Von einem 800 km Roadtrip am St. Lorenz Strom entlang in Kanada handelt dieser Reisebericht, von Tadoussac in Québec bis Kingston in Ontario. Beginnen deine Augen zu leuchten und dein Herz schneller zu schlagen? So ergeht es mir, wenn ich an diese Reise zurück denke.
Ich erzähle hier von Highlights und kurzen Zwischenstopps, Momentaufnahmen am Fleuve St. Laurent oder dem St Lawrence River, von Großstadt-Trubel und Seen-Einsamkeit, von kanadischer Kulinarik und dem Hotspot für Wale. Einige der Stationen des Roadtrips waren lang gehegte Träume, die endlich wahr wurden, einige Stationen waren spontan und überraschend – und diese Mischung macht sicher den Zauber eines Kanada-Roadtrips aus.
Werbehinweis: Der Artikel enthält Affiliate Links*, das vorgestellte Buch ist ein Rezensionsexemplar des Verlags. Findest du Inspiration, findest du Gefallen an diesem Artikel und diesem Blog? Lade mich auf einen Kaffee ein!
Inhaltsverzeichnis
Ein Roadtrip am St Lorenz Strom – Fleuve St Laurent – Saint Lawrence River
Ein paar Worte vorweg. Um den Artikel einfacher zu gestalten, erzähle ich von den Stationen dieser Reise in Ost-West-Richtung. Die Reise selbst war nicht so geradlinig und tatsächlich ist Kingston auch nicht das endgültige Ziel gewesen. Es wird einen Teil 2 des Reiseberichts geben mit einigen Stationen am Lake Ontario, außerdem ist ein Artikel über die Tage in Toronto bereits erschienen.
Der Name St Lorenz Strom klang für mich immer nach Abenteuer, nach Entdecker-Büchern, nach einer Art amerikanischem Traum, dort entlang zu reisen. Kanada ist ein so einfaches Reise-Land, es gibt so viel zu sehen, so viel mehr als in drei Wochen hinein passen. Ich hoffe du findest Inspiration hier für deine nächste Kanada-Reise oder die Bilder und Texte wecken träumerische Erinnerungen an frühere Urlaube im Ahorn-Land.
Tadoussac am St Lorenz Strom (Québec, Kanada)
Tadoussac. Noch Monate nach meinem Besuch klingt das Wort wie ein Zauberspruch. Für die Menschen ist es ein kleines Dorf gefühlt im Nirgendwo, für die Wale hingegen der Mittelpunkt der Welt. Zumindest der kulinarische Mittelpunkt, weil sich hier das brackige Wasser des St. Lorenz Stroms mit dem Süßwasser aus dem Saguenay Fjord mischt.
Die Wale beobachtet man natürlich am besten bei einer Whalewatching Tour vom Schiff aus (manchmal werden auch Kayak Touren angeboten), aber selbst vom Land aus sieht man häufig die kleinen weißen Belugawale herumflitzen, man sieht Wasserfontänen aufspritzen und kurz danach schwarze Körper abtauchen – wo man Wasser sieht in Tadoussac, halten die Augen immer sofort nach Zeichen von Walen Ausschau.
Aber auch das Land rund um Tadoussac ist besonders, von mit Flechten und Moosen bewachsenen Hügeln über felsige Strände mit nordisch leuchtenden Farben, Wolkenformationen bis hin zu Sandstränden für ewig lange Spaziergänge und faszinierenden Dünenabschnitten.
Hier hätte ich gerne noch mehr Zeit verbracht, ich hätte gerne den Fjord mit den kleinen Dörfern erkundet, die endlosen Wälder, die Seen, Hügel, das Nichts. Hier hätte ich Stunden im Schaukelstuhl auf einer Veranda verbringen können, mit einem Buch, mit Kaffee und Kuchen (im Café l’Abri Côtier!) oder einfach mit den eigenen Gedanken, die an diesem Ort einerseits zur Ruhe kommen und gleichzeitig in kreativer Hochform herumwirbeln.
Allein für Tadoussac lohnt sich eine Reise nach Québec!
