Gipfelsammler können in den Tannheimer Bergen einen schönen “Vierer” abhaken, mit Rohnenspitze, Zirleseck, Ponten und Bscheißer. Oder 3 1/2, denn das Zirleseck mag nicht so recht mitzählen.
Bei der knackigen 4-Gipfel-Tour im Tannheimer Tal wechseln sich zähe, zermürbende Anstiege mit genussvollen Kraxeleien, einsamen Gipfeln und tollen Ausblicken ab. Mit Start und Ziel in Schattwald, samt Gipfelpausen und Einkehr auf der Stuibensenn Alm hat diese Bergtour bei uns rund 7 Stunden gedauert.
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Je nach Wetter, Kondition und mentaler Stärke lässt sich diese Bergtour bestens verkürzen, verlängern und spontan der Tagesform anpassen, da von der Höhe überall wieder Wege hinunter nach Schattwald im Tannheimer Tal führen, theoretisch kann man sogar eine Fahrt mit der Bergbahn von Schattwald aus in die Route integrieren. Wir haben allerdings lediglich den Parkplatz der Wannenjochbahn Talstation in Schattwald (Tagesticket 4 Euro) genutzt. Praktischerweise gibt es am Parkplatz (1.090 m) auch ein Kneipp Becken.
1. Etappe in den Tannheimer Bergen: zur Rohnenspitze
Teils über breite Waldwege, teils über steile Steige starten wir Richtung Osten, bereits am Morgen ist es drückend heiß und unangenehm zu wandern. Als wir den steilen Gipfelanstieg zur Rohnenspitze erreichen, ändert sich das Wetter von schwül zu stürmisch, der starke Wind bläst direkt von vorn und macht den Weg noch mühseliger als er durch loses Geröll eh schon ist. Zwischen den Latschen ist es windstill und dann gleich wieder drückend heiß.
Entsprechend froh sind wir, als wir den Gipfel der Rohnenspitze (1.990 m) nach etwas mehr als 2 Stunden erreicht haben und das Panorama des Tannheimer Tals mit Einstein, Aggenstein, Roter Flüh und Gimpel genießen können. Der Nachbarberg, der Ponten, sieht ähnlich steil aus, sehr mächtig, und so faszinierend, dass wir auf jeden Fall noch hinüber möchten.
Erst einmal geht es 120 m abwärts Richtung Zirleseck, überraschenderweise über einen herrlichen Pfad mit einigen Kraxeleinlagen, auch mit einer kurzen seilgesicherten Stelle, die für trittsichere, erfahrene Berggeher unproblematisch ist. Pause machen wir an einer kleinen Bergwachthütte, dabei beobachten wir Wanderer, die über das saftig grüne Älpelestal nach Kienzen/ Tannheim absteigen.
2 Gipfel in den Tannheimer Bergen: Zirleseck und Ponten
Am Zirleseck (1.872 m) geht es dann schnell vorbei, als Gipfel ist es kaum erkennbar, von einem Erinnerungskreuz abgesehen. Eine Weile geht es flach über herrliche Wiesenwege dahin, die Farbenpracht der Bergblumen ist unbeschreiblich, von hellblauen Vergissmeinnicht zu knallgelben Dotterblumen, von leuchtendweißen Margaritten zu pinkem Almrausch. In einem Bogen gelangen wir schließlich zum Abzweig am Pontensattel, von dem es nur noch eine Viertelstunde bis zum Pontengipfel sein soll.
Jetzt wird es doch noch einmal steil, die Blicke zum Gipfel spektakulär, und als man meint am höchsten Punkt angekommen zu sein, wartet noch eine kleine ausgesetzte Stelle auf den letzten Metern zum Gipfel des Ponten (2.045 m). Auf dem nicht wirklich viele Leute Platz finden…und es gehen auch tatsächlich nicht alle Wanderer über die Kraxelstelle zum Kreuz hinüber, geübte Bergsteiger werden sehen, dass es weder sehr ausgesetzt ist noch Absturzgefahr herrscht, schwindelfrei und trittsicher sollte man aber sein.
Vom Ponten zum Bscheißer in den Tannheimer Bergen
Aller guten Dinge sind vier, deswegen geht es noch einmal in den Sattel hinüber und auf grasigem Weg Richtung Bscheißer, der uns auf seinem steilen Serpentinenpfad noch einmal schwitzen lässt. Der Gipfel liegt auf genau 2000 Metern Höhe, und, wie auch Zirleseck und Ponten, genau auf der bayrisch-tiroler Grenze. Warum hier allerdings eine Blechwanne unterm Gipfelkreuz steht…es muss wohl mit dem nahen Wannenjoch zu tun haben.
Im Abstieg nehmen wir den direktesten Weg ins Tal, der durch Blumenwiesen und letzte Schneefelder zur Stuibensenn Alm (1.359 m) führt. Die Jausenstation hat eine hübsche Gaststube, ist aber vor allem für die Tiere da, für Milchvieh, Ziegen, Hühner. An die Hauswand gelehnt sitzen mehr Wanderer als wir den ganzen Tag gesehen haben, incl. vieler Wanderer, denen wir auf einem unserer vier Gipfel begegnet sind.
Noch ein Endspurt über breitere Wege und Steige hinunter zum Parkplatz, Schwüle und Sturm sind vergessen, nach 7 Stunden ist es einfach nur noch heiß. Wie praktisch, dass der Hotelpool (wir haben im Landhotel Hohenfels in Tannheim übernachtet) bereits auf mich wartet…
Vom Balkon unseres Zimmers beobachten wir am Abend, wie die Wolken über den Bergen verschwinden, für den nächsten Tag nehmen wir uns den Berg vor, der genau gegenüber vom Balkon steht, die Rote Spitze (2.130 m), die man über Vilsalpsee und Landsberger Hütte erreicht. Von diesem Berg berichte ich dann ein anderes Mal.
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Datum der Tour: 9. Juli 2016
Alle Höhenangaben aus dem Rother Wanderführer Tannnheimer Tal
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Herausgeberin des Gipfelglück Blogs – seit 2011 eine Sammlung von persönlichen Erfahrungen beim Wandern, Bergsteigen, Radlfahren und Reisen, im Chiemgau, in den Alpen, weltweit.
Mit einer Vorliebe für Höhenmeter, Kuchen, Kaffee, Bücher, Yoga und Weit-Weg-Unterwegs-Sein.
1 Kommentar
[…] und ich sind auf dem Weg zur Rohnenspitze, sie thront über dem Tannheimer Tal, zwischen dem Ponten und dem Gaishorn. Schon ein paar Tage […]