Home bergaufbergab 10 Dinge, die glücklich(er) machen – Folge 13

10 Dinge, die glücklich(er) machen – Folge 13

von Stefanie Dehler
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Was war denn im Juni los, kaum zu glauben, was in diesen 4 Wochen alles geschehen ist. Ich musste jede Menge endlose Regentage überstehen, eine Erkältung (zum Glück nur eine Erkältung!) hat mich niedergestreckt, dass ich tatsächlich eine Woche krank geschrieben wurde, und viel viel Arbeit gab es oben drauf.

Aber von all dem abgesehen habe ich den Juni wirklich gut genutzt und genossen. Ich war in Italien! Und in Österreich! Auf vielen Bergen! Genug positive, glücklich-machende Erlebnisse konnten die Schreckensmeldungen aus nah und fern ganz gut ausgleichen. Hier findest du 10 Highlights, die hoffentlich dich auf Ideen bringen und ein wenig glücklich(er) machen.

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1.Die Bedeutung von Reise-Erinnerungen

Es ist ja noch nicht lange her, da hieß es – alle daheim bleiben. Ein Besuch im Supermarkt war das einzige, wo man mal „raus“ kam, ab und zu ins Büro oder mal Essen abholen. Reisen? Die Grenzen waren zu, die Flugzeuge am Boden statt in der Luft, das Auto in der Garage, obwohl doch das Benzin so billig war.

Von Tag zu Tag vermisste ich das Reisen mehr, das Unterwegs sein, das Reisen planen und recherchieren. Mein Kopf war voll mit schönen Erinnerungen an Moment auf Reisen.

Auf einer Dachterrasse in Pnom Penh sitzen mit einem Drink in der Hand, in der Wüste bei Ica in Peru Zeit in der Oasa von Huacachina verbringen, auf dem Gipfel des Großglockner in Österreich stehen und auf dem Empire State Building in New York, Vulkane auf Lanzarote besuchen und eine Whiskey Distillery in Irland. Zum ersten mal die Akropolis in Athen sehen, die wundersame Tierwelt in Galapagos und mit dem Kayak im Queen Charlotte Sound in Neuseeland.

Was ich für mich daraus gelernt habe: es ist für mich wichtig, mir selbst diese Erinnerungen zu schaffen. Ich gebe Geld nicht für Netflix, Pediküre oder Zigaretten aus sondern fürs Reisen. Für kleine und große Reisen. Ob 100 km entfernt oder 10.000 km. Denn eine Reise wirkt nicht nur in dem Moment, wo ich auf Reisen bin, sondern lange darüber hinaus.

Ich drücke uns allen die Daumen, dass die Zeit des unbesorgten, unbeschränkten Reisens bald zurückkommt und uns erhalten bleibt.

Gut getarnt sitzt der Iguana auf Seymour Norte im Gestrüpp | Galapagos
Gut getarnt sitzt der Iguana auf Seymour Norte im Gestrüpp | Galapagos

2.Podcast Tipp Nr. 1: Raabe und Kampf

Ein Podcast, von dem ich wirklich keine einzige Ausgabe verpasse, ist Raabe und Kampf von der Thrillerautorin Melanie Raabe und der Erfinderin/ Youtuberin Laura Kampf. Es geht um Kreativität, um kreatives Arbeiten, um ganz viel Spaß und Inspiration.

Die Folge, die ich dir ans Herz legen will, trägt das Thema Optimismus. Sehr hörenswert, auch Optimistinnen wie ich können viel mitnehmen aus den Gedanken und Erfahrungen der beiden Podcasterinnen. Die Folge ist zudem ein gutes Beispiel für die sympathische Art und Weise, wie die beiden Kreativen ihre wöchentlichen Podcast-Folgen aufnehmen. 

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3.Podcast-Tipp Nr. 2: Trained

Trained ist ein Podcast von Nike, den ich hin und wieder höre. Je nach Thema, je nach Lust. Es geht um Sport, um Trainingsmethoden, wie man selber trainiert und was man im eigenen Leben für gute Sport-Leistungen tun kann, also Schlaf, Ernährung, Psyche usw.

In der ausgewählten Episode unten geht es um das Thema Einsamkeit, gerade in Corona Zeiten, und um die Wichtigkeit von Sport und Bewegung in diesen einsamen, schwierigen Zeiten. Dr. Stephanie Casioppo ist die Expertin in diesem Podcast und sowohl informativ als auch unterhaltsam.

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4.Live-Übertragungen „aus gegebenem Anlass“

Was uns da plötzlich aus dem Internet alles entgegenflimmert! In Zeiten der Isolation haben Yoga- und Fitness-Studios Live-Kurse auf die Beine gestellt. Autor*innen lesen aus ihren Büchern vor, Musiker*innen produzieren täglich neue Duette oder spielen gleich live auf Twitter, bei virtuellen Nachmittags-Kaffee-Kränzchen kann man von allerlei schlauen Leuten wahnsinnig viel in Videochats lernen.

