Home bergaufbergab 10 Dinge, die glücklich(er) machen – Folge 27

10 Dinge, die glücklich(er) machen – Folge 27

von Stefanie Dehler
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Letzten Monat ist diese Serie ausgefallen, leider ja auch der Newsletter, aber ich hatte einen guten Grund – ich war drei Wochen in Kanada auf Reisen ( davon gleich mehr, denn oh wow, Kanada macht so glücklich!). In diesem Artikel gibt es aber auch zwei Tipps für herbstliche Bergtouren in den Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen, zwei Buchtipps und es geht auch noch um einen Kinobesuch.

Werbehinweis: Der Artikel enthält Affiliate Links*. Das vorgestellte Buch ist ein Rezensionsexemplar des Verlags. Findest du Inspiration, findest du Gefallen an diesem Artikel und diesem Blog? Lade mich auf einen Kaffee ein!

1.Kanada!

Zum zweiten Mal war ich in Kanada, eigentlich zufällig und recht spontan, im Sommer gebucht, als Kanada die Einreise für Geimpfte ab Anfang September verkündigt hatte (der Reisezeitraum stand schon Anfang des Jahres fest, Arbeitgeber wollen ja so gerne früh wissen, wann man frei nehmen möchte… Volltreffer kann ich da nur sagen!).

Es war eher gemütlich als spektakulär, es war entspannt und spontan und gefüllt mit allem, was ich auf Reisen mag, weil ich es im Alltag nicht habe. Ich war in Toronto, Montreal und Québec, bei den Walen in Tadoussac und bin stückchenweise den großen St. Lorenz Strom flussaufwärts, gen Westen, entlang gefahren bis zum Lake Ontario und zu den Niagara Fällen.

Heute in diesem Artikel erzähle ich dir schon schnappschussartig von ein paar Highlights, ausführlicher schreibe ich sicherlich in ein paar Artikeln demnächst. Wenn du von den „Abenteuern“ in Alberta und British Columbia lesen willst: hier entlang zum Kanada Archiv.

Streetart Montreal
Street Art in Montreal, Kanada

2. Die Wale in Tadoussac in Kanada 

Ich weiß nicht, wann und wo ich zum ersten Mal von Tadoussac gehört habe, aber seit vielen Jahren wollte ich schon an diesen Ort reisen. Er liegt in der kanadischen Provinz Québec am großen St. Lorenz Strom, der hier brackiges Salzwasser führt. Bei Tadoussac mündet der Saguenay Fjord in den St. Lorenz Strom, und wo sich das Süßwasser des Fjords mit dem Salzwasser des Stroms mischt, da schwimmt so viel Getier herum, dass unglaublich viele Wale hierher zum Fressen kommen. 

Buckelwale, riesige Blauwale, Finnwale, Minkwale und weiße Belugawale. Whalewatching vom Schiff aus ist unglaublich faszinierend (such auf Instagram einfach mal nach #tadoussac), aber das Tolle ist, dass man die Wale auch vom Ufer sehen kann! Schwer zu beschreiben, es ist einsam in dieser Gegend, weiter östlich kommt nur noch Wildnis. Ich wäre gerne noch länger geblieben. Ein wirklich besonderer Ort, dieses Tadoussac.

Tadoussac, Quebec zum Whalewatching
Tadoussac in Québec, Kanada. Beliebt bei Walen und Menschen.

3. Im Kino bei James Bond

Nach langer Zeit war ich (so fangen derzeit viele Sätze an…) neulich mal wieder im Kino. In einem großartigen James Bond 007 Film, dem letzten mit Daniel Craig. Bond ist im Ruhestand, seine Nachfolgerin als Agentin 007 wird von Lashana Lynch gespielt, die mich sehr beeindruckt hat. Mehr will ich hier nicht sagen, um niemandem etwas zu verraten – aber ich kann den Film sehr empfehlen (und ins Kino gehen auch, es ist einfach doch was anderes als TV).

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4. Buchtipp: Reisehandbuch Europa mit dem Zug [Rezensionsexemplar]

Neulich in Kanada bin ich mit dem Zug von Toronto nach Montreal gefahren, knapp 5 Stunden ist man da unterwegs und die Landschaft rechts und links ist relativ eintönig. Ich kam natürlich ins Träumen – wie wäre es wohl, noch weiter in den Osten zu fahren, und dann ganz in den Westen von Kanada, in den Zügen mit den berühmten verglasten Waggons?

