Baja California in Mexiko besuchte ich im September 2008, am Ende von 11 1/2 Monaten in Neuseeland und Australien. Ich wollte eigentlich nur erreichen, dass die letzten Wochen dieser langen Reise möglichst langsam vergehen würden.
Was eignet sich für dieses Vorhaben wohl besser als eine lateinamerikanische Halbinsel mit Tagestemperaturen von über 40 Grad?!
Ich saß vor allem auf schattigen Terrassen, beobachtete die Verkehrspolizisten, lauschte dem Ukulele-Gezupfe meiner neuseeländischen Freundin. Gegen mittag schlurften wir zu einer Taco-Bude zum Essen und anschließender Siesta auf einer Bank im Schatten. Abends ein Pacifico aus der Dose, später Tequila. Ein einziger Tag in Mexiko schien so lange zu dauern wie ein ganzer Monat in Neuseeland. Geld war kaum noch übrig.
Unvergesslich bleibt ein Ausflug in die Wüste in der Nähe von Mulege, erst holprige eine Jeepfahrt, dann eine Wanderung durch karge Kaktus-Landschaften, durch Canyons, an Pools vorbei und durch Flüsse, um am Ende prähistorische Höhlenmalerien bewundern zu können. Die Felsmalereien stammen aus der Zeit zwischen 1,500 und 4,500 vor Christus, liegen heute auf dem Gelände einer Ranch, gefühlt weit weit weg von jeder Zivilisation. Nur Kakteen, Felsen, mexikanische Sonne. Und Lizards, riesige gelbe Schmetterlinge, Kolibris, winzige Frösche, orange-farbene Libellen. Geier.
Plötzlich hinter einer Felsnase, an einer glatten Wand, faszinierende Malereien. Einfach so am Fels, ohne Museum, ohne Alarmanlage, ohne Erklärungstafeln. Man erkennt Tiere, Handabdrücke und Krieger-Figuren. Wer weiß, vielleicht werden die auch jede Woche von mexikanischen Kindern neu gemalt?
Auf dem Rückweg zum Jeep hatten wir noch die Möglichkeit in den Canyon-Pools zu schwimmen. Dummerweise war mein Tattoo am Arm noch viel zu neu, es sollte zwei Wochen oder so nicht ins Wasser und auch eigentlich nicht unter direkte Sonneneinstrahlung. Die ließ sich nicht vermeiden, das Baden aber schon.
Aber wahrscheinlich wäre dabei die Zeit auch viel zu schnell vergangen. Auf einem Stein sitzen und die Kakteen beobachten, das war in dem Moment viel besser.
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Zum Fernweh-Freitag gibt es in unvorhersehbarer Unregelmäßigkeit kleine Outdoor-Abenteuer aus aller Welt zu lesen. Hintergrund hier.
Weitere Ausgaben des Fernweh-Freitags:
Die Ostküste von Australien – segeln, wandern, Städte
Inseln, Lagunen, Atolle – in Tahiti und Bora Bora
Baja California in Mexico – beim Wandern in der Wüste
British Virgin Islands – Segeln in der Karibik
Andalusien – ganz ohne Wanderschuhe
Ins Weltall– eine Sonderausgabe
Sierra Nevada in Spanien – Wüste, Nationalpark, 3000er
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Herausgeberin des Gipfelglück Blogs – seit 2011 eine Sammlung von persönlichen Erfahrungen beim Wandern, Bergsteigen, Radlfahren und Reisen, im Chiemgau, in den Alpen, weltweit.
Mit einer Vorliebe für Höhenmeter, Kuchen, Kaffee, Bücher, Yoga und Weit-Weg-Unterwegs-Sein.
2 Kommentare
Achja, die Baja ist schon eine traumhafte Gegend. Ich war bisher zweimal dort (das erste mal auch 2008) und es wird bestimmt nicht das letzte mal gewesen sein.
lg
marcel
Ich möchte auch gerne noch mal hin, vielleicht dann nicht bei 40 Grad :)