Zwischenstopp: Baie St. Paul an der Malbaie Küstenstraße (Québec, Kanada)
Für die Fahrt zwischen Tadoussac und Quebec lohnt sich die kleine Straße am St Lorenz Strom zu nehmen, die Malbaie Küstenstraße. Immer wieder könnte man kurz anhalten für einen Kaffee, einen Geocache oder nur, um dem St Lawrence River beim Fließen zuzuschauen. Das Städtchen Baie St. Paul hat mir besonders gefallen, mit dem kleinen Farmers Market, den hübschen Häusern mit Schaukelstuhl auf der Veranda, Galerien und Läden, und einer Kuchenpause im Café Arômes et Saveurs.
Québec
Die Innenstadt von Québec hat etwas von einem Museumsstädtchen in Frankreich, sehr alt und hübsch – und touristisch. Ein Bummel durch das UNESCO Welterbe gehört zu einem Road Trip entlang des Sankt Lorenz Stroms trotzdem auf jeden Fall dazu.
Weniger Museum, jünger und moderner ist es außerhalb der mächtigen Stadtmauern, im “Künstlerviertel” rund um die Rue Saint Jean, wo du zum Beispiel in der Pizzeria Nina hervorragend Pizza essen kannst. Poutine, die typische Québec-Spezialität aus Pommes mit Käse-Stückchen und Bratensoße, gibt es im Grunde an jedem Eck, ich kann dafür auch das Bistro Le Chicshack empfehlen, wo man ein Glas Cider dazu trinken kann.
Das Highlight meines Besuchs in Québec war allerdings eine Radtour am St Lorenz Strom entlang zum Wasserfall Chute Montmorency. Teilweise radelt man durch Hafenanlagen, teils durch Wiesen und Dünen, sehr gut beschildert auf dem “Corridor du Littoral” Radweg. Der Weg zum Wasserfall ist einfach zu finden, aber es gibt in der Tourist Information auch eine gute Karte mit verschiedenen Radtouren.
Eine schöne Runde ist es, mit der Gondel nach oben zu fahren. Auf einem breiten gut markierten Weg geht man danach zur Hängebrücke über den Wasserfall – für sehr tolle Blicke, sehr nahe am Wasser. Auf der anderen Seite dann ein Stück durch den Wald und dann die 487 Stufen der sehr markanten Holztreppe hinunter, immer mit Blick auf den Wasserfall, mit Spritzwasser und Regenbogen, Klettersteig und Industrieanlage am Fuß des Wasserfalls . Für Hin- und Rückfahrt mit dem Leihfahrrad solltest du etwa 1,5 Stunden (30km, 40 hm) einplanen, und noch mal 1,5 Stunden für Gondelfahrt und Wasserfall-Wanderung.
Zwischenstopp: North Hatley, Cantons de l’Est (Québec, Kanada)
Eigentlich eine wirklich gute Verlängerung der Strecke zwischen Québec und Montréal. Die Gegend nennt sich Cantons de l’Est und ist mit den vielen Hügeln und Seen ein Ausläufer der Appalachen. Magog und North Hatley sind berühmte Orte, mit Restaurants und Galerien.
Leider hat sich die Gegend total im Regen vor mir versteckt, die berühmte ostkanadische Laubfärbung hatte noch nicht eingesetzt, die Galerien hatten (coronabedingt) geschlossen, die Restaurants waren vollgestopft oder ebenfalls geschlossen. So ist es halt manchmal – zum Glück findet man irgendwann immer einen Supermarkt, wo man heißen Kaffee und leckere Süßigkeiten kaufen kann, und die malerische Kulisse der Appalachen muss man sich dazu halt denken.
Montréal am St Lorenz Strom (Québec, Kanada)
Viele viele Jahre schon wollte ich nach Montreal reisen, ohne einen wirklichen Grund zu haben, glaube ich. Was mir bis zu meinem Besuch nicht bewusst war, ist der Berg-Zusammenhang: Montreal ist Mont Royal, ein königlicher Berg. Und auch wenn sich der Berg als nicht mehr als ein Hügel entpuppt: ich war natürlich dort oben.
Die Aussicht auf die Hochhäuser der Innenstadt ist gigantisch, auf den St.Lorenz Strom, sogar einzelne Street Art Kunstwerke erkennt man von oben, zB das Leonard Cohen Gemälde. Es gibt eine kleine Broschüre zum Berg von Montreal, ich empfehle die “Überschreitung” von der Metro Station Mont Royal bis zur Metro Côte des Neiges auf der anderen Seite, laut Strava 7 km, 211 Hm bei 1,5 h mit Pausen.
