ruinen wieder aufgebaut und bunt anmalen lassen, so wie er sich die ursprünglichen Gebäude des Palastes vorgestellt hat. Das gefällt nicht allen – mir aber schon! Vielleicht braucht es eine gewisse Fantasie, um mit der Arbeit Evans‘ umgehen zu können.

Die Erforschung der minoischen Kultur in den kommenden Jahren wird noch spannend sein, laut unserer Reiseleiterin muss nämlich alles bis zu den Schulbüchern neu geschrieben und gedacht werden. Wurde Minos bisher als Name eines König gehalten und Knossos für einen Palast, so interpretieren neuere Forschungen „minos“ als Titel einer Herrscherin und den Palast eher als einen Handelsplatz und ein Wirtschaftszentrum. Eine Herrscherin über einen Handelsplatz konnte sich Evans um 1900 sicher nicht vorstellen, wir dürfen gespannt sein, welche Geheimnisse die Ruinen, Fresken und archäologischen Funde noch preisgeben werden.

Du kannst Knossos ganz einfach mit dem Linienbus von Heraklion aus erreichen und dann allein/ mit Audio Guide über die Anlage gehen oder eben mit Guide. Es gibt auch die Möglichkeit, eine Tour direkt von Heraklion aus zu buchen, wo noch mehr Punkte angefahren werden. Willst du auch das Archäologische Museum in Heraklion besuchen, sparst du mit dem Kombiticket. Ich verlinke dir alle Varianten unten bei Get your Guide – ich bin mit dem Linienbus gefahren und hatte die geführte Tour bei Get your Guide gebucht.

Deinen Knossos Besuch bei Get your Guide buchen**

Wanderführer für Kreta [Rezensionsexemplar]

Bei einer Woche Zeit musst dich dich beim Planen deines Kreta-Urlaubs für den Osten oder den Westen der Insel entscheiden, grob von Heraklion aus gesehen. Sonst verbringst du mehr Zeit mit Herumfahren als mit dem Erleben der Insel. Diese Tatsache berücksichtigt auch der Conrad Stein Verlag bei seinen Wanderführern, einer für den Westteil, einer für den Ostteil von Kreta.

Im Frühling liegt auf den hohen Bergen im Ida Gebirge oft noch Schnee, gerade dann hat dieser Wanderführer wirklich praktische Ideen parat. Natürlich wird der Weg durch die Samaria Schlucht beschrieben, genauso wie die Imbros Schlucht. Dazu gibt es Wander-Vorschläge an der Küste entlang, die man mit Schiff kombinieren kann, kleine Runden durch Olivenhaine und wilde Wiesen, einige Berggipfel oder auch eine Runde am berühmten Arkadi Kloster.

Alle Touren, die ich oben erwähnt habe, habe ich vor der Reise aus dem Wanderführer herausgesucht und dann vor Ort dem Wetter entsprechend gewählt oder umgeplant. Ich habe mir die GPX Tracks aufs Handy geladen bzw auf Komoot und hatte auch immer den Wanderführer im Rucksack, der klein und leicht ist, ideal zum Mitnehmen. Die Tourenbeschreibungen haben immer sehr gut gepasst, hilfreich sind die Kartenausschnitte, Höhenprofile und Fotos. Alles Wichtige, was man braucht, ist vorhanden, wie Anfahrt, Einkehrmöglichkeiten, Daten und Fakten. Alles in allem: sehr nützlich!

Infos zum Buch: Kreta West aus der Reihe Outdoor Regional, erschienen 2021 im Conrad Stein Verlag, ISBN 978-3-86686-636-2. Du kannst den Wanderführer hier auf Amazon bestellen* oder hol ihn dir in deiner Lieblings-Buchhandlung!

Unterwegs auf Kreta im Frühling- Praktische Tipps

Essen und Trinken

Ohh das gute Essen auf Kreta, der gute Wein… sicher ein Highlight dieses Inselurlaubs. Zucchini und Knoblauchbrot, Gebäck in Honig getränkt, in der Stadt gibt es natürlich auch mal veganes Gyros zum Probieren, und überall eine gute Mischung aus alten, traditionellen Tavernen, modernen Cafés und einfach ein paar Stühlen am Straßenrand.

Kreta mit dem Mietwagen

Gefühlt sind alle Leute auf Kreta mit kleinen weißen Mietautos unterwegs. Das lohnt sich vor allem, wenn man an die Startorte von Wanderungen gelangen und die Dörfer im bergigen Inselinneren besuchen möchte. Navigation über Google Maps hat immer gut funktioniert (die Aussprache der griechischen Ortsnamen war meistens ok), die Schilder an den Straßen kommen in zweifacher Ausführung, lateinische und griechische Schrift, immer kurz hintereinander.

Parken in den Städten ist kompliziert und teuer, deswegen ist es besser, außerhalb zu parken und dann zu Fuß die Städte zu erkunden.

Mein Tipp: Mietwagen Preisvergleich auf Check24** nutzen!

Griechisch und andere Sprachen

Kreta ist eine Insel des Massentourismus – man ist darauf eingestellt, dass die Reisenden hier kein griechisch sprechen oder lesen können. Alle sprechen englisch, viele Leute in Hotels und Restaurants sprechen auch deutsch. Straßenschilder sind zweisprachig wie oben erwähnt, Speisekarten in der Regel auch und im Supermarkt ist es unkompliziert, die richtigen Produkte zu finden.

Wie überall freuen sich die Einheimischen, wenn man wenigsten ein paar Wörter griechisch lernt, danke und bitte, guten Morgen und auf Wiedersehen, das kann man sich merken!

Auf Apps wie Duolingo griechisch lernen geht natürlich auch, es beginnt aber mit zählen Lektionen zu den Buchstaben und der Schrift – ich habe recht schnell wieder aufgegeben.

Hilfreich ist die gute alte Google Translate App mit der Kamera Einstellung, die man zB über einen Kassenzettel aus dem Supermarkt hält und wie von Zauberhand erscheint die deutsche Übersetzung über den Hyroglyphen-artigen griechischen Wörtern.

Datum der Reise: Anfang Mai 2023

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