Das neue Wanderbuch „Enzian, Edelweiß und Alpenrose“ will Wanderern bei einer wichtigen Sache helfen: zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Genauer gesagt: am richtigen Berg im richtigen Moment – genau dann, wenn es an diesem Berg so richtig blüht.
Es sind die herrlichen Anzeichen des Frühlings, wenn der Schnee in den Bergen anfängt zu schmelzen und die ersten Krokusse und Schneerosen sichtbar werden. Vorletztes Wochenende am Sonnjoch wanderten wir durch eine unvergessliche Farbenpracht in blau-gelb-rosa-weiß, die man so im Karwendel nicht unbedingt erwartet und wir verbrachten viel Zeit mit Fotografieren.
In einem Bericht hatte ich vor der Tour gelesen, dass der Bärenlahnersattel auf der Sonnjoch Tour berühmt ist für Massen an Edelweiß. Dafür war es nun Anfang Juni noch zu früh – allzu oft erwischt man für eine Wanderung eben den blumenmäßig falschen Zeitpunkt. Und genau bei diesem Punkt der Tourenplanung möchte dieser neue Wanderführer ansetzen:
Du möchtest Edelweiß sehen? Sagzahn im Rofangebirge, Juli bis September. Alpenastern und Eisenhut? Dann zwischen Juni und September auf den Daniel und die Upsspitze. Zugegeben – die Zeiträume sind weit gefasst, ein wenig Internetrecherche tut zusätzlich gut, um die Schneelage zu beobachten und aktuelle Bedingungen herauszufinden. Und eine Prise Glück gehört auch dazu und natürlich das richtige Auge – mit dem Wanderbuch hält man aber vielleicht schon ein wenig nach den richtigen Blüten die Augen offen und entdeckt sie so eher.
Ich musste beim Durchblättern feststellen, dass ich viele der beschrieben Touren schon kenne – aber fast durchweg im Schnee! Ob erwartet oder nicht…und nun scheint es mir, dass ich Pendling, Geigelstein und Rauschberg noch einmal bei gutem Wetter auf die Liste setzen muss. Und Feuerlilien am Rehleitenkopf sind ein guter Grund noch mal zu den Hohen Asten zu wandern!
Jede Wanderung wird mit 6 Seiten Fotos und Text dargestellt, dazu eine grobe Karte und eine Infoseite mit Angaben zu Anreise, Schwierigkeit, Einkehrmöglichkeiten und weiteren Infos. Sortiert sind die Touren von Frühling nach Herbst, wobei man die zuletzt vorgestellte Tour zum Wildalpjoch auch wunderbar früh im Jahr machen kann – und dann halt Krokusse sieht statt ungarischem Enzian.
Ein Vorwort oder allgemeine Informationen hat das Wanderbuch übrigens nicht, es reiht lediglich die 21 Touren aneinander. Auch Erläuterungen zum Autor gibt es leider keine, was ich sehr schade finde, denn inzwischen lese ich sehr gerne, was einen Autor zur Auswahl der Touren bewogen hat oder was er sonst so treibt im Leben (sprich das, was man in guten Outdoor-Blogs eben neben reinen Tourenbeschreibungen findet…).
Auch wenn es im Titel „bayerische Berge“ heißt, es sind natürlich auch Tiroler Blumen-Gipfel mit dabei. Die Schwierigkeit ist gemischt, von ganz einfach bis mittelschwer, der Blumengenuss steht bei allen Touren im Vordergrund.
Wichtig – dies ist kein Buch zum Blumen bestimmen, von ein paar Fotos abgesehen, auf denen Blumen abgebildet und benannt sind. Es stehen rein die Bergtouren im Vordergrund, bei denen man im Jahresverlauf bestimmte Blumen sehen kann. Zum Blumen bestimmen empfehle ich dir den Naturführer Bayrische Alpen.
Enzian, Edelweiß und Alpenrose. Blumenwanderungen auf bayerische Berge von Frühjahr bis Herbst, Dieter Appel, Süddeutsche Zeitung Edition, Bayern Entdecken. 176 Seiten, 12,8 x 18,9 cm, ISBN: 978-3-86497-205-8
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Der Verlag Süddeutsche Zeitung Edition hat mir “Enzian, Edelweiß und Alpenrose” als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!
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Herausgeberin des Gipfelglück Blogs – seit 2011 eine Sammlung von persönlichen Erfahrungen beim Wandern, Bergsteigen, Radlfahren und Reisen, im Chiemgau, in den Alpen, weltweit.
Mit einer Vorliebe für Höhenmeter, Kuchen, Kaffee, Bücher, Yoga und Weit-Weg-Unterwegs-Sein.
1 Kommentar
‚Di TuXa‘ -Großes TuXer Alpenbuch – Peter Habeler: ‚Großartiges Monumentalwerk!“ – ‚Die Glockenblume vom Mont Cenis‘ als Markenzeichen der TuXa . http://www.gerald-aichner.at –
Foto erwünscht?