Aber klar, wegen dem Berg kommt man nicht nach Montreal, aber warum dann? Wegen der Streetart (Gorilla!), wegen der Museen (Fotografien von Yousuf Karsh im Musée des Beaux Arts!), wegen der Cafés und Restaurants (zB dem überwältigend schönen Crew Collective & Café in der historischen Altstadt, nahe der Place d’Armes) wegen der hippen, jungen, dynamischen Atmosphäre, englisch und französisch und voller Regenbogen. Vegane und vegetarische Gerichte gibt es auf jeder Speisekarte und jede Menge Sitz-Gelegenheiten am Straßenrand, wo man das Leben beobachten und seine veganen Take Away Burritos verspeisen kann.
Zwischenstopp: Brockville am St Lorenz Strom (Ontario, Kanada)
Orte wie Brockville liebe ich auf Reisen sehr: eigentlich völlig unspektakulär. Aber weil man gerade da ist, und weil man – zwischen zwei Highlights – gerade Zeit hat, hält man halt mal an, bummelt herum, sucht ein paar Geocaches, setzt sich auf eine Bank am Ufer des St. Lorenz Stroms und schaut in die USA hinüber.
Und egal, wo man sich in Nordamerika auch befindet, jeder Ort hält einen besonderen Rekord oder eine besondere Sehenswürdigkeit. In Brockville ist das: der erste Eisenbahntunnel Kanadas. Er wurde zwischen 1854 und 1860 gebaut, um Holz aus den Wäldern nördlich der Stadt zu den Schiffen am St Lorenz Strom zu transportieren. Heute steht er mitten in der Stadt herum, keine Schienen weit und breit, aber es ist eine Art Fußgängerzone im Städtchen und dazu wirklich cool beleuchtet, so dass man mit originellen Selfies nach Hause kommt.
Wie toll, wenn man Zeit für so etwas hat! Ab Brockville ist man dann übrigens in Ontario unterwegs, nicht mehr in Québec.
1000 Islands am St Lorenz Strom (Ontario, Kanada)
Die Gegend der 1000 Inseln im St Lorenz Strom ist UNESCO Welterbe und eine Schifffahrt mit dem Ausflugsdampfer ist nicht spektakulär aber gehört wohl einfach dazu, wenn man auf einem Roadtrip in diesem Teil von Kanada unterwegs ist. Die USA und Kanada haben die Inseln zwischen Brockville und Kingston so unter sich aufgeteilt, dass beiden ungefähr die gleiche Menge Land gehört: die USA haben weniger aber größere Inseln, Kanada jede Menge kleine.
Bewohnt sind sie nur im Sommer, das aber bereits seit über 10.000 Jahren. Gemütlich schaut das vom großen Dampfer aus aus, ein Haus pro Insel. Manchmal geht eine Brücke zur Nachbarinsel, manchmal sieht man die Bewohner*innen in ihren bunten Muskoka Sesseln sitzen und dem Dampfer zuwinken. Vor allem sieht man aber Fischadler, Kormorane und Reiher.
Die Dampfer starten von verschiedenen Orten aus, meine Fahrt habe ich in Gananoque angetreten. Manche Schiffe fahren auch die US Inseln an, aber nicht in diesem Corona-Herbst. Die gemütliche Fahrt durch die vielen vielen Inseln ist auf jeden Fall eine gute Abwechslung auf der Reise. Und irgendwann hört man auf zu zählen…
Gananoque am St Lorenz Strom (Ontario, Kanada)
Ein sehr trubeliges Städtchen, weil von hier viele Leute zu den Schifffahrten durch die 1000 Islands starten, und davor oder danach in Gananoque übernachten. Den kleinen Rundgang durch die schmalen Straßen mit hübschen Häusern, an den Museen vorbei und am Flussufer entlang solltest du unbedingt bei der Pump House Creamery beginnen. Das ist eine putzige bunte Eisdiele an der Brücke über den Gananoque River am Confederation Park, wo ich mich nach langem Überlegen für die Sorten Lemon Curd und Kahlua Coffee Toffee Crunch entschieden habe. Ein schöner Ort für die Übernachtung nach der 1000 Islands Cruise.
