Loferer Steinberge und Berchtesgadener Alpen bilden die Kulisse für die einfachen Skipisten auf der Loferer Alm. Theoretisch. Denn meinen 4. Skitag im Winter 2015/16 verbrachte ich auf den fantastischen Anfänger-Skipisten in der Almenwelt Lofer – aber Nebel und wildes Schneetreiben verhinderten jegliche Aussicht auf die Umgebung.
Toll zum Skifahren Lernen war es trotzdem!
Für mich war Skifahren bisher unmittelbar mit Sonne, blauem Himmel und vor einer Hütte sitzen verbunden. Aber es hilft ja nix, manchmal stürmt und schneit es halt, dann fehlen die Konturen, man sieht überhaupt nicht wo man hinfährt, Schneeflocken peitschen einem ins Gesicht – und auch das Skifahren unter solchen Bedingungen muss man leider lernen. Umso besser, wenn man dies auf den tollen breiten und nie wirklich steilen Pisten des Skigebiets Almenwelt Lofer tut.
Im Almengebiet skifahren bedeutet viel Platz haben, aber auch, dass überall hübsche Almhütten stehen, manche zugeschneit und Winterschlaf haltend…
…manche hellwach und an Schlechtwetter-Skitagen besonders wichtig, um sich wieder aufzuwärmen.
Besonders gemütlich ist die Kechtalm, die etwas abseits vom Trubel kurz hinter der Bergstation des Schwarzecklifts liegt. Über die Piste 15a gelangt man wieder zur Loferer Alm. Gerade an Schlechtwetter-Skitagen finde ich es wichtig, in Hütten mit gemütlicher Atmosphäre Pause zu machen. Wenn man schon nicht das Gesicht auf der Terrasse in die Sonne halten kann, dann wenigstens in Ruhe, mit Bedienung am Tisch, mit heißer Nudelsuppe und kuscheliger Atmosphäre.
Ein ganzes Stück abseits des Kleinkinder-Trubels ist es ein besonderer Moment, den letzten Abschnitt zur Talstation der Schönbühelbahn (übrigens ein alter, kalter 4er Sessellift) herabzugleiten – ganz still und leise zwischen verschneiten Tannen.
Mit dem Lift kommt man dann zum Gipfel des Schönbühels (1623m), das ist der mit dem Sendemast auf der Spitze (im nächsten Bild genau unter dem rechten Sessel zu sehen). Von hier bieten sich Anfängern ganze 4 Abfahrtsmöglichkeiten, 2 wieder zum Schönbühellift, 2 zur Loferer Alm.
Wie der Name schon sagt, fährt man in der Almenwelt Lofer in einem großen Almgebiet, entsprechend breit sind die Pisten und (zumindest auf den blauen Pisten) nie extrem steil. Einfach ideal für Anfänger, die mit Genuss und ohne Angst “Fahrpraxis” sammeln wollen. Extrem steil ist allerdings der lange Schlepplift, der zum Gipfel des Grubhörndl führt. Von dem geht zwar auch eine blaue Piste herunter, aber ich habe mich an diesen Schlepplift nicht herangetraut. Und Für die Talabfahrt muss man sich auf rote Pisten wagen.
Empfehlen kann ich aber noch das Restaurant Schönblick, auch wenn ich mir bei meinem Besuch den schönen Blick in meiner Fantasie dazu denken musste. Der kalte Wind, der ständige Schnee im Gesicht, unangenehme Liftfahrten kühlen einen sehr aus und machen häufigeres Einkehren unumgänglich. Auch wenn der Apfelstrudl nichts so besonderes war, er stärkt auf jeden Fall für die nächste Runde Schneesturm.
Von München erscheint die Anfahrt nach Lofer für einen Tag auf den ersten Blick zu weit, aber 1,5h laut Routenberechnung sind durchaus noch akzeptabel, verglichen damit wo man sonst im Stau steht. Und bevor man ewig vor dem Parkplatz in Waidring wartet, kann man auch die paar Km weiterfahren. Für Anfänger lohnt es sich mit den vielen blauen Pisten auf jeden Fall! Die Parkplätze befinden sich mitten im Ort an der Talstation der Almbahn auf 630m, unmittelbar daneben auch der Skiverleih Herbst, wo man neben der Ausrüstung noch eine äußerst freundliche Pisten-Beratung bekommt. Mit zwei Gondelfahrten gelangt man zur Loferer Alm auf 1.350m, wo die verschiedenen anderen Lifte starten, großes Kinderspektakel geboten wird und wo an guten Tagen sicher die Sonne runter knallt…
Um das zu prüfen, werde ich auf jeden Fall noch einmal nach Lofer fahren und kann dies auch allen anderen Erwachsenen, die skifahren lernen wollen, ans Herz legen. Im Moment ist der Schnee noch super, die Saison noch nicht zu Ende. Ausnutzen!
Wissenswertes zum Skifahren in Lofer
Anfahrt von München: ca. 1,5 Stunden mit dem Auto
Aktuelle Bedingungen und Livebilder: zum Beispiel über die Webcam des Skigebiets
Preise für Skipässe in der Almenwelt Lofer: 1 Tag kostet 39,50 Euro in der Hauptsaison.
Leihgebühr für Skiausrüstung: z.B. bei der Skischule Herbst in Lofer, Ski, Schuhe und Stöcke ab 32 Euro
Datum des Skitags: 7. März 2016
Der Tourismusverband Salzburger Saalachtal hat meinen Skitag in Lofer unterstützt, vielen Dank dafür.
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Das Projekt Pistenglück
- Teil 15 Skifahren in Hovden / Norwegen
- Buchtipp: Skifahren einfach
- Im Kino: STREIF One hell of a ride
- Videos: Skifahren lernen mit Youtube?
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Herausgeberin des Gipfelglück Blogs – seit 2011 eine Sammlung von persönlichen Erfahrungen beim Wandern, Bergsteigen, Radlfahren und Reisen, im Chiemgau, in den Alpen, weltweit.
Mit einer Vorliebe für Höhenmeter, Kuchen, Kaffee, Bücher, Yoga und Weit-Weg-Unterwegs-Sein.
3 Kommentare
Hallo Stefanie,
das liest sich alles sehr gut, schöne Fotos.
Besonders die Terrasse der Kechtalm werd‘ ich mir merken.
Wenn da die Sonne scheint – super :)
Liebe Grüße,
Philipp
Ach wie herrlich! Ich bin gerade auf der Suche nach einem schönen Skigebiet für Einsteiger für einen Skiurlaub im nächsten Jahr. Scheint ja super für Anfänger zu sein, oder?
Ja, die Loferer Alm kann ich für Anfänger sehr empfehlen!
Oder natürlich die Winklmoos-Alm, und das sage ich nicht nur, weil ich jetzt für Reit im Winkl arbeite :-)