Zurück daheim habe ich fast täglich im wunderschönen „Reisehandbuch Europa mit dem Zug“ geblättert. Welch Unterschied zu Kanada – wenn man bei uns in Europa 5 Stunden fährt, ist es kaum so lange so eintönig, und wo man in 5 Stunden alles hinkommt! Und was mich überrascht ist, wo man anscheinend sogar relativ einfach mit dem Zug hinkommt – das Fernweh entlockt mir Seufzer bei jedem Umblättern.

Europa mit dem Zug
Europa mit dem Zug, von Cindy Ruch, erschienen im Reisedepeschen Verlag

Cindy Ruch und und viele weitere Autorinnen und Autoren beschreiben in dem Reisehandbuch die Zugnetze europäischer Länder, wie man von einem ins andere Land kommt, was jeweils die schönsten, aufregendsten Zugstrecken sind, was sie kosten, wo man Fahrkarten bekommt, wo in Deutschland man starten kann usw usw.

Was mich besonders freut, sind die passenen Literatur-Vorschläge für jedes Land. Es gibt zudem Infos zu Nachtzügen und eine Liste mit Direktverbindungen von großen Bahnhöfen in Deutschland, Österreich und der Schweiz aus, schön bunt gezeichnete Karten und viele Fotos – von Eisenbahn-Brücken, Speisewagen, Bahnhofshallen und „ganz normalen Sehenswürdigkeiten“.

Eisenbahnfahren ist ein Trend, der in den nächsten Jahren anhalten wird, klimafreundlich und gleichzeitig aufregender und romantischer als fliegen oder Auto fahren. Manche Reisen sind einfacher mit Flugzeug oder Auto oder schlicht mit dem Zug in der vorhandenen Zeit nicht machbar. Aber wenn man durch das „Reisehandbuch Europa mit dem Zug“ blättert, kommt man auf Ideen, die man vorher nicht hatte, und am liebsten wäre man wieder im Interrail-Alter und könnte einfach überall hinfahren.

Hier kannst du „Reisehandbuch Europa mit dem Zug“ bei Amazon bestellen* – oder hol es dir in deiner Lieblings-Buchhandlung.

Buchtipp Europa mit dem Zug
Finnland-Kapitel im „Reisehandbuch Europa mit dem Zug“

5. Herbst-Wanderung Peitingköpfl

An eine Herbst-Wanderung hat man ja ganz bestimmte Erwartungen: viel buntes Laub vor blauem Hintergrund, wolkenloser Himmel, weite Sicht, ein windgeschützter Gipfel, zum lange Sitzen und Genießen. All das habe ich im Oktober auf einer Bergtour von Unken im Salzburger Saalachtal gefunden. Die Tour lässt sich gut auch noch im November machen, solange noch nicht allzu viel Schnee fällt. Und das beste: sogar mein ausführlicher Bericht ist schon fertig: Herbst-Wanderung Peitingköpfl

Herbst in den Chiemgauer Alpen
Herbst in den Chiemgauer Alpen – Blick zum Sonntagshorn

6. Mit dem Fahrrad durch Toronto/ Kanada

Seit ich (wieder) im Dorf wohne, genieße ich es auf Reisen umso mehr Großstädte zu besuchen, für alles, was mir im Alltag fehlt: Architektur, Street Art, Museen, Buchläden, Cafés, Essen in allen möglichen Varianten, Menschen in allen Formen, Farben und Verrückheiten. Am liebsten entdecke ich Großstädte mit dem Fahrrad (wie London oder Vancouver).

In Toronto ging das erstaunlich gut, zum einen gibt es eine typische schachbrettartige Straßen-Anordnung, in der man sich schnell zurecht findet. Zum anderen gibt es ein Fahrrad-Leihsystem, wie man es auch aus London kennt. Man zahlt ein Mal am Tag eine Gebühr von ein paar Dollar und kann dann so oft man will Fahrräder den Entleihstationen entnehmen – immer für 30 min, dann muss man es an einer Station wieder abstellen oder draufzahlen.

