Die 10 Punkte für Teil 21 dieser Serie hatte ich relativ schnell beisammen. Doch kurz habe ich überlegt, ob ich den Titel ändern muss, denn auf den ersten Blick sind das zum Teil keine lustigen, freudigen Punkte. Sondern harte Kost. Rassismus. Klimawandel.
Ich habe den Titel gelassen. Mir ist wichtig vorwegzuschicken, dass diese Dinge nicht glücklich machen, ganz im Gegenteil. Warum ich sie trotzdem in diesen Artikel aufnehme: mir ist es wichtig, informiert zu sein, ich will versuchen zu verstehen, was auf der Welt vor sich geht. Die Art und Weise, wie Leute schreiben, berichten, erzählen, erklären, die kann zu so etwas wie Glücklichsein führen.
Ich lebe in einem Land mit relativer Pressefreiheit, kann mich online so einfach über Medien anderer Länder informieren, kann unabhänigige Blogs lesen und Podcasts hören, so dass ich mich zumindest gut informiert fühle und mehr weiß als vorher. Auch wenn die Inhalte nicht nur Friede Freude Eierkuchen sind. Im besten Fall interessiert es dich auch.
Und wenn nicht – es geht auch um eine Bergtour, ums Laufen, ums Geocachen und ums Reisen in Gedanken.
Werbehinweis: Das vorgestellte Buch ist ein Rezensionsexemplar des Verlags. Der Artikel enthält Affiliate Links*. Findest du Inspiration, findest du Gefallen an diesem Artikel und diesem Blog? Lade mich auf einen Kaffee ein!
1.Ein ordentlicher Februar
Wenn einem mal gar nichts einfällt, worüber man sich freuen könnte, dann lohnt manchmal einfach der Blick in den Kalender. Aufgeräumt und ordentlich war er, der Februar. Der erste Tag ein Montag, der letzte ein Sonntag, kompakt und geradlinig. Nerdig, und kein Grund für Jubelstürme, aber zumindest ein kleines Grinsen kann so etwas ja schon erzeugen.
2.Podcast: 190220 – Ein Jahr nach Hanau
Eine Podcast Empfehlung und ich muss es noch mal wiederholen – terroristische, rechtsextreme Anschläge gehören nicht in eine Liste über das Glücklichsein. Ich empfehle diesen Podcast (nur zu hören auf Spotify) aufgrund der Art und Weise, wie darin berichtet wird, wie ich mich informieren kann. Die beiden Macherinnen des Podcasts sind wahnsinnig einfühlsam, ruhig, aber ihre Botschaft knallhart.
Ein Rassist, ein Terrorist, erschießt in Hanau am 19. Februar des vergangenen Jahres 9 Menschen. Weil sie ihm nicht deutsch genug aussehen. Wie konnte es dazu kommen? Warum sind so viele Fragen offen und warum ist offensichtlich am Tag der Tat und danach so viel falsch gelaufen?
Corona begann zu dieser Zeit, auch deswegen hat die Tat damals viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommen.
Es ist keine leichte Kost, sehr erschütternd, sehr traurig, vieles lässt einen fassungslos und hilflos nach einer Episode dasitzen. Dennoch lege ich dir sehr ans Herz diesen Podcast zu hören und darüber zu sprechen. Je mehr Leute ihn hören und darüber nachdenken, desto größer wird hoffentlich das Bewusstsein, dass in unserer Gesellschaft viel falsch läuft. Vielleicht steigt deswegen aber auch die Hoffnung auf eine bessere Zukunft, auf eine friedliches Zusammenleben, weniger Misstrauen und weniger Grausamkeiten.
Über den Button öffnet sich direkt der Spotify Player und du kannst die erste Folge direkt hier anhören.
