Den Gaisberg kann man nun wahrlich nicht mehr zu den Münchner Hausbergen zählen, sein Name ist bei den Münchnern ziemlich unbekannt, würde ich behaupten, und doch “kennt” man ihn.
Wenn man nämlich auf der A 8 über Irschenberg, Inntaldreieck und Chiemsee hinaus fährt, nach Salzburg hinein oder noch weiter, dann sieht man am Rande der Stadt einen Berg mit rot-weißem Mast auf dem Gipfel. Den Gaisberg, 1.265 m hoch.
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Für Mountainbiker eine 600Hm Trainingsstrecke, für Wanderer eher uninteressant und in dieses Blog gehört er eigentlich auch nicht – denn der Gaisberg ist ein Autoberg. Mit Parkplatz am Gipfel. Und Bushaltestelle. Durch die Zufälle des Lebens landete ich an einem Februar-Samstag tatsächlich auf dem Gaisberg, mit dem Auto, und in den zwei Stunden oder so dort oben kamen so viele schöne Kleinigkeiten zusammen, dass der Gaisberg tatsächlich doch im Blog landet. Mal ein anderes Gipfelglück als sonst.
Das erste Highlight: die Aussicht. Auf Bayrischen- und Böhmerwald, die Berge des Salzkammerguts, den Dachstein, den Watzmann, eine herrliche Reihe aus Sonntagshorn, Staufenmassiv und Hochfelln, unten im Tal die Häuser von Salzburg. Besonders der Hochstaufen scheint herüberzuwinken und laut “komm her, im Frühling!” zu rufen.
Das zweite Highlight: eine äußerst gemütliche Hütte, die Wirtschaft am Spitz , die ich in der Art auf einem Autoberg nie erwartet hätte. Germknödel. Und sogar frisch gebackenes Brot zum Verkauf, mit Hopfen und Malz, wenn man zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort steht. Und zurückblickend duckt sich die Hütte irgendwie ganz passend unter anfangs erwähnten rotweißen Rundfunkmast.
Und als drittes, der Sonnenuntergang. Am Abend ist der größte Trubel am Gaisberg vorbei, die Parksünder-aufschreibenden Polizisten haben Feierabend. Die Sonne, die sich den Tag über hinter blassen Schleierwolken versteckt hat, geht knallig leuchtend hinter dem Sonntagshorn unter und lässt den westlichen Himmel über Berchtesgadener Alpen und Chiemgau in herrlichen Farben leuchten. Während im Tal immer mehr Lichter von Salzburg zu glitzern beginnen.
Und dann ist es dunkel. Das frische Brot duftet im Auto, die letzten Radlfahrer sausen die rund 9 km hinunter, wir in Ruhe hinterher, und in meinem Kopf ist es bald gar keine Frage mehr, dass auch ein Autoberg ausnahmsweise mal was mit Gipfelglück zu tun haben darf. Und wenn du das nächste Mal nach Salzburg fährst, dann weißt du zumindest, was es mit dem Berg mit dem Mast auf sich hat!
PS: Ja, es passt ganz gut, dass ein Auto-Berg-Artikel an Karneval erscheint, es ist aber Zufall. Der Artikel und die enthaltene Berg-Empfehlung ist durchaus ernst zu nehmen, denn jeder Berg hat seine Zeit und seine Berechtigung.
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Mehr über den Gaisberg und seine Umgebung:
Interessante Hintergründe im Wikipedia Artikel zum Gaisberg
Alle Höhen- und Längenangaben aus www.quaeldich.de
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Herausgeberin des Gipfelglück Blogs – seit 2011 eine Sammlung von persönlichen Erfahrungen beim Wandern, Bergsteigen, Radlfahren und Reisen, im Chiemgau, in den Alpen, weltweit.
Mit einer Vorliebe für Höhenmeter, Kuchen, Kaffee, Bücher, Yoga und Weit-Weg-Unterwegs-Sein.
2 Kommentare
Doch, auch für Wanderer interessant! :-) Am schönsten als Rundtour von Koppl über den felsigen Nockstein und mit Abstieg über den Klausberg.
Ich hätte mir gedacht, dass es viel zu viele andere schöne Berge gibt, aber wenn du das sagst, glaube ich es natürlich :-)