Der berühmte „SUB – Der Stapel ungelesener Bücher“ wird ja oft dadurch immer höher, dass man mit neuen Sachen immer gleich sofort anfangen will. Wenn es wegen Regen auf dem Sofa so gemütlich ist, wenn es endlich warm genug ist mit Buch und Kaffee auf der Terrasse zu sitzen, wenn ein Buch mit tollem Namen erscheint, ein Bücherei-Ablaufdatum droht, oder es um ein Winterthema geht, während es taut und schmilzt.
Hier sind wieder einmal drei Vorschläge, um euren Stapel ungelesener Bücher höher werden zu lassen. Alle drei sehr speziell. Nichts für jeden. Aber ich hoffe jeder/r LeserIn findet etwas Passendes für den nächsten Regentag. Oder Sonntag.
Buchtipp 1: Gebrauchsanweisung fürs Skifahren*
Warum ich im Mai ein Buch übers Skifahren vorstelle? Weil es genau dafür geschrieben ist – den begeisterten Skifahrern durch den Sommer zu helfen, indem sie sich wenigstens im Kopf mit den „Brettern, die die Welt bedeuten“ beschäftigen können. Denn für eine Sache kann man die “Gebrauchsanweisung fürs Skifahren” nicht gebrauchen – fürs Skifahren lernen. Autorin Antje Rávic Strubel erzählt eine Anekdote nach der anderen, vom Ski kaufen und von den Erfindern des V-Stils beim Skispringen, von knallharten Langlauf-Wettbewerben und Kindheitserinnerungen, vom Angst haben und von Reit im Winkl samt Winklmoos-Alm.
Man muss sich schon fürs Skifahren interessieren, muss selber skifahren (egal ob alpin oder Langlauf), um das Buch mit Begeisterung zu lesen. Muss sich an eigene Erlebnisse und Anekdoten erinnern können, und vor allem die Sehnsucht haben endlich wieder selbst zum Skifahren zu gehen. Denn das ist beachtlich: mit jeder Seite, die man liest, wird die Sehnsucht größer, endlich raus auf Piste und Loipe zu kommen, egal zu welcher Jahreszeit man das Buch liest. „Gebrauchsanweisung fürs Skifahren“ hier bei Amazon bestellen.**
Antje Rávic Strubel, „Gebrauchsanweisung fürs Skifahren“, erschienen 2016 im Piper Verlag, 224 Seiten, ISBN 978-3-492-27671-9
Buchtipp 2: Der letzte Pfeil
Warum musste Ötzi sterben, an dem Pass, den wir heute Tisenjoch nennen, zwischen Ötztal und Schnalstal gelegen, zwischen Tirol und Südtirol, warum? Die Geschichte um den Fund der Gletscher-Mumie am Niederjochferner 1991 ist äußerst faszinierend, mit immer mehr Fakten kommen die Wissenschaftler daher, immer mysteriöser wird es, immer mehr Menschen kommen (oft zum Ende ihrer Alpenüberquerung auf dem E5) an der Fundstelle am Tisenjoch vorbei.
Frank Schlößer hat sich nun mehr literarisch als wissenschaftlich Gedanken gemacht, warum da vor rund 5.300 Jahren ein Mensch umgebracht wurde, im heutigen Grenzgebiet von Österreich und Italien, damals im Übergang von der Steinzeit zur Kupferzeit.
Natürlich ist es ein Roman, aber ein sehr glaubwürdiger. Die Menschen in der Jungsteinzeit haben vermutlich wirklich so abgeschottet in ihren Alpentälern gelebt, haben den wenigen Besuchern aus dem “Warmland” – Italien – fasziniert und erschüttert gelauscht, wenn diese vom großen salzigen Wasser erzählt und ihnen zum ersten Mal Schmuck und Waffen aus Metall gezeigt haben.
So könnte das gewesen sein mit Ötzi – der leider im Buch kein sympathischer Mensch ist. Der viel Leid über Tirol und Südtirol bringt. Das Buch ist toll, ich hätte es am liebsten in einem Rutsch durchgelesen, und ganz nebenbei erfährt man so viel über die Steinzeit, mehr als einem jeder Geschichtsunterricht und jedes Museum beibringen kann. „Der letzte Pfeil“ hier bei Amazon bestellen.**
Frank Schlößer, „Der letzte Pfeil“, erschienen 2016 im Emons Verlag, 240 Seiten, ISBN: 978-3-954-51775-6
Buchtipp 3: Gipfelglück*
Gipfelglück-Blog und Gipfelglück-Buch haben nur zwei Dinge gemeinsam – die Faszination Großglockner und den Namen. Weshalb ich es auch lesen musste. Im Buch geht es um Hotelgäste in Kals in Osttirol, den Gästen geht es vor allem um das Aussehen der anderen Gäste, um das Betrügen ihrer jeweiligen Partner, um allerlei Skandale und Dramen. Wie ohne Erfahrung und Ausrüstung zu einem Klettersteig aufbrechen, um sich dann den Fuß zu verstauchen und in den Retter zu verlieben.
Das Buch ist ideal für einen langen Flug in den Urlaub, für den Strandkorb, einen langen Regentag auf einer Berghütte – seicht und bizarr, eine Seite nach der anderen. Mir waren leider alle Personen ziemlich unsympathisch. Aus sicherer Quelle weiß ich: es ist anders, wenn man das Hotel kennt, aber wenn nicht, liest es sich leider ziemlich oft wie ein Werbeprospekt. Reiselust und Bergsehnsucht nach Osttirol und Großglockner macht der Roman aber definitv! „Gipfelglück“ hier bei Amazon bestellen**
Evelyn Holst, Uschi von Grudzinski „Gipfelglück“, erschienen 2017 im Atlantik Verlag, 288 Seiten, ISBN: 978-3-455-65146-1
Hinweis: die mit * markierten Titel wurden mir von den Verlagen als Rezensionsexemplare zur Verfügung gestellt.
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Skisaison 2014/15: Gschwandtkopf in Seefeld in Tirol/ Österreich
Skisaison 2014/15: Rosshütte in Seefeld in Tirol/ Österreich
Skisaison 2014/15: Winklmoos-Alm in Bayern und Steinplatte in Tirol
Skisaison 2014/15: Sölden und Hochgurgl im Ötztal/ Österreich
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Skisaison 2013/14: auf der Plose im Eisacktal/ Südtirol
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Herausgeberin des Gipfelglück Blogs – seit 2011 eine Sammlung von persönlichen Erfahrungen beim Wandern, Bergsteigen, Radlfahren und Reisen, im Chiemgau, in den Alpen, weltweit.
Mit einer Vorliebe für Höhenmeter, Kuchen, Kaffee, Bücher, Yoga und Weit-Weg-Unterwegs-Sein.
3 Kommentare
Jetzt hast du mich auf eine Idee gebracht und ich musste bei Big-A gleich nachschauen, ob es ein „Gipfelrast“-Buch gibt.
Und siehe da, ein Gedichteband, anno 1947 zwar, aber immerhin: https://www.amazon.de/dp/B00857CXSW
Liefert aber nicht nach Österreich. Meh.
Es gibt von Gipfelglück ja auch Bier (schmeckt ganz gut) und so eine Art Gummibärchen (viel zu süß). Und diverse Hoteliers finden den Namen auch ganz toll. Uvm. Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll :-) Willst du es zu mir liefern lassen und dann mal abholen?
Das wäre ein guter Grund für einen Gegenbesuch ;)