3.Vietnam im München
Mit Garnelen belegte Baguettes und Sticky Reis mit Mango, das war vermutlich das beste Essen im Februar. Und selbst die paar Minuten warten im Bami House auf der Leopoldstraße in München waren ein Fest Dank Einrichtung und Deko, die an einen Markt in Vietnam erinnern sollen. Ich vermisse das Reisen und das Essen auf Reisen so sehr. Das Essen von Bami House war ein winzigkleiner Freudenschimmer in all dem kulinarischgrauen Februar-Einerlei. So sehr, dass ich es nicht fotografiert habe…
4.Scheibelkopf
Kleiner Gipfel mit großer Aussicht!
Oberhalb von Bischofswiesen liegt der kleine Buckel namens Scheibelkopf. Ein sonniger kleiner Gipfel mit einer großartigen Aussicht auf Berchtesgaden, Watzmann, Hochkalter und so viele andere bekannte Punkte der Berchtesgadener Alpen. Nur eine kleine Tour, mit erschreckend wenig Schnee für Februar, aber sehr empfehlenswert, wenn du mal in der Gegend bist!
5.Buchtipp: Meine Welt schmilzt [Rezensionsexemplar]
Das richtige Buch für Monate, wo es in Madrid und Athen schneit und wo Rekordtemperaturen in Schweden gemessen werden.
Line Nagell Ylvisaker erlebt Klimawandel hautnah mit, in Spitzbergen. Sie lebt am Polarkreis, sieht das Eis der Arktis schmelzen, Lawinen Häuser zerstören und Menschen wegen des Klimawandels wegziehen. Als Journalistin will sie alles genau herausfinden und hat ein Buch geschrieben, das ratlos zurück lässt.
Hilft es wirklich, wenn ich öfter vegan esse? Darf ich gar nicht mehr fliegen? Wie soll man Kindern das alles erklären, was man selbst gar nicht richtig versteht. Wer hört auf das, was Forscher:innen und Wissenschaftler:innen in Studien herausfinden, was mehr ist als “es gab schon immer warme Winter”?
Als eine, die seit 20 Jahren im Tourismus arbeitet und noch länger so gerne reist, brachte mich besonders der Abschnitt über den Tourismus auf Spitzbergen ins Grübeln.
Man schützt, was man kennt, heißt es oft. Je mehr Leute Spitzbergen kennen, desto mehr Leute werden sich um Klimaschutz bemühen? In Spitzbergen wurde lange Zeit Kohle abgebaut. Die Verluste an Jobs und Einkommen durch den Wegfall dieses Wirtschaftszweigs sollten durch mehr Touristen kompensiert werden – aber ob jede Menge Kreuzfahrtschiffe halt so viel besser sind? Und von was sollen die Menschen in Spitzbergen langfristig leben, bzw werden sie in einigen Jahre dort überhaupt noch leben können?
Ein sehr gutes Buch, sympathisch und sogar irgendwie positiv geschrieben, auch wenn es kein schönes Thema ist und die Lösung halt fehlt. Wie gern würde ich einmal nach Spitzbergen reisen, aber zerstöre ich nicht damit das Schöne, das ich sehen will und ja auch schützen will?
“Meine Welt schmilzt” von Line Nagell Ylvisaker, erschienen 2021 im Verlag Hoffmann und Campe, ISBN 978-3-455-01125-8. Hier kannst du “Meine Welt schmilzt” bei Amazon bestellen*, oder hole es dir in deiner örtlichen Buchhandlung.
6.Neue Namen für Hochs und Tiefs
Bleiben wir beim Thema Wetter. Warum heißen die Hochs und Tiefs auf der Wetterkarte immer nur Elfriede und Dieter? Und warum hat sich darüber noch niemand gewundert?
Das fragten sich die Neuen Medienmacher, die sich für Vielfalt einsetzen, in den Medien und überhaupt in der Gesellschaft. Deswegen kauften sie Patenschaften für die ersten Hochs und Tiefs des Jahres 2021 und so tauchten plötzlich Ahmet und Dragica auf der Wetterkarte auf, und viele andere „Namen mit Migrationshintergrund“.
