Ich bin in letzter Zeit zu der Meinung gekommen, dass man gar nicht genug Rucksäcke haben kann. Man hat einfach bei jeder Tour unterschiedliches Gepäck dabei, je nach Dauer, je nach Jahreszeit, je nach Art der Tour – ein Buch, weil ich allein wandere? viel Essen und Wasser, weils keine Hütte gibt? Thermoskanne weil Wanderung im Winter?
Der Gregory Jade-34 hat für mich eine Lücke im Bereich von Tagestouren geschlossen, bei denen ich viel Gepäck dabei habe, im Winter zum Beispiel Gamaschen und Grödeln, oder im Sommer ein Tag, der kühl startet, wo man den Pulli später in den Rucksack stopft, aber auch volle Regenrüstung dabei hat, weil abends Gewitter kommen können. Oder eine 2-Tages-Tour mit Übernachtung in einer Hütte im Hochsommer, das könnte auch gehen, aber ich würde da aus Bequemlichkeit lieber eine Nummer größer gehen und den pinken Knaller wählen.
Farbe, Größe, Tragekomfort
Der hier getestete Rucksack von Gregory ist statt pink in einem unspektakulären, unscheinbaren blau nordic blue. Er ist speziell der Anatomie von Frauen angepasst, getestet habe ich in Größe small, mit 33,5 Litern, dabei wiegt der Rucksack allein 1,3 kg. Er trägt sich sehr komfortabel, das Gewicht sitzt gut auf den Hüften und an den Schultern merkt man kaum etwas. Am Rücken direkt spürt man nicht den Rucksack selbst sondern einen Netz-Rahmen, der den Rücken schön durchlüftet und nicht sofort für durchgeschwitzte T-Shirts sorgt (das sog. CrossFlo DTS Tragesystem).
Fächer und packen
Die Fächer, Riemen und Reißverschlüsse haben mich zunächst ein wenig verwirrt. Inzwischen weiß ich aber wie ich wo dran komme und was zu welchem Zweck da ist und bin damit auch sehr zufrieden. Das große Hauptfach hat nicht wie so oft ein abtrennbares Bodenfach, man kommt aber wie üblich von oben an die Sachen und dazu auch von vorne. Wenn man also Gamaschen oder die Handschuhe an die Vorderseite packt, kommt man dort ohne großes Wühlen ran.
Rechts und links gibt es Netzfächer für Flaschen, was mir wichtig ist, mit ein bisschen Übung – das ist immer so – bekommt man eine Trinkflasche gut während des Gehens rein und raus.
Im Deckelfach gibt es eine Befestigung für den Schlüssel, im Deckel innen noch einen dünnes Fach für Dinge, an die man schnell rankommen möchte, Sonnencreme zum Beispiel.
Praktisch ist das Einsteckfach vorne für eine nasse Regenhose z.B., die nicht mit ins Hauptfach soll.
Regenschutz
Ich habe den Rucksack fast nur bei Regen benutzt… die Tour am 1. Mai ausgenommen. Die Sachen im Rucksack bleiben mit dem Regenschutz trocken. Er ist aber auch blau, sprich im Regengrau nicht unbedingt gut zu sehen. Untergebracht ist er vorne am Rucksack, leicht herauszunehmen, aber eingepackt macht das ganze für mich einen etwas „aufgeplusterten“ Eindruck. Der Regenschutz ist in seinem Packfach nicht befestigt, hat aber einen Schnapper, so dass man ihn am Tragegriff befestigen kann. Von der Größe passt der Regenschutz gut, auch die seitlichen Fächer mit Trinkflasche, Wanderstöcken etc sind gut abgedeckt.
Der Hüftgurt
Den Hüftgurt finde ich sehr bequem, er lässt sich gut zuziehen und öffnen und trotzdem ist man noch sehr beweglich.
Am Hüftgurt gibt es zwei kleine schmale Taschen, eigentlich sind diese praktisch, aber sie sind wirklich sehr klein – meine Kamera (9×6 cm) passt gerade so rein, nur mit einer ziemlichen Fummelei, deswegen lasse ich es meistens und habe höchstens Taschentücher oder so drin. Vorsicht bei Regen, da wird der Inhalt nass.
Brustgurt
Den Brustgurt an einem Rucksack benutze ich nie, weil er mich immer stört. Jens vom Hiking Blog wollte mich trotzdem damit fotografieren, also, hier bitte, der Burstgurt:
Fazit
Ich muss zugeben, dass ich vorher von der Firma Gregory noch nie etwas gehört hatte, nach diesem Rucksacktest kann ich sie aber auf jeden Fall empfehlen. Mir kommt der Rucksack vor, als würde ich ihn schon jahrelang benutzen, er passt einfach gut, hat für oben beschriebene Tagestouren die richtige Größe und alles bleibt trocken. Ich muss noch mal nachmessen, aber ich glaube er erfüllt die Flugzeugs-Handgepäck-Maße und wird deswegen mein Begleiter im Kanada-Urlaub werden!
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Werbehinweis: Der Rucksack wurde mir zum Testen von Bergfreunde.de zur Verfügung gestellt.
Herausgeberin des Gipfelglück Blogs – seit 2011 eine Sammlung von persönlichen Erfahrungen beim Wandern, Bergsteigen, Radlfahren und Reisen, im Chiemgau, in den Alpen, weltweit.
Mit einer Vorliebe für Höhenmeter, Kuchen, Kaffee, Bücher, Yoga und Weit-Weg-Unterwegs-Sein.
1 Kommentar
[…] die 38l zu viel sind kann ja mal in den Testbericht von Stefanie schauen, die den Gregory Jade 34 auf Herz und Nieren getestet […]