Mine Loop Wanderung in der Gould Lake Conservation Area (Ontario, Kanada)
Wie ich die Wanderung in der Gould Lake conservation area gefunden habe, erschließt sich mir heute nicht mehr – eine Mischung aus Reiseführer, Strava App, Google Maps und Instagram vermutlich. Es ist nur eine von unzähligen Gegenden aus Seen und Wald mit Wanderweg in Kanada – aber eine wunderschöne, einsame Gegend, ohne jeglichen Zivilisationslärm. Die Farben von Bäumen und See leuchteten strahlend, das Moos war weich zum Sitzen, die Felsen warm. Es gab ein paar Geocaches, aber, wie mir versichert wurde, keine Bären in der Umgebung.
Ein Teil des Wegs ist ein Abschnitt des Rideau Trails, er ist als Mine Loop vom Parkplatz aus bestens zu erkennen und beschildert, mit Google Maps und der Strava Karte kann man sich nicht verlaufen. Eine so wilde einsame Landschaft wäre doch ideal für Elche, Bären und was man sonst in Kanada erwartet – aber vermutlich ist es ihnen hier nicht einsam genug, jedenfalls hat sich nichts gezeigt an diesem ansonst perfekten Tag (5 km, 113 Hm, ca 1h Gehzeit).
Zwischenstopp Kingston am St Lorenz Strom (Ontario, Kanada)
Kingston markiert den Übergang vom großen Sankt Lorenz Strom zum Lake Ontario (der Fluss entspringt im Ontariosee, markiert auf 580 km die Grenze zwischen den USA und Kanada auf seinem Weg in den Osten zum Atlantik). Kingston lohnt sich ebenfalls für einen kleinen Stop, am besten um die Mittagszeit, um in einem der vielen Restaurants und Cafés etwas essen zu können. Zur entspannten Atmosphäre tragen der schön gestaltete Uferbereich, die historischen Gebäude und viele Studierende der Universität bei.
Fazit zum Roadtrip am St Lorenz Strom in Kanada (Ontario und Québec)
In Kingston beginnt der St Lorenz Strom seine Reise zum Atlantik, doch dieser Reisebericht endet hier. Mit einem Click hier kommst du zum zweiten Teil mit einigen Highlights am Ontariosee – mir scheint, zwei separate Artikel sind übersichtlicher als alles in einen langen zu stopfen.
Der Franzose Samuel de Champlain hat übrigens 1604 den Namen Fleuve de Saint Laurent für den Fluss etabliert, wie sich auf Wikipedia nachlesen lässt. In dem Artikel erfährt man aber auch die vielen Namen, die die Einheimischen First Nations dem Fluss gegeben haben, lange bevor sich Europäer hier breit machten und neue Namen vergaben:
Innu-aimun, the language of Nitassinan, refers to it as Wepistukujaw Sipo/Wepìstùkwiyaht sīpu; the Abenaki call it Moliantegok/Moliantekw („Montréal River“), Kchitegw/Ktsitekw/Gicitegw („Great River“), or Oss8genaizibo/Ws8genaisibo/Wsogenaisibo („River of the Algonquins“); the Mohawk refer to it in Kanienʼkéha as Roiatatokenti, Raoteniateara, Ken’tarókwen, or Kaniatarowanénhne; the Tuscarora call it Kahnawáˀkye or Kaniatarowanenneh („Big Water Current“); the Algonquins (or Omàmiwininiwak) call it „the Walking Path“ or Magtogoek or Kitcikanii sipi, the „Large Water River“; the Huron-Wendats refer to it as Lada8anna or Laooendaooena; and, the Atikamekw of Nitaskinan refer to it as Micta sipi („Huge River“).
https://en.wikipedia.org/wiki/St._Lawrence_River
Die Fahrt am Fluss entlang ist landschaftlich nicht so spektakulär wie der Westen Kanadas wie etwa auf dem Icefields Parkway. Für diesen Corona Herbst war es genau richtig: es ging gemütlich zu, mit tollen Highlights und der einfachen Freude, anhalten zu können, ohne Stress durch Orte zu schlendern, Einheimischen und anderen Reisenden zu begegnen und mit ihnen zu plaudern. Und dabei das Gefühl zu bekommen, dass man am Ufer des großen St Lorenz Stroms zwischen Tadoussac und Kingston nicht nur toll reisen sondern wohl auch ganz gut leben kann.
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Buchtipp: Gefährliche Ferien Kanada [Rezensionsexemplar]
“Gefährliche Ferien” ist eine Serie aus dem Diogenes Verlag, die sich vortrefflich für eine Reise im jeweiligen Land eignet – ohne, dass man sich allzusehr gruseln muss und den Schlüssel vom Hotelzimmer dreimal rumdreht.