So viel besser als die U-Bahn oder die unendlich langsamen Straßenbahnen…

Skyline von Toronto vom Wasser aus
Die Skyline von Toronto, gesehen von der Fähre nach Toronto Islands

7. Bergtour auf den Untersberg

Zwei Stunden steiler, schattiger Bergwald ohne jegliche Aussicht. Puh, der Start zur Bergtour auf den Untersberg war brutal. Aber das Durchhalten wurde so belohnt, keine Wolke war über den Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen zu sehen an diesem Tag. Nur Reihen von felsigen Gipfeln, teils mit feiner Schneeschicht, dazwischen blaue Seen, grüne Latschen und bunte Laubwälder. Wenn man in so einer Umgebung lebt, ist es nur ein bisschen schlimm, dass so eine Kanada-Reise viel zu schnell zu Ende geht.

Stöhrhaus am Untersberg, Berchtesgaden
Stöhrhaus am Untersberg in Berchtesgaden, mit Blick zum Hochstaufen

8. Buntes Laub 

Für den Indian Summer in Kanada war ich fast etwas zu früh dran, die überwältigende Laubfärbung hatte noch nicht so recht begonnen. Und da, wo es schön bunt wurde, war der Himmel so grau und wolkenverhangen, dass sich das intensive Leuchten nicht blicken ließ, das man von Fotos kennt.

Dafür jetzt hier daheim im Chiemgau. Sowohl bunte Bäume, Wälder, Berghänge, als auch der passende Sonnenschein dazu. Eine wahre Pracht.

Buntes Laub in den Chiemgauer Bergen
Herbstfarben in den Chiemgauer Bergen

9. Buchtipp: Rosaline Palmer Takes the Cake

Das schöne an langen Flugreisen ist ja, dass man ein gutes Buch einfach immer weiter lesen kann und nicht aufhören muss. Beim Rumhängen am Flughafen, beim Schlangestehen, im Flugzeug, beim Umsteigen… einfach ein Kapitel nach dem anderen. „Rosaline Palmer Takes the Cake“ war ein perfekts Buch für den Rückflug aus Kanada, auch wenn es mit Kanada nichts zu tun hatte. Sondern mit einer Frau in England, die an einer Reality Show im Fernsehen teilnimmt, wo es ums Kuchen backen geht.

Wenn du Gipfelglück häufiger liest, dann kennst du meine Leidenschaft für Kuchen, essen und backen, und natürlich mag ich Bücher über Kuchen. Der Roman ist gleichzeitig auch eine Liebesgeschichte, eigentlich kennt man das Ende nach ein paar Seiten, aber das ist egal. Die Charaktere sind sympathisch, Welten prallen aufeinander, alles ist ein wenig überdreht und verrückt (was zu einer Reality TV Show passt), wichtige gesellschaftliche Themen werden angesprochen ohne im Vordergrund zu stehen und jedes Kapitel liest sich einfach wunderbar runter. Das Buch ist im Mai diesen Jahres erschienen, ob es auch schon auf deutsch übersetzt wurde, weiß ich leider nicht.

Hier kannst du dir die Kindle-Ausgabe von „Rosaline Palmer takes the cake“ von Alexis Hall bei Amazon downloaden* (oder als Taschenbuch bestellen).

10. Verrückte Orte und Rekorde – Brockville

In Nordamerika hat man die besondere Fähigkeit, aus kleinsten Rekorden große Attraktionen zu machen und jeder noch so kleine Ort kann mit faszinierenden Sehenswürdigkeiten aufwarten. Zum Beispiel:

In einem Ort namens Brockville in Ontario gab es im 19. Jh. den ersten Eisenbahntunnel Kanadas!

Gebaut zwischen 1854 und 1860 verband er die Docks am St. Lorenz Strom mit der Eisenbahnlinie im Norden der Stadt. Er führte unter der Stadt hindurch, die Züge, die durch ihn fuhren, waren Güterzüge. 

Heute, nun ja, da steht halt einfach ein Tunnel mitten in der Stadt, Züge fahren keine mehr, die Tore sind für Fußgänger:innen weit geöffnet, die Backsteine sind zusätzlich rötlich ausgeleuchtet, so dass man künstlerische Fotos schießen kann und in der Nähe liegt auch noch ein Geocache, an einer alten Lokomotive. 

Wenn man langsam reist, dann hat man Zeit, solch bizarre, liebenswerte Orte zu erkunden. Man fragt sich ein wenig, warum, aber immerhin war man im ersten Eisenbahntunnel Kanadas.

Brockville Kanada, Eisenbahntunnel
Brockville. Der älteste Eisenbahn-Tunnel in Kanada.

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