Der Schafberg im Salzkammergut ist einer der Sehnsuchts-Berge im Salzkammergut und einer der Berge mit wirklich spektakulärer Aussicht. Aussicht auf die schönsten Seen des Salzkammerguts und die umliegenden Alpengipfel. Warum Sehnsuchtsberg? Die Form des Schafbergs ist einfach so markant, er ist weithin sichbar auch von vielen Chiemgauer Gipfeln aus und so leicht erkennbar.
Von der Ferne erkennt man freilich nicht, wie zugebaut er ist, man sieht nicht die Zahnradbahn und nicht all die Menschen, die sie zum Gipfel transportiert. Aber wie gesagt – die Aussicht!
In diesem Artikel geht es um einen sehr leichten Aufstieg auf den Schafberg, nämlich über den Schafbergsteig von Mondsee aus. Es war ein traumhafter Herbst-Tag wie aus dem Bilderbuch, zunächst Nebel, dann strahlender Sonnenschein mit weiter klarer Sicht. Und endlich ist der Schafberg mehr als nur ein Sehnsuchtsberg sondern einer, mit dem viele Erinnerungen verbunden sind.
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Startpunkt der Wanderung auf den Schafberg ist ein kleiner Wanderparkplatz an der Mondseestraße auf ca 600m, zwischen Mondsee und Wolfgangsee, am Europakloster der Benediktiner Gut Aich. Hier ist „Grenzgebiet“ zwischen Salzburger Land und Oberösterreich, der Gipfel des Schafbergs ist allerdings in Salzburg.
Kloster und Umgebung verschwimmen im grauen Nebel auf den ersten flachen Metern dieser Wanderung. Bald geht es in den Wald hinein, weder im Nebel noch im Wald ist etwas vom Gipfel zu sehen. Dabei ist doch gerade die langgestreckte Flanke des Schafbergs so markant, dass man sie bei vielen Bergtouren erkennt und den Schafberg verorten kann. Geduld ist gefragt im Herbst… (und auch sonst im Leben).
Zunächst kommt aber ein typischer Herbst-Moment: wir erreichen das Ende der Nebelschicht. Der Himmel ist blau, unter uns ist nur eine fluffig weiße Schicht erkennbar, aus der Hügel und Berge ragen.
Zugegeben, der Weg durch den Wald ist relativ unspektakulär. Serpentinen, mal flacher mal steiler, ab und zu der Blick etwas freier. Aber natürlich hat man irgendwann den Waldrand erreicht – und dann beginnt das Herz zu jubeln! Grüne Wiesen an der Schafbergalm auf ca. 1.300m, blauer Himmel, warme Herbstsonne und ein Gipfel in Sicht!
Der Weg wird immer breiter und noch bequemer zu gehen, auch mal schön, so kann man sich ganz auf die Herbstsonne und die Aussicht konzentrieren. Die Talorte des Salzkammerguts und die Seen liegen teilweise immer noch im Nebel.
Je höher wir kommen, desto mehr laufen wir an Gebäuden vorbei, an Eisenbahnschienen, und hin und wieder schleicht ein roter Fleck durch die grüne Wiesenfläche. Die Zahnradbahn bringt Gäste von St. Wolfgang zum Gipfel herauf.
Am Gipfel des Schafberg im Salzkammergut
Von der Bergstation an geht es auf Asphalt weiter, leider… der Gipfelbereich des Schafbergs ist kein alpines Glanzstück, dennoch, der Schafberg lohnt sich definitv wegen der Aussicht. Auf dem Weg zum Gipfel gibt es noch einen schnellen Geocache, der sich trotz der vielen Menschen recht unauffällig heben lässt.
Wer wie ich viel auf einsamen und/ oder anspruchsvollen Bergen unterwegs ist, findet es natürlich befremdlich. So viele Menschen, so viel Beton, all der Trubel. Aber es muss halt auch solche Berge geben, wo jede:r ein wenig Gipfelglück erleben kann. Bei so vielen begeisterten Gesichtern um einen herum, da kann man gar keine schlechte Laune haben!
Neben dem dominanten Gipfelhotel (1.782m) gibt es noch die kleine Himmelspforthütte (1.760m) und gleich daneben, recht versteckt das Gipfelkreuz des Schafbergs.
Der Nebel im Tal hat sich inzwischen vollkommen aufgelöst, der Ausblick in alle Richtungen ist wirklich überwältigend. Direkt unterhalb leuchtend blau die berühmten Seen des Salzkammerguts, Mondsee, Wolfgangsee, Attersee, Fuschlsee, umgeben von grünen Wiesen und waldigen Hügeln. Weiter weg wohl bekannte Gipfel, von denen man so sehnsuchtsvoll zum Schafberg hin blicken kann, ob Katrin oder Gaisberg, Hochstaufen oder Untersberg.
Für den Rückweg wählen wir den gleichen Weg – der ohne Nebel natürlich komplett anders ausschaut. Viele Wege führen übrigens auf den Schafberg, die einen mehr, die anderen weniger anspruchsvoll. Es gibt reizvolle Kombinationen über Törlspitz und Spinnerin zum Beispiel. Die hier beschriebene Variante über den Schafbergsteig ist einfach, auch im Herbst-Nebel gut zu finden, perfekt für einen gemütlichen sonnigen Tag im Herbst.
Datum der Tour: 1. Oktober 2020
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Herausgeberin des Gipfelglück Blogs – seit 2011 eine Sammlung von persönlichen Erfahrungen beim Wandern, Bergsteigen, Radlfahren und Reisen, im Chiemgau, in den Alpen, weltweit.
Mit einer Vorliebe für Höhenmeter, Kuchen, Kaffee, Bücher, Yoga und Weit-Weg-Unterwegs-Sein.
4 Kommentare
Der Bericht und die Bilder sind einfach traumhaft. Ich hoffe, man kann bald wieder einfach so verreisen. Ich habe nämlich glatt Fernweh bekommen.
Ja, ich hoffe, dass alles bald wieder einfacher ist und weniger Menschen an diesem heimtückischen Virus sterben…
Hallo Stefanie,
meines Erachten handelt es sich um sehr viele Höhenmeter, über 1000. Das würde ich als anspruchsvoll bezeichnen. Wie lange habt ihr gebraucht?
Hallo Margit,
die Bedeutung von Anspruchsvoll ist ja von Mensch zu Mensch verschieden. Ich zB gehe kaum Touren, die weniger als 1000 Höhenmeter haben. Es hängt ja auch von der Wegbeschaffenheit ab, und die fand ich am Schafberg nicht sehr schwierig. Ich weiß die genaue Zeit nicht mehr, ich würde schätzen 3,5 h bis zum Gipfel bei 1200 Hm – wenn man von 400 Höhenmeter pro Stunde ausgeht, was ungefähr mein Tempo ist. Runter geht es dann meist schneller.
Ich hoffe das hilft dir weiter!