Natürlich ist „in echt“ schöner, keine Frage. Aber wenn es nach mir geht, darf das kulturell-unterhaltende und das informierende, bildende Online-Angebot gerne auch in Zukunft so bleiben, auch kostenpflichtig. Für Leute wie mich, die auf dem Land leben, ohne das Angebot der Städte, ist es einfach großartig, auf so einfachem Wege unterhalten zu werden, etwas zu lernen und mit anderen zu kommunizieren.

Eins meiner Highlights der letzten Wochen war überraschenderweise eine Live Übertragung des Sonnenuntergangs in Stonehenge zur Sommersonnenwende. Schon vor 5000 Jahren war die Sommersonnenwende anscheinend ein Anlass, dass Menschen von weither in Stonehenge zusammenkamen. Da dieses Jahr niemand hindurfte, hat Heritage England den Sonnenuntergang und den folgenden Sonnenaufgang live auf Facebook übertragen.

Erst einmal nicht mehr als schöne Webcam Bilder mit ein paar Felsen, Wolken, Windrauschen und Vogelgezwitscher.

Das Besondere war, nicht allein vor dieser Webcam zu sitzen. Sondern zusammen mit über 100.000 Menschen überall auf der Welt! Und es war sehr bewegend, all die Live Kommentare zu den Bildern aus Stonehenge zu lesen. Leute schrieben natürlich, von wo aus sie zusahen. Und je mehr das schrieben, desto mehr freuten sich andere darüber, Teil dieser weltweiten „Zuschauerschaft“ zu sein. Schrieben von Dankbarkeit dieses friedlichen, gemeinschaftlichen Erlebnisses in den harten Zeiten der Pandemie und Isolation. Sie waren dankbar, dass sie Stonehenge so „hautnah“ sehen durften, und sie erzählten von Menschen, mit denen sie Stonehenge einst besuchten und die gerade an Covid 19 verstorben waren. Andere freuten sich über die Stille und Meditation, über den besonderen Moment, ich für ein paar Minuten in Ruhe in ein Bild auf ihrem Laptop/ Handy/ Tablet vertieft zu haben.

Wow. Wie schön, wenn man in diesen schwierigen, anstrengenden Zeiten so unerwartete kleine Glücks-Momente daher kommen!

Livestream vom Sonnenuntergang in Stonehenge zur Sommersonnenwende
Screenshot von www.facebook.com/englishheritage – Sonnenuntergang in Stonehenge am 20.6.20

5.Buchtipp: „Die Frauen vom Savignyplatz“

Berlin in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts. Für mutige Frauen eine spannende Zeit, für Juden und Homosexuelle eine gefährliche Zeit. „Die Frauen vom Savignyplatz“ ist eigentlich ein Liebesroman, der viele zeitgeschichtliche Themen anschneidet, mit einer sympathischen Hauptperson Vicky, ihren Freundinnen, ihren Kindern, ihrem Mann und ihrem Verehrer, ihren Eltern…

Vicky eröffnet am Savignyplatz in Berlin einen Buchladen, mit Büchern für Frauen. Und das setzt eine Reihe von Geschehnissen in Gang. Schnelle 300 Seiten, die viel zu früh zu Ende sind! Hier kannst du „Die Frauen vom Savignyplatz“ von Joan Weng bei Amazon bestellen* (oder du holst es in deiner Buchhandlung vor Ort!)

Buchtipp: Die Frauen vom Savignyplatz
Buchtipp: Die Frauen vom Savignyplatz

6.Gipfelglück in Ruhpolding: die Eggerschneid

Eine meiner Hausberge in Ruhpolding ist die Eggerschneid. Sie ist eigentlich nur einer der vielen kleinen Vorgipfel des Hochfelln, nicht beschildert, nicht direkt markiert, ein wenig alpin, ein paar kurze Kletterabschnitte, über die man immer wieder überrascht ist, auch wenn man schon so oft dort war.

Zur Eggerschneid kann ich ohne Auto direkt vor meiner Haustür starten, mit dem Fahrrad oder gleich zu Fuß. Schnelle 400 Höhenmeter – und immer wieder ist es so toll, das kleine Gipfelkreuz zu erreichen und auf der Holzbank den Blick weit ins Tal schweifen zu lassen. 

Statt Foto: eine Webcam, die von der Eggerschneid aus aufnimmt

7.Black Lives Matter

Ungerechtigkeit und Ungleichheit finde ich unheimlich schlimm, ich könnte mich unheimlich darüber aufregen. Natürlich ist #blacklivesmatter und all die Ereignisse der letzten Zeit kein Thema das glücklich macht. Aber es beschäftigt mich, und in gewisser Weise macht es glücklich, dass sich so viele Leute damit beschäftigen und dass Ungerechtigkeiten gegenüber nicht-weißen Menschen im Moment an vielen Stellen thematisiert werden. 

Mit dem Internet haben wir einen einfachen und dennoch wichtigen Weg, Vielfalt, unterschiedliche Menschen, Lebensweisen, Erfahrungen in unseren Alltag zu holen: auf den Computer, aufs Handy, in den Instagram Feed, in die Facebook Timeline, in die Podcast Playlist.