„Gefährliche Ferien – Kanada“ ist eine Sammlung von 16 abgeschlossenen Geschichten und Auszügen aus längeren Büchern, die in Kanada spielen. Manchmal ist das Land als Austragungsort der Geschichte wichtig, es geht um Leuchttürme und Inseln, um Wälder und Flüsse. Manche Geschichten könnten überall spielen, da ist der Handlungsort mehr Nebensache.
Auf jeden Fall ist dies ein guter Überblick über kanadische Literatur und natürlich hat man am Ende eine gewisse Liste von Büchern, die man komplett lesen möchte und nicht nur als Kapitel in “Gefährliche Ferien”, von „Schiffbruch mit Tiger“ von Yann Martel bis Margret Atwoods „Labrador Fiasko“.
Infos zum Buch: Gefährliche Ferien – Kanada, ausgewählt von Christine Stemmermann, erschienen 2020 bei Diogenes als Taschenbuch mit 272 Seiten, ISBN 978-3-257-24564-6.
Du kannst „Gefährliche Ferien Kanada“ hier bei Amazon bestellen* oder hol es dir in deiner Lieblings-Buchhandlung.
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Übernachten am St Lorenz Strom
Gefühlt sind hier alle immer “auf Durchreise” und die typische Unterkunft dafür sind in Nordamerika Motels. Die meisten sind irgendwo außerhalb, machen einen staubigen, abgewohnten Eindruck, aber sie haben zumindest große Parkplätze und meist Kühlschrank und Wasserkocher im Zimmer. Oft ist das die günstigste Option, aber nicht die schönste- für eine Nacht halt ok.
Air Bnb Zimmer gibt es häufig, von der Art und Qualität sehr unterschiedlich. Zum Teil sehr persönlich im Gästezimmer, ohne eigenes Bad aber engem Kontakt, wo erzählt wird und wo sich Gastgeber*innen sehr bemühen. Zum Teil auch sehr unpersönlich mit lauter kleinen Zimmern in einem großen Haus, Gemeinschaftsküche, Kontakt zu den Gastgebern nur per E-mail, mit Zahlencode für die Haustür.
Schließlich Bed and Breakfast Pensionen: Hiermit habe ich viele gute Erfahrungen gemacht aber auch das meiste Geld ausgegeben. Es gab Schaukelstühle auf der Veranda, feine Crêpes und frisch gepresste Säfte zum Frühstück, winzige historische Innenstadthäuser und großzügige suitenähnliche Räume.
Die Auswahl ist schwierig zu treffen und erforderte langes Suchen – zu einer Zeit, wo coronabedingt gar nicht so viele Reisende unterwegs waren. Vielleicht war deswegen auch das Angebot kleiner? Schwer zu sagen, ich bin jedenfalls am Ende mit meiner Mischung aus zweckmäßigen und schönen Unterkünften ganz zufrieden gewesen.
Unterwegs am Ufer des St Lorenz Strom
- Mit dem Mietwagen ist es natürlich am einfachsten, unterwegs bequem mit allem Gepäck unterwegs zu sein, an abgelegene Wander-Orte zu kommen, spontan anhalten und weiterfahren zu können. Auf den Highways legt man teilweise lange Strecken zurück, es gibt wenig Raststätten oder Tankstellen. Deswegen unbedingt im Supermarkt mit Snacks und Getränken für unterwegs eindecken oder entsprechende Zwischenstopps planen.
- Mit der Eisenbahn lassen sich sehr bequem und vor allem klimafreundlich lange Strecken zurücklegen, ich habe den Zug für die Teilstrecke zwischen Toronto und Montreal genutzt. Die Landschaft draußen war relativ langweilig, das Wlan aber gut, die Ledersitze bequem und am Platz konnte man Getränke und Snacks kaufen. Will man einen ganz bestimmten Zug erwischen, kann man Tickets sogar schon von Deutschland aus buchen.
Datum der Reise: 3 Wochen im September/ Oktober 2021
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Herausgeberin des Gipfelglück Blogs – seit 2011 eine Sammlung von persönlichen Erfahrungen beim Wandern, Bergsteigen, Radlfahren und Reisen, im Chiemgau, in den Alpen, weltweit.
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