Von der Wanderung auf die Katrin, dem Hausberg von Bad Ischl, bleibt vor allem eines in Erinnerung – die fantastische Aussicht auf weite Teile im Salzkammergut. So viele Seen, so viele Gipfel! Der steile anstrengende Aufstieg ist zum Glück schnell vergessen. Dafür, dass die Katrin ein Seilbahn-Berg ist, findet man erstaunlich einsame Fleckchen auf dem Hochplateau, zumindest an diesem Mittwoch, von dem ich hier erzähle.
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Als wahrer Hausberg von Bad Ischl ist die Katrin von überall in der Stadt aus zu sehen, von der Kaiservilla aus, von der Promenade am Ufer der Traun, von vielen Plätzen und Straßen aus (mehr über die Kaiserstadt Bad Ischl erzähle ich demnächst). Die Katrin gehört zum Katergebirge, was aber nichts mit Katzen zu tun hat. Der Name ist keltischen Ursprungs und bedeutet schneiden, wie auch to cut im englischen, das Katergebirge scheint die Landschaft des Salzkammerguts zu durchschneiden.

Mehr über die Stadt Bad Ischl erfährst du im zweiten Artikel zu diesem Kurzurlaub, „Wandern und Flanieren bei Sisi und Franzl“.
Erfahrungsbericht Wanderung auf die Katrin im Salzkammergut
Wanderung auf die Katrin: vom Tal bis zur Bergstation der Seilbahn 1.413 m
Wir starten unsere Bergtour auf die Katrin an der Talstation der Seilbahn auf 470 m, die seit 1959 in Betrieb ist, allerdings nur im Sommer. Die Deko des Eingangsbereichs ist ein herrlich altmodischer Retrostil aus den 50er/ 60ern, mit Liegestühlen, Sitzecken und Plakaten, überall dabei eine jubelnde Frau mit Sonnenhut und flatterndem roten Rock.

Der Parkplatz ist gebührenpflichtig. Die Kosten werden zwar beim Kauf eines Seilbahntickets verrechnet, es ist von der Entfernung aber auch keine große Sache, vom Stadtzentrum aus zu Fuß oder mit dem Fahrrad zum Start der Wanderung auf die Katrin zu gelangen.
Schattig aber steil, im Wald Richtung Gipfel, so beginnt die 1000 Hm Wanderung zur Katrin. Viele Serpentinen, mal ein Stück Forstweg, dann wieder ein schmaler Waldpfad. Aussicht? Keine, muss ich zugeben…

Still ist es. Im Wald hört man Vogelgezwitscher aber weder Straßenlärm noch Geräusche der Seilbahn. Es sind auch kaum andere Leute unterwegs, ein Mittwoch ist wirklich etwas anderes als ein Wochenende.

Nach einer Weile biegen wir auf die ehemalige Skiabfahrt ein. Schön ist das nicht… steil und heiß, vorbei der schattige Sommerwald.

Schnurgerade, vorbei die Serpentinen. Immerhin wird die Aussicht besser, sowohl auf den Gipfel (vor allem durch den Sendemast gut zu erkennen) als auch ins Tal, Richtung Bad Ischl. Und heiß ist es, weil die Sonne herrlich scheint, ohne Gewittergefahr wie an den folgenden Tagen… also eigentlich ist alles gut. Andere Menschen treffen wir nur am Abzweig zum Klettersteig…
…und natürlich an der Bergstation der Seilbahn.

Wanderung auf die Katrin: von der Bergstation zum Gipfel 1.542m
Mittwoch und „Coronazeit“, keine Schulferien – auch an der Bergstation der Katrin Seilbahn 1.413 m sind keine Massen unterwegs, aber wir sind auch nicht mehr allein. An der Almhütte und am Wirtshaus spazieren wir vorbei, ich gestehe, dass mir der sehr lockere Umgang in Österreich mit Masken, Ansteckungsgefahr etc. nicht ganz geheuer ist, und außerdem schmeckt die eigene Brotzeit am Gipfel ja eh am besten.

Zwischen Bergstation und Gipfel sind es nur noch rund 60 Höhenmeter, zurückzulegen auf einem breiten kurvigen Weg durch Latschen mit unzähligen Treppenstufen. Anstrengend vor allem für die Knie, dafür wird die Aussicht immer besser.
Das Gipfelplateau gefällt mir – ein Meer aus grünen Latschen unter blauem Himmel erwartet uns. In einiger Entfernung Sendemast und Gipfelkreuz und irgendwo dazwischen soll in den Latschen ein Geocache versteckt sein – bei dem Gedanken muss ich grinsen und freue mich, dass ich mit diesem Hobby endlich wieder angefangen habe.

Noch ein paar Minuten und wir stehen am Gipfelkreuz der Katrin auf 1.542 m. Wenn du dir neulich das kostenlose PDF downgeloadet hast mit der Eintrage-Liste für deine Wunsch-Gipfel für 2020 und den Newsletter abonniert hast, dann hast du ja auch meine persönliche Wunsch-Gipfel-Liste gesehen. Und ja, die Katrin stand auf dieser Liste und Nr 1 ist abgehakt. ( Falls du dich stirnrunzelnd wunderst, wovon ich wohl rede – hier findest du die Auflösung mit dem Gratis-Download).