Natürlich sind auch bei mir die meisten Informations- und Unterhaltungsquellen von weißen Menschen. Hier im Blog empfehle auch ich viel zu viel einheitlich weiße Menschen.

In den letzten Monaten der Isoliertheit fand ich es einen guten Weg, Podcasts und Artikel in englischer Sprache zu hören und zu lesen um etwas Abwechslung in meinen Alltag zu bringen, und ganz bewusst empfehle ich dir heute 5 schwarze Bloggerinnen und Blogger, die großartige Texte, Fotos, Geschichten, Shows und Fitness-Trainings veröffentlichen: 

www.AnUnstoppableJourney.com

www.keepitsimpelle.com/hiit-home-workout-video 

heydipyourtoesin.com/cycling-in-leogang-austria-five-encounters

thesophisticatedlife.com

Outdoorsydiva.com

Es ist ein Anfang beim eigenen Medienkonsum auf Vielfalt zu achten. Um wirklich etwas gegen Rassismus, Ungerechtigkeit, Ungleichheit zu tun, müssen wir aktiv antirassistisch handeln. Ich hoffe, dass all die Aufmerksamkeit für #blacklivesmatter unsere Welt besser macht. 

8.Backrezept: Schokobrötchen

Ich liebe das Internet (unter anderem) dafür, dass ich ruckzuck ein Rezept zu einer bestimmten Zutat finden kann. Meist suche ich, wenn Lebensmittel dringend wegmüssen, oder wenn ich 200 g irgendwas für ein Rezept gekauft habe und dann 800 g über sind… du kennst das vielleicht.

Im heutigen Fall war es Quark, schon länger abgelaufen aber vermutlich noch gut. Daraus wurden ganz einfache, ganz schnelle, ganz leckere Schoko-Rosinen-Brötchen, gefunden im Blog von Hello Fresh:

300 g Mehl (bei mir halb Weizen, halb Dinkel) mischen mit ½ Päckchen Backpulver, 50 g Zucker, 50 g Rosinen-Cranberry Mischung, 2 EL Milch, 2 EL Rapsöl, 150 g Magerquark (hehe, richtig, 350 g sind noch übrig…), 1 Ei und 50 g Schokostückchen.

6 Semmeln aus dem Teig formen, mit Milch betupfen und auf einem Backblech 20 min bei 180 Grad backen. Sie schmecken frisch natürlich am allerbesten, aber auch am nächsten Tag noch toll zum Kaffee.

Schokobrötchen Rezept
Einfaches Rezept, viel Geschmack: Schokobrötchen à la Gipfelglück

9.Endlich Grenze auf, endlich wieder reisen: ein Ausflug nach Salzburg

Ich bin damals an der DDR Grenze aufgewachsen, im westlichen Teil. Ein paar km Richtung Osten war die Welt zu Ende, ein Zaun stoppte jedes Weiterkommen.

Heute wohne ich im Grenzgebiet zu Österreich, und plötzlich im Frühling war das Gefühl aus der Kindheit wieder da. Zwar ohne Zaun, aber ein paar Kilometer Richtung Süden war die Welt zu Ende.

Umso größer die Freude am 7. Juni: man kann wieder nach Salzburg fahren! Durch die Gassen bummeln, ins Kaffeehaus gehen. Zum ersten Mal bin ich den Basteiweg am Kapuzinerberg entlang gewandert, schön einsam dort. Bald gibt’s auch hier im Blog einen Artikel über die Berg-Stadt Salzburg, evtl. muss ich vorher noch mal zum Recherchieren hinfahren…

Blick auf Salzburg
Wandern in der Stadt Salzburg

10.Endlich wieder reisen: Bella Italia!

So schön es vor meiner eigenen Haustür auch sein mag – meine Füße haben Mitte Juni nicht mehr still halten können, mein Kopf wollte dringend etwas anderes sehen. Wer den Gipfelglück Newsletter abonniert hat, hat vielleicht schon von meiner Spontanaktion gelesen: ab ins Auto, ab über den Brenner am Fronleichnams-Wochenende.

Bologna war wundervoll, und die sanften Hügel der Emilia Romagna mit Brisighella, dem angeblich schönsten Dorf Italiens. Gemäß dem Motto „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ fuhr ich am Rückweg noch für ein paar Stunden nach Venedig. Auch hier ist schon ein Blog-Artikel in Arbeit, es geht langsam, weil ich mich beim Anschauen der Fotos in meinen Gedanken verliere.

Noch immer bin ich froh, dass ich spontan zu der Tour aufgebrochen bin, und vor allem bin ich dankbar, dass ich ein Auto für so was habe und das Geld für Hotel und Essen gehen, die Zeit und die Gesundheit und die Möglichkeit und überhaupt. Bella Italia!

Update September 2020: ein ausführlicher Reisebericht Bologna, Emilia Romagna und Venedig

Brisighella, das schönste Dorf Italiens
Einfach nur anders als daheim: die Landschaft rund um Brisighella in der Emilia Romagna in Italien

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