Die schönste Art und Weise sich bei einer Städtereise von A nach B fortzubewegen, ist für mich inzwischen mit dem Radl. London hat mich über Ostern mit dem perfekten Fahrrad-Miet-System begeistert und es war leichter als gedacht, Sightseeing, Shoppen, Kaffee und Bier mit Bewegung und frischer Luft zu verbinden.

In diesem Reisebericht stelle ich euch zum einen das Radl-Leihsystem von London vor und zeige euch zum anderen Fotos aus den schönsten Ecken der Stadt.
Für die langen Strecken sind in London natürlich U-Bahn und Busse die erste Wahl, sie fahren häufig und kreuz und quer. Umsteigen braucht meistens ziemlich viel Zeit, geht über viele Treppen und Rolltreppen und bei schönem Wetter finde ich es immer schade, zu viel Zeit im Untergrund zu verbringen. Auf kurzen Strecken – sagen wir mal vom Tower zur Brick Lane – ist Radl fahren deshalb viel besser, man sieht viel mehr, geschätzt geht es schneller und es macht ganz einfach mehr Spaß als durch länge Gänge unter der Erde zu hetzen.
Also erst eine kurze Kaffeepause in Marylebone und dann leihen wir uns ein Fahrrad in London.

Mal halte zunächst Ausschau nach diesen hellblauen Schildern…

… und wende sich dann dem Touchscreen zu, im Foto rechts von der Karte. Man muss sein Alter bestätigen, Kreditkarte einstecken, Verkehrsregeln abnicken, bestätigen, dass man 20 Seiten AGB “gelesen” hat und 2 £ bezahlen. Damit hat man 24 Stunden Zugriff auf die Stadt-Fahrräder, die auch Boris bikes heißen (nach dem Bürgermeister Boris Johnson). Zum Ausleihen erhält man einen 5-stelligen Code auf Papier…

…gibt diesen am ausgewählten Fahrradständer ein…

…und kann dann sein Fahrrad herausziehen, den Sattel in die richtige Höhe einstellen, die Tasche vorne festzurren und losfahren. Bevor 30 min abgelaufen sind, sollte man sich wieder eine Leihstation suchen und das Radl abstellen, sonst zahlt man mehr. Innerhalb der 30 min fallen keine weiteren Gebühren an! Ein paar Mal schien keine Station in der Nähe des Ziels zu sein, in solchen Fällen sucht man am besten in der Nähe der U-Bahn Stationen. An den Verleihstationen sind die nächsten Stationen auch immer auf der Karte eingezeichnet!

Die Räder haben 3 Gänge, mit denen man gut auskommt, keine Schlösser, und sie sind relativ schwer, sprich Treppen steigen möchte man damit nicht. Kopfsteinpflaster ist auch in London gar nicht angenehm zu fahren und es gibt erstaunlich viel davon. Die Radwege sind etwas schwer zu kapieren, eigentlich fährt jeder wie er will, auch mal bei roten Ampeln oder über den Bürgersteig, aber immer natürlich den Linksverkehr beachtend (ist aber kein Problem!).

Bis vor kurzem wurden die Räder von Barclays gesponsort und waren alle hellblau, derzeit wird auf den neuen Sponsor Santander gewechselt, so dass die Fahrräder künftig alle rot sein werden. Laut der Website von VisitLondon gibt es zurzeit rund 10.000 Fahrräder an 700 Leihstationen – bis auf einmal am Hyde Park waren immer Räder zum Leihen und freie Stellen zum Zurückgeben vorhanden.
Wer lange Strecken zurücklegen will – eher für #biketowork Fahrten als für Touristen – kann auch die Cycle Super Highways benutzen (Infos dazu z.B. auf Wikipedia), der Highway im Foto ist in der Nähe des tollen Museum of London Docklands (Twitter).

Schmankerl für Radl-Fans in London
Von den unendlich vielen Dingen, die man bei einer London-Reise besuchen kann, habe ich hier ein paar Tipps, die besonderen Fahrrad-Bezug haben. Wenn man einmal darauf achtet, gibt es nämlich jede Menge:
Das Café Look Mum No Hands
Sofort zum Lieblingscafé geworden, dank vorzüglichem Kuchen, Kaffee, Dekoration und Atmosphäre. (auf Twitter)

Street Art mit Fahrrädern
Das East End ist berühmt für seine fantastischen Kunstwerke am Straßenrand, auf Häuserwänden, Rolläden, Brücken etc. In der Nähe der U-Bahn-Station Old Street gibt es zum Beispiel diesen tollen Stromkasten:

Café du Cycliste:
Radwerkstatt, Café und Public Viewing von Radrennen, das bietet das Café du Cycliste gleich um die Ecke von der U-Bahn-Station Liverpool Street.
Buchtipp für Radtouren in London:
Das Time Out Cycle London Buch mit 25 Touren durch die Stadt (gleich hier bestellen*).
Sightseeing in London mit dem Fahrrad
Und egal ob zu Fuß, mit Bus & Tube oder mit dem Radl – hier sind noch einige Tipps für euch, Impressionen meines letzten London Besuchs.











Und zum Abschluss noch das beste Bier der Reise in der Old Truman Brewery im East End, Bier aus South London.
Dies war nicht mein erster Besuch in London, aber durch das Radlfahren tatsächlich einer der schönsten bisher.
Zeitpunkt der Reise: April 2015
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Stefanie Dehler
Mit einer Vorliebe für Höhenmeter, Kuchen, Bier, Bücher, Yoga und Weit-Weg-Unterwegs-Sein.
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Ah, Fernweh! Hört sich gut an und das “Look Mum No Hands” steht auch noch auf meiner Liste…
Viele Grüße :)
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