Diese 3-stündige Mountainbike Tour über die Röthelmoos-Almen führt an einige der schönsten Plätze im Chiemgau und könnte deshalb zu einer meiner Lieblingstouren werden.
Wobei ich mir kaum vorstellen kann, dass es irgendwann schöner sein könnte als im Herbst: die Bäume im Dreiseengebiet leuchten in allen Rottönen, die man sich nur vorstellen kann, bergauf durch den Wald ist es nicht zu heiß, nicht zu kalt, und im besten Fall wärmt die Sonne noch genug, um vor der Dandlalm ein kühles Spezi zu genießen.
Je nach Schneelage kann man diese Mountainbike Tour auch im Herbst noch machen, dann haben die Almen zwar geschlossen, aber es sind weniger Spaziergänger unterwegs.
Start dieses Tour, nun ja, ist vor meiner Haustür- auf ca 700m. Oder halt an irgendeinem anderen Punkt in Ruhpolding. Den Radweg neben der Straße, die nach Reit im Winkl führt, erreicht man von vielen Stellen aus. Er ist nur in wenigen Stellen direkt an der Straße, meist geht es durch den Wald, die Weiße Traun entlang, in stetigem leichtem Auf und Ab (mehr auf…), vorbei am Holzknechtmuseum, am Biathlonstadion, Richtung Hörndlwand, Dürrnbachhorn und Dreiseengebiet. Die Laubfärbung auf diesem Weg ist einfach herrlich.
Der Weg schlängelt sich dann am Weitsee (753m) vorbei auf die andere Talseite – der Abzweig ist problemlos zu finden, die Röthelmoosalmen sind ausgeschildert.
Durchs Wappbachtal nach Röthelmoos
An einem kleinen Parkplatz auf 756m geht es dann ins Wappbachtal hinein, ein breiter Weg, immer an einem herrlich plätschernden Bach entlang. Ich kannte den Weg menschenleer aus dem Frühjahr, von einer Tour auf die Hörndlwand, doch dieser sonnige Oktobersonntag lockt viele Spaziergänger*innen und andere Mountainbiker*innen hinaus.
Der Weg geht fast stetig bergauf, ist aber einfach, also ohne Wurzeln oder Löcher, immer breit, und selten wirklich steil. Ich als MTB Anfängerin möchte an ein paar Stellen am liebsten absteigen und schieben, lasse mich aber von den anderen Radlfahrer*innen motivieren und fahre die ganze Strecke von rund 130 Hm ohne Probleme. Bin aber froh, auf der Höhe angekommen zu sein und freue mich über den Brunnen, ideal für eine Trinkpause zum Durchschnaufen.
Inmitten von vielen Sonntagswanderern rollt man langsam über die weite offene Fläche der Röthelmoosalmen dahin. Ein paar Wolken ziehen über den Himmel, die große Terrasse der Langbauer-Alm liegt im Schatten. Also noch ein paar Meter weiter zur Dandlalm (887m), wo es gar nicht so einfach ist, einen Platz für das MTB zu finden.
Einkehr auf der Dandlalm in Röthelmoos
Eigentlich viel zu voll…aber natürlich verständlich, dass alle noch mal rauswollen und den vielleicht letzten sonnigen Herbst-Sonntag genießen. Ich habe Glück und finde auf einer der Liege-Bänke auf der Wiese Platz für mich, meinen Kuchen und mein Spezi.
Der Blick geht über das wuselige Wanderer- und Radler-Treiben auf der weiten Almfläche zu den Hügeln nach Westen, zu den Wäldern am Rande und immer wieder zum blauen Himmel hinauf. Die Herbstsonne im Gesicht tut einfach nur gut.
Der Heimweg ist eine einzige lange Bergab-Fahrt, ein Traum. Es ist komplett schattig und durch den Fahrtwind wird es sehr sehr kalt, aber es ist ein großer Genuss. Zunächst durch den Wald auf dem Forstweg, der bald in eine schmale Asphaltstraße übergeht.
Am Parkplatz Urschlau ist viel los, mehr als letzten Winter, als wir von hier zur Haaralmschneid starteten. Und dann erreicht man Brand (719m), den Talschluss, den ich inzwischen ganz gut kenne. Gegenüber geht es hoch zum Butznwirt, zur Nesslauer Alm, zur Nesslauschneid.
Die Straße führt relativ eben hinaus aus dem engen Tal nach Ruhpolding, am Freizeitpark vorbei, zu meiner Wohnung. Oder zur Windbeutelgräfin, wem das lieber ist. Ich setze mich auf meine Terrasse, mit Kaffee und einem Buch und genieße die Herbstsonne, bis sie untergeht.
Das Fazit zu dieser Tour: unter anderem für so etwas habe ich ein Mountainbike gekauft! Zum Wandern wäre mir persönlich diese Tour viel zu langweilig gewesen, die Röthelmoosalmen sind aber so schön, dass ich dort trotzdem hin möchte ab und zu, zum Käsekuchen essen und Sonne genießen. Radlfahren macht glücklich, bergauf ist es fordernd für die Beinmuskeln, bergab fördert es die Entstehung von Lachmuskeln. Perfekt wenn man raus will für ein paar Stunden. Im Frühling gerne wieder!
Datum der Tour: 16. Oktober 2016
Alle Höhenangaben stammen aus der Spezial Wanderkarte Reit im Winkl Kaiserwinkl.
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Herausgeberin des Gipfelglück Blogs – seit 2011 eine Sammlung von persönlichen Erfahrungen beim Wandern, Bergsteigen, Radlfahren und Reisen, im Chiemgau, in den Alpen, weltweit.
Mit einer Vorliebe für Höhenmeter, Kuchen, Kaffee, Bücher, Yoga und Weit-Weg-Unterwegs-Sein.