Die Bergtour zum Großen Rettenstein bei Kirchberg in Tirol ist etwas Besonderes in den Kitzbüheler Alpen: Neben all den typischen Grasbergen ringsum ist diese Wanderung eine auffällige, felsige Ausnahme mit einer schönen, leichten Kraxeleinlage auf den letzten Metern zum Gipfel.
Zur einer langen Runde wird es, wenn man die grasigen Spießnägel entlang marschiert und auf der Hirzeggalm zu Kaffee und Kuchen einkehrt.
17 Kilometer und 1500 Höhenmeter stehen am Ende auf der Uhr – und die Erinnerung an eine großartige Bergtour.
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Wir starten zum Großen Rettenstein vom Spertental bei Kirchberg in Tirol aus. Der passende Parkplatz zu dieser Tour ist hinter dem Ort Aschau, auf ca 1.011 m noch vor der Mautschranke gelegen aber hinter der Oberlandhütte.

Der Weg führt recht einsam an einem gluckernden Bach entlang und über saftig grüne Almwiesen, nicht allzu steil. Überall blüht es, in allen Farben, wie schön und bunt doch der Sommer auf einer Bergwiese ist!


Nach einer Weile rät uns ein Schild, die Helme aufzusetzen – Steinschlaggefahr. Dies mag zwar lästig sein, aber ich kann es durchaus empfehlen, in der Rinne, in die es nun geht, den Helm zu tragen.

Mit der Einsamkeit ist es hier vorbei, es geht geröllig, in vielen Serpentinen, steil auf die felsige Wand zu, die für die Kitzbüheler Alpen so besonders ist. Rundherum sanft geformte Grasberge, aber hier erwarten uns spitze Felszacken. Es ist ein steiler Pfad aber nicht schwer zu gehen.

Erst die letzten paar Meter zum Gipfel überrascht uns der Große Rettenstein mit einer einfachen, kraxeligen Kletterpassage. Große Felsbrocken, ein paar weite hohe Schritte, überall kann man sich gut festhalten- das macht so Spaß!


Und dann stehen wir nach rund 3 Stunden am Gipfel auf 2.366 m.

Auf der einen Seite präsentieren sich die Hohen Tauern in ihrer Pracht, auf der anderen Seite der zackige Wilde Kaiser, dazwischen viel grasige Hügel und Gipfel.
Trotz all der Menschen am Gipfel ist es nicht so schwer, den Rettenstein-Geocache einigermaßen unbeobachtet zu finden.

Das Gipfelkreuz des Rettenstein steht übrigens nicht ganz am höchsten Punkt, über den Grat, der dorthin führt, gelangt man nur mit Klettererfahrung. Nicht am allerhöchsten Punkt zu stehen schmälert die Freude aber nicht, an diesem Tag an diesem schönen Ort zu sein.

Vom Großen Rettenstein auf die Spießnägel
Für den Rückweg haben wir uns einen kleinen Umweg vorgenommen, Richtung Grasberge. Zwischendrin zieht es sich, aber im Nachhinein war es auf jeden Fall eine gute Idee. Neben einem weiteren Gipfelkreuz kommt man auf der Route nämlich auch einer Almhütte vorbei, wo man einkehren kann!

Wir klettern dazu wieder ein Stück zurück und starten den Serpentinen-Abstieg. Wieder bin ich froh, einen Helm dabei zu haben (und bemerke tatsächlich neidische Blicke bei den entgegenkommenden Wanderern). Statt nach links abzubiegen geht es allerdings nach rechts, auf eine lange Querung bis zum Schöntaljoch auf 2029m.

Von dort auf einem grasigen Pfad, immer auf und ab, linkerhand den Großen Rettenstein im Blick, gemütlich nordwärts. Über Wiesen und Heidekraut.

Nur die Markierungs-Steine zeigen es uns: wir befinden uns am Rande von Tirol, ein paar cm weiter beginnt das Land Salzburg. So etwas überrascht mich dann doch hin und wieder und zurück daheim musste ich mir den Grenzverlauf auf der Karte erst einmal genauer anschauen.

Spießnägel nennt sich unser zweiter Gipfel auf 1880 m und kurz vorm Erreichen des Gipfelkreuzes und einer sonnigen Bank liegt hier auch unser zweiter Geocache.
Einkehr auf der Hirzeggalm am Großen Rettenstein
Zufrieden und leicht müde erreichen wir dann die Hütte an der Hirzeggalm auf 1553 m. Während wir Kaffee schlürfen und gierig Fantakuchen und Apfelstrudel aufgabeln, beobachten wir die Hausziegen, die neben der Terrasse spielen. Hier möchte man ewig sitzen, und das Aufstehen nach der Pause fällt nicht leicht.

Durch sehr grünen, dichten, fast wilden Wald geht es die letzten Höhenmeter zurück zum Parkplatz. Wo noch ein Highlight wartet: die Aschauer Ache. Auf großen Steinbrocken sitzend kann man die Füße in herrlich kaltes Bachwasser halten. Welch Wohltat! Gut, wenn man im Auto im Sommer ein Handtuch und Badeschlappen liegen hat und die Füße nicht in die Bergschuhe zurück zwängen muss.

Datum der Tour: 21. August 2021
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Herausgeberin des Gipfelglück Blogs – seit 2011 eine Sammlung von persönlichen Erfahrungen beim Wandern, Bergsteigen, Radlfahren und Reisen, im Chiemgau, in den Alpen, weltweit.
Mit einer Vorliebe für Höhenmeter, Kuchen, Kaffee, Bücher, Yoga und Weit-Weg-Unterwegs-Sein.