Eine großartige Aktion, wie ich finde, die auch zeigt, wie langweilig und einseitig die Medien und überhaupt die Gesellschaft oft ist. Nicht nur was Menschen mit Migrationshintergrund angeht, auch Frauen, Homosexuelle oder Menschen mit Behinderungen sind in vielen Bereichen viel zu wenig sichtbar. Gut, wenn sich durch solche Aktionen wie die “Wetterberichtigung” mehr Leute zumindest darüber Gedanken machen.
7. Autobahn Geocaches
Lange Strecken mit dem Auto finde ich nicht mehr allzu schlimm, seit ich Podcasts entdeckt habe.
Pausen tun trotzdem gut, und die besten Pausen sind zum Kaffee trinken – oder zum Geocachen. Es erfordert ein wenig Recherche vorher, diese ist mit der Kartenansicht der Geocaching Website oder App aber gar nicht so kompliziert. Einfach die geplante Fahrtstrecke entlang clicken und nach Raststätten und Autobahnabfahrten Ausschau halten. In den Log-Kommentaren ist meist deutlich zu erkennen, ob der Cache für eine kurze Autobahnpause geeignet ist.
Ich war im Februar zum Beispiel an einem unscheinbaren Pendlerparkplatz in Oberthulba, wegen GC2J6PT.
8.Mars
Es ist wieder mal ein kleiner Roboter auf dem Mars gelandet.
Der Livestream der NASA war extrem spannend, obwohl außer Animationen und Menschen im Kontrollzentrum kaum was zu sehen war. Die NASA Mitarbeiterin Dr. Swati Mohan war die offizielle Stimme der Marslandung, cool und sympathisch. Und das Beste: inzwischen sendet der Roboter wahnsinnig tolle Panorama-Fotos. Vom Mars!
9.Neue WTO Chefin Ngozi Okonjo-Iweala
Ngozi Okonjo-Iweala ist auf meinem Radar erschienen. Sie ist 66, aus Nigeria und die neue Chefin der Weltbank. Als erste Frau und als erste Person aus Afrika. Mit „Forget business as usual“ hat sie ihren Job angetreten, und ihr Auftreten und ihre Geschichte faszinieren mich. Wie schön, dass die Welt nicht nur von Opas mit weißer Haut und schwarzen Anzügen regiert und gemanagt wird. Wir brauchen noch viel mehr Leute wie Ngozi Okonjo-Iweala – auch wenn es äußerst kompliziert ist, sich ihren Namen zu merken.
2016 war sie schon einmal in einem TED Talk, den ich dir hier zum Anschauen eingebunden habe:
10.Motivierter Laufen mit Strava Statistiken
„Frühling“ im Februar. Wenn man gerade “Meine Welt schmilzt” und anderes liest, führen Schneeschmelze und warme Temperaturen eher zu Klima-Sorgen und Ungewissheit als nach purer Frühlingsfreude.
Aber nach all den Pandemiewochen, allem Home Office und Verzicht und Winterschlaf, da muss ich doch zugeben, wie gut das Helle und Warme einfach tut. Erstaunlicherweise bin ich sehr motiviert,was kleine Laufrunden angeht, da, wo der Schnee die Wanderwege und Radlwege schon freigegeben hat.
Zum ersten Mal habe ich mich bei der Strava-App angemeldet und weiß jetzt, wie weit ich da überhaupt laufe, mit welcher Durchschnittsgeschwindigkeit und wie vielen Höhenmetern etc. Durch das Vernetzen in der App mit anderen und mit “Clubs” und „Challenges“, mit Zielsetzungen und Statistiken hoffe ich auf genug Durchhaltevermögen und Motivation für die nächsten Wochen, um endlich mal konstanter, mehr, länger und schneller zu laufen.
Bist du auch bei Strava? Lass uns vernetzen!
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Hier noch mal der Link zum Kaffee Spendieren
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Herausgeberin des Gipfelglück Blogs – seit 2011 eine Sammlung von persönlichen Erfahrungen beim Wandern, Bergsteigen, Radlfahren und Reisen, im Chiemgau, in den Alpen, weltweit.
Mit einer Vorliebe für Höhenmeter, Kuchen, Kaffee, Bücher, Yoga und Weit-Weg-Unterwegs-Sein.