Am Gipfelkreuz angekommen muss ich mich langsam mehrmals um mich selbst drehen und all die Ausblicke in mich aufsaugen. Dies ist ein völlig anderer Ausblick als auf den heimischen Chiemgauer und Berchtesgadener Gipfeln. Den Dachstein sieht man zwar manchmal aus der Ferne, doch hier im Salzkammergut ist er so viel näher ( wenn auch wolkenverhangen). Davor erstreckt sich dunkelblau der Hallstätter See. Bei klarem Wetter soll man angeblich Aussicht bis zum bayrischen Tachinger See haben, dem Nachbarn des Waginger Sees.

Uns zeigen sich immerhin noch Wolfgangsee, Fuschlsee, Traunsee, Nussensee und Schwarzensee, jeder in einem anderen Blauton, wie gemalt. Unten erblickt man Bad Ischl, dahinter unverkennbar der Traunstein. Wunderschön geformt und gezackt sind Gosaukamm und Schafberg, Loser und Totes Gebirge empfehlen sich für viele künftige Besuche im Salzkammergut.

Direkt am Gipfelkreuz endet auch der Katrin Klettersteig, stetig kommen erhitzte, glückliche Gesichter ums Eck geklettert, während wir unsere Brote verspeisen. Der Klettersteig (B/C) steht auf jeden Fall beim nächsten Besuch auf dem Programm, genauso wie die Überschreitung des Katergebirges. Dabei wandert man über den Hainzen und den Rosskopf bis zum Gasthof Zur Wacht an der Bundesstraße, von dort fährt ein Bus nach Bad Ischl.
Gipfelplateau und Elferkogel 1601
Doch auch der heutige Tag auf der Katrin ist noch nicht vorbei, es gibt noch viel zu erzählen. Wir streifen durch die Wege zwischen den Latschen im Naturschutzgebiet des Gipfelplateaus, um den Geocache zu suchen. Wir finden nicht nur die versteckte Dose sondern auch einen sehr kleinen Pfad, der uns ausgesetzt und durchaus anspruchsvoll Richtung Elferkogel führt.

Nur ein paar Minuten vom trubeligen Gipfel eines Seilbahnbergs entfernt ist es hier so ruhig, dass wir mehrere Gams beim Sonnenbaden beobachten. Und uns beobachtet fühlen… Erst hinterher lese ich irgendwo, dass man die Gams im Wappen von Bad Ischl verewigt hat. Ob das hier das Willkommens-Komitee für uns war?
In der Mulde am Ende des Steigs trifft man wieder auf einen breiten Weg, kurz vor dem Gipfelkreuz des Elferkogels auf 1.601 m stolpert man fast über den nächsten Geocache. In manchen Karten heißt der Elferkogel auch Katererkogel.


Einen dritten Geocache sammele ich dann noch in der Nähe der Bergstation auf.
Abstieg nach Bad Ischl
Es ist einer dieser Tage – es fehlt die Lust, die steile, unspektakuläre Skipiste noch einmal zu gehen. Außerdem lockt das Städtchen Bad Ischl mit seinen historischen Gebäuden, Restaurants und der Promenade an der Traun. Und so setzen wir uns für den Rückweg in die Katrin Seilbahn.
Die historisch-nostalgisch anmutenden Mini Gondeln für 4 Personen sind tatsächlich aus dem Jahr 1978. Zum Teil haben die Gondeln Holzbänke, zum Teil sind die Sitze gepolstert und die Fenster haben Rüschenvorhänge. Man merkt – in den 15 min Fahrt nähert man sich der Kaiserstadt Bad Ischl.
Die berühmtesten Gäste, Kaiserin Sisi und Kaiser Franz Joseph, verbrachten jedes Jahr ihre Sommerfrische in Bad Ischl (bitte nicht mit Ischgl verwechseln!) und waren selbst häufig am Berg unterwegs. Hier erzähle ich dir in einem weiteren Artikel von der Stadt selber und was man bei einem Kurzurlaub in Bad Ischl alles unternehmen kann.

Datum der Tour: 24. Juni 2020
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Herausgeberin des Gipfelglück Blogs – seit 2011 eine Sammlung von persönlichen Erfahrungen beim Wandern, Bergsteigen, Radlfahren und Reisen, im Chiemgau, in den Alpen, weltweit.
Mit einer Vorliebe für Höhenmeter, Kuchen, Kaffee, Bücher, Yoga und Weit-Weg-Unterwegs-Sein.
2 Kommentare
Hallo,
wir waren im Januar auf der Katrin Almhütte. Im Winter war es dort einfach traumhaft mit bester Weitsicht. Aber für uns steht fest, das wir im Sommer noch einmal dorthin wollen um zu wandern.
Jochen
Jochen
Sommer und Winter machen schon einen großen Unterschied – aber Hauptsache die